Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].II. SO ist kein Mittel mehr o Theurer Mann verhanden / Das Dich nach vieler Wunsch zu halten fähig war; Kaum da die gröste Noth schien glücklich überstanden / So heists / der kluge Mann liegt auf der Todten-Baar. O düstrer Trauer-Tag / o höchst betrübte Stunde / O Post / die mir durch Hertz / durch Leib und Seele drang / Die mir vor Traurigkeit die Zunge band im Munde / Als dieser bittre Tohn in meine Ohren klang. Was vor ein großer Fall durch Deinen Todt geschehen / Erreicht bey weitem noch die matte Feder nicht. Wer eigentlich hievon wil den Verlust besehen / Der frag' die gantze Stadt / das Stifft und Hoff-Gericht. Ruh' denn / Hochseliger / in Deines GOttes Hand / An dem Dein Hertze stets die gröste Freude fand / Er wird auch mit der Zeit das Leyd zu ändern wißen / Liegt gleich Herr Damm erblast / ist gleich der Tham gerißen. Hiemit wolte des Hochsel. Herren Assessoris, als seines vormahls Hochgeschätzten Patroni gar zu frühzeitigen Todt beklagen und der gesammten Vornehmen Familie seine schuldigste Condolence bezeugen Christ. Wilhelm Crasemann. II. SO ist kein Mittel mehr o Theurer Mann verhanden / Das Dich nach vieler Wunsch zu halten fähig war; Kaum da die gröste Noth schien glücklich überstanden / So heists / der kluge Mann liegt auf der Todten-Baar. O düstrer Trauer-Tag / o höchst betrübte Stunde / O Post / die mir durch Hertz / durch Leib und Seele drang / Die mir vor Traurigkeit die Zunge band im Munde / Als dieser bittre Tohn in meine Ohren klang. Was vor ein großer Fall durch Deinen Todt geschehen / Erreicht bey weitem noch die matte Feder nicht. Wer eigentlich hievon wil den Verlust besehen / Der frag’ die gantze Stadt / das Stifft und Hoff-Gericht. Ruh’ denn / Hochseliger / in Deines GOttes Hand / An dem Dein Hertze stets die gröste Freude fand / Er wird auch mit der Zeit das Leyd zu ändern wißen / Liegt gleich Herr Damm erblast / ist gleich der Tham gerißen. Hiemit wolte des Hochsel. Herren Assessoris, als seines vormahls Hochgeschätzten Patroni gar zu frühzeitigen Todt beklagen und der gesammten Vornehmen Familie seine schuldigste Condolence bezeugen Christ. Wilhelm Crasemann. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0076"/> </div> <div> <head>II.<lb/></head> <l>SO ist kein Mittel mehr o Theurer Mann verhanden / Das Dich nach vieler Wunsch zu halten fähig war; Kaum da die gröste Noth schien glücklich überstanden / So heists / der kluge Mann liegt auf der Todten-Baar.</l> <l>O düstrer Trauer-Tag / o höchst betrübte Stunde / O Post / die mir durch Hertz / durch Leib und Seele drang / Die mir vor Traurigkeit die Zunge band im Munde / Als dieser bittre Tohn in meine Ohren klang.</l> <l>Was vor ein großer Fall durch Deinen Todt geschehen / Erreicht bey weitem noch die matte Feder nicht. Wer eigentlich hievon wil den Verlust besehen / Der frag’ die gantze Stadt / das Stifft und Hoff-Gericht.</l> <l>Ruh’ denn / Hochseliger / in Deines GOttes Hand / An dem Dein Hertze stets die gröste Freude fand / Er wird auch mit der Zeit das Leyd zu ändern wißen / Liegt gleich Herr Damm erblast / ist gleich der Tham gerißen.</l> <l>Hiemit wolte des Hochsel. Herren Assessoris, als seines vormahls Hochgeschätzten Patroni gar zu frühzeitigen Todt beklagen und der gesammten Vornehmen <hi rendition="#i">Familie</hi> seine schuldigste Condolence bezeugen</l> <p>Christ. Wilhelm Crasemann.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0076]
II.
SO ist kein Mittel mehr o Theurer Mann verhanden / Das Dich nach vieler Wunsch zu halten fähig war; Kaum da die gröste Noth schien glücklich überstanden / So heists / der kluge Mann liegt auf der Todten-Baar. O düstrer Trauer-Tag / o höchst betrübte Stunde / O Post / die mir durch Hertz / durch Leib und Seele drang / Die mir vor Traurigkeit die Zunge band im Munde / Als dieser bittre Tohn in meine Ohren klang. Was vor ein großer Fall durch Deinen Todt geschehen / Erreicht bey weitem noch die matte Feder nicht. Wer eigentlich hievon wil den Verlust besehen / Der frag’ die gantze Stadt / das Stifft und Hoff-Gericht. Ruh’ denn / Hochseliger / in Deines GOttes Hand / An dem Dein Hertze stets die gröste Freude fand / Er wird auch mit der Zeit das Leyd zu ändern wißen / Liegt gleich Herr Damm erblast / ist gleich der Tham gerißen. Hiemit wolte des Hochsel. Herren Assessoris, als seines vormahls Hochgeschätzten Patroni gar zu frühzeitigen Todt beklagen und der gesammten Vornehmen Familie seine schuldigste Condolence bezeugen Christ. Wilhelm Crasemann.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/76>, abgerufen am 17.07.2024. |