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Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.

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nemlich / daß Ihm viel Creutz- und Marter-Wochen bevorstünden; Denn ob zwar derselbe / so viel seine Kindes-Jahre zugelassen / mit seinem Gehorsam / mit seinem Behten / dazu Ihn der fromme Vater sonder zweiffel angeführet / und andern Stücken / womit sich die Kindheit pflegt annehmlich zu machen / den Eltern manche Marter-Woche verkürtzet / so hat Er doch mit seinen Marter-Wochen auch wieder Marter-Wochen veruhrsachet. Insonderheit mit der letzten / woran der betrübte Vater ohne Marter nicht gedencken kan / drum will ich lieber von derselben Ende als Anfang und Fortgang reden. Unser Marter-Woche war noch vor der Thür und noch nicht angefangen / da endigte sich schon des Seel. Kindes Marter-Woche durch ein seeliges Ende. Ich weiß zwar wol / daß dieses der wehrtesten Eltern neue Marter-Woche / ich weiß wol / daß der leere Vater- und Mutter-Schooß / daß die erblickte leere Bett- und Tisch-Stellen manche Thränen heraus gelocket. Allein / was soll diß Marter bringen? Daß ihres Kindes Marter-Woche nun ein Ende habe! Die Stellen sind nur verwechselt; An statt des Vater- und Mutter-Schooß hat ihr Kind den Schooß Abrahae, seine Ruhe ist in den Armen JEsu / seine Tisch-Stelle an der Himmels-Taffel. Ich wil noch eins sagen: Bey uns macht der Palm-Sontag den Anfang zur Marter-Woche / hier aber kehret sichs um / da der Seel. Knabe seine Marter-Woche geendiget / da gehet sein Palm-Sontag an / Er ist unter denen; die weisse Kleider tragen und Palmen in Ihren Händen / so soll denn unter dem Creutz auf seinen Sarcke stehen ein Palm-Zweig mit der Beyschrifft: Nunc:

nemlich / daß Ihm viel Creutz- und Marter-Wochen bevorstünden; Denn ob zwar derselbe / so viel seine Kindes-Jahre zugelassen / mit seinem Gehorsam / mit seinem Behten / dazu Ihn der fromme Vater sonder zweiffel angeführet / und andern Stücken / womit sich die Kindheit pflegt annehmlich zu machen / den Eltern manche Marter-Woche verkürtzet / so hat Er doch mit seinen Marter-Wochen auch wieder Marter-Wochen veruhrsachet. Insonderheit mit der letzten / woran der betrübte Vater ohne Marter nicht gedencken kan / drum will ich lieber von derselben Ende als Anfang und Fortgang reden. Unser Marter-Woche war noch vor der Thür und noch nicht angefangen / da endigte sich schon des Seel. Kindes Marter-Woche durch ein seeliges Ende. Ich weiß zwar wol / daß dieses der wehrtesten Eltern neue Marter-Woche / ich weiß wol / daß der leere Vater- und Mutter-Schooß / daß die erblickte leere Bett- und Tisch-Stellen manche Thränen heraus gelocket. Allein / was soll diß Marter bringen? Daß ihres Kindes Marter-Woche nun ein Ende habe! Die Stellen sind nur verwechselt; An statt des Vater- und Mutter-Schooß hat ihr Kind den Schooß Abrahae, seine Ruhe ist in den Armen JEsu / seine Tisch-Stelle an der Himmels-Taffel. Ich wil noch eins sagen: Bey uns macht der Palm-Sontag den Anfang zur Marter-Woche / hier aber kehret sichs um / da der Seel. Knabe seine Marter-Woche geendiget / da gehet sein Palm-Sontag an / Er ist unter denen; die weisse Kleider tragen und Palmen in Ihren Händen / so soll deñ unter dem Creutz auf seinen Sarcke stehen ein Palm-Zweig mit der Beyschrifft: Nunc:

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[171/0177] nemlich / daß Ihm viel Creutz- und Marter-Wochen bevorstünden; Denn ob zwar derselbe / so viel seine Kindes-Jahre zugelassen / mit seinem Gehorsam / mit seinem Behten / dazu Ihn der fromme Vater sonder zweiffel angeführet / und andern Stücken / womit sich die Kindheit pflegt annehmlich zu machen / den Eltern manche Marter-Woche verkürtzet / so hat Er doch mit seinen Marter-Wochen auch wieder Marter-Wochen veruhrsachet. Insonderheit mit der letzten / woran der betrübte Vater ohne Marter nicht gedencken kan / drum will ich lieber von derselben Ende als Anfang und Fortgang reden. Unser Marter-Woche war noch vor der Thür und noch nicht angefangen / da endigte sich schon des Seel. Kindes Marter-Woche durch ein seeliges Ende. Ich weiß zwar wol / daß dieses der wehrtesten Eltern neue Marter-Woche / ich weiß wol / daß der leere Vater- und Mutter-Schooß / daß die erblickte leere Bett- und Tisch-Stellen manche Thränen heraus gelocket. Allein / was soll diß Marter bringen? Daß ihres Kindes Marter-Woche nun ein Ende habe! Die Stellen sind nur verwechselt; An statt des Vater- und Mutter-Schooß hat ihr Kind den Schooß Abrahae, seine Ruhe ist in den Armen JEsu / seine Tisch-Stelle an der Himmels-Taffel. Ich wil noch eins sagen: Bey uns macht der Palm-Sontag den Anfang zur Marter-Woche / hier aber kehret sichs um / da der Seel. Knabe seine Marter-Woche geendiget / da gehet sein Palm-Sontag an / Er ist unter denen; die weisse Kleider tragen und Palmen in Ihren Händen / so soll deñ unter dem Creutz auf seinen Sarcke stehen ein Palm-Zweig mit der Beyschrifft: Nunc:

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_dankreden_1702/177>, abgerufen am 25.11.2024.