Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715.Vaters Hause an einem Labe-Trunck fehlen? Träncket GOtt das Erdreich wenn es durstig ist mit einem erquickenden Regen / solte Er denn eine durstige SeelePs. LXV, 18. nicht laben? Ja Er wirds thun hier mit Gnade / und mit den süssen Trost seiner Verheissung / wenn Er unsere. Seele an sein Wort wie an eine Mutter Brust leget und stillet; Mit Friede und Ruhe unsers Gewissens / mit Seegen im himmlischen Gütern; Und weil wir doch hier noch immer wieder durstig / und unsere Begierde nicht völlig gestillet werden kan / so wird dorten auf die Erstlinge so wir hier genossen / die volle Erndte / auf die Trauben ein voller Herbst / auf die Tropffen der volle Strohm erfolgen / daß wir mit David sagen können: Ich wil satt werden / wenn ich erwache nach deinemPs. XVII, 15. Bilde. Nun M. A. wir können die Seel. Frau Hantelmannin uns dißfalls wol zu einem Exempel vorstellen. Gewiß Sie hat gute Proben ihrer GOTTes-Begierde von Ihr spühren lassen. GOTT der sich Ihr in der heiligen Tauffe geschencket hatte / hat seine Freundlichkeit und Güte Sie dergestalt lassen empfinden / daß Sie seiner hier in der Welt nicht satt werden können / sondern noch immer einen Appetit übrig behalten. Das Bittere der Trübsahl welches Sie von Kindheit an wol gekostet / hat diesen Appetit immer gestärcket / und Sie in heiliger Begierde und Durst nach GOTT erhalten. Hiervon kam es / daß Sie ihren Wandel führete / als die GOTT hatte / GOtt auch nicht verliehren / sondern immer mehr und mehr in den Besitz GOTTES sich befestigen wolte; Hiervon kam es / daß wann Sie durch Sünden ihren Vaters Hause an einem Labe-Trunck fehlen? Träncket GOtt das Erdreich wenn es durstig ist mit einem erquickenden Regen / solte Er denn eine durstige SeelePs. LXV, 18. nicht laben? Ja Er wirds thun hier mit Gnade / und mit den süssen Trost seiner Verheissung / wenn Er unsere. Seele an sein Wort wie an eine Mutter Brust leget und stillet; Mit Friede und Ruhe unsers Gewissens / mit Seegen im himmlischen Gütern; Und weil wir doch hier noch immer wieder durstig / und unsere Begierde nicht völlig gestillet werden kan / so wird dorten auf die Erstlinge so wir hier genossen / die volle Erndte / auf die Trauben ein voller Herbst / auf die Tropffen der volle Strohm erfolgen / daß wir mit David sagen können: Ich wil satt werden / wenn ich erwache nach deinemPs. XVII, 15. Bilde. Nun M. A. wir können die Seel. Frau Hantelmannin uns dißfalls wol zu einem Exempel vorstellen. Gewiß Sie hat gute Proben ihrer GOTTes-Begierde von Ihr spühren lassen. GOTT der sich Ihr in der heiligen Tauffe geschencket hatte / hat seine Freundlichkeit und Güte Sie dergestalt lassen empfinden / daß Sie seiner hier in der Welt nicht satt werden können / sondern noch immer einen Appetit übrig behalten. Das Bittere der Trübsahl welches Sie von Kindheit an wol gekostet / hat diesen Appetit immer gestärcket / und Sie in heiliger Begierde und Durst nach GOTT erhalten. Hiervon kam es / daß Sie ihren Wandel führete / als die GOTT hatte / GOtt auch nicht verliehren / sondern immer mehr und mehr in den Besitz GOTTES sich befestigen wolte; Hiervon kam es / daß wann Sie durch Sünden ihren <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031" n="25"/> Vaters Hause an einem Labe-Trunck fehlen? Träncket GOtt das Erdreich wenn es durstig ist mit einem erquickenden Regen / solte Er denn eine durstige Seele<note place="right"><hi rendition="#i">Ps. LXV, 18.</hi></note> nicht laben? Ja Er wirds thun hier mit Gnade / und mit den süssen Trost seiner Verheissung / wenn Er unsere. Seele an sein Wort wie an eine Mutter Brust leget und stillet; Mit Friede und Ruhe unsers Gewissens / mit Seegen im himmlischen Gütern; Und weil wir doch hier noch immer wieder durstig / und unsere Begierde nicht völlig gestillet werden kan / so wird dorten auf die Erstlinge so wir hier genossen / die volle Erndte / auf die Trauben ein voller Herbst / auf die Tropffen der volle Strohm erfolgen / daß wir mit David sagen können: Ich wil satt werden / wenn ich erwache nach deinem<note place="right"><hi rendition="#i">Ps. XVII, 15.</hi></note> Bilde.</p> <p>Nun M. A. wir können die Seel. Frau Hantelmannin uns dißfalls wol zu einem Exempel vorstellen. Gewiß Sie hat gute Proben ihrer GOTTes-Begierde von Ihr spühren lassen. GOTT der sich Ihr in der heiligen Tauffe geschencket hatte / hat seine Freundlichkeit und Güte Sie dergestalt lassen empfinden / daß Sie seiner hier in der Welt nicht satt werden können / sondern noch immer einen Appetit übrig behalten. Das Bittere der Trübsahl welches Sie von Kindheit an wol gekostet / hat diesen Appetit immer gestärcket / und Sie in heiliger Begierde und Durst nach GOTT erhalten. Hiervon kam es / daß Sie ihren Wandel führete / als die GOTT hatte / GOtt auch nicht verliehren / sondern immer mehr und mehr in den Besitz GOTTES sich befestigen wolte; Hiervon kam es / daß wann Sie durch Sünden ihren </p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
Vaters Hause an einem Labe-Trunck fehlen? Träncket GOtt das Erdreich wenn es durstig ist mit einem erquickenden Regen / solte Er denn eine durstige Seele nicht laben? Ja Er wirds thun hier mit Gnade / und mit den süssen Trost seiner Verheissung / wenn Er unsere. Seele an sein Wort wie an eine Mutter Brust leget und stillet; Mit Friede und Ruhe unsers Gewissens / mit Seegen im himmlischen Gütern; Und weil wir doch hier noch immer wieder durstig / und unsere Begierde nicht völlig gestillet werden kan / so wird dorten auf die Erstlinge so wir hier genossen / die volle Erndte / auf die Trauben ein voller Herbst / auf die Tropffen der volle Strohm erfolgen / daß wir mit David sagen können: Ich wil satt werden / wenn ich erwache nach deinem Bilde.
Ps. LXV, 18.
Ps. XVII, 15. Nun M. A. wir können die Seel. Frau Hantelmannin uns dißfalls wol zu einem Exempel vorstellen. Gewiß Sie hat gute Proben ihrer GOTTes-Begierde von Ihr spühren lassen. GOTT der sich Ihr in der heiligen Tauffe geschencket hatte / hat seine Freundlichkeit und Güte Sie dergestalt lassen empfinden / daß Sie seiner hier in der Welt nicht satt werden können / sondern noch immer einen Appetit übrig behalten. Das Bittere der Trübsahl welches Sie von Kindheit an wol gekostet / hat diesen Appetit immer gestärcket / und Sie in heiliger Begierde und Durst nach GOTT erhalten. Hiervon kam es / daß Sie ihren Wandel führete / als die GOTT hatte / GOtt auch nicht verliehren / sondern immer mehr und mehr in den Besitz GOTTES sich befestigen wolte; Hiervon kam es / daß wann Sie durch Sünden ihren
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