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Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].

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Und wenn denn dermaleins der Erden-Sturm vertobet / Erwachen Sie alsdann durch GOttes Macht und Krafft / Der stille Staub bekömmt von neuen Lebens-Safft / Und folget in das Reich / wo man GOtt ewig lobet. Wohl-Seligster / als Dich die Kranckheit überfallen / So keine Hoffnung uns ließ zur Genesung sehn / Entfiel sofort der Muth mir / und auch denen allen / Die jetzund höchstbetrübt bey Deiner Bahre stehn. Erschricket zwar Dein Grab der hinterbliebnen Hertzen / Mit denen sich das Blut der Freundschafft nah' verbandt / Ermisset aber nur der Glaube deinen Stand /Ne defleas, ait Callimachus puer; namque vitam sortitus sum brevem, in sepulchro autem omnia vitae mala sunt abscondita; Lucianus in Anthologia libr. 3. cap. 9. Epigr. 2. Conf. monitum Salomonis, cap. II. v. 10. Eccles. So lindert sich das Leyd / so schwindet Ach und Schmertzen. Muß gleich der krancke Leib ins finstre Grab verfallen /Legatur cap. 4 tum I. Epist. Paul ad Thessalonicenses, a. v. 13. usque ad finem. So wird er ewiglich doch nicht darinnen seyn. Wenn einsten unser Haupt läßt die Posaunen schallen / Wird der verklärte Leib auch gehn zum Himmel ein. Indessen / weil nunmehr die Glaubens-volle Seele / Im Cherubinen Chor bey Ihren Vätern prangt / Und in des Höchsten Schooß zur seelgen Lust gelangt / So ruht der Staub so lang in seiner Friedes-Höle. Wie mancher Unglücks-Sturm und Wetters-Macht verbrauset / Wie manch geschwinder Strahl verflieget und verschießt. Wie mancher spröder Wind zerflattert und versauset / Indem der krancke Leib die sichre Ruhe genießt.Vita actuosa est, mors qvieta. Lactant. libr. 6. de ver. cult. cap. 17. pag. 492. Drum / schlaffet demnach wohl Ihr abgematte Glieder! Ihr seyd nun allbereit aus dieser trüben Nacht / Von vieler Sorg' und Müh / zur seelgen Ruh gebracht; Wenn Erd und Himmel sinckt rufft GOtt euch frölig wieder. Nec enim mala mors est Ulla bonis, qvibus e vario longoque labore Qvilibet in reqviem patet exitus.

Prosp Aqv. de Prov. addatur Johann. 5. v. 28.

Dei pag. 541

Zum Trost der hinterlassenen Hochbetrübten Frau Wittwe / geehrtesten Kinder / und hohen Anverwandten stellete dieses vor der gantzen hochwerthesten Familie ergebenster Diener

A. D. C. G. M.

Und wenn denn dermaleins der Erden-Sturm vertobet / Erwachen Sie alsdann durch GOttes Macht und Krafft / Der stille Staub bekömmt von neuen Lebens-Safft / Und folget in das Reich / wo man GOtt ewig lobet. Wohl-Seligster / als Dich die Kranckheit überfallen / So keine Hoffnung uns ließ zur Genesung sehn / Entfiel sofort der Muth mir / und auch denen allen / Die jetzund höchstbetrübt bey Deiner Bahre stehn. Erschricket zwar Dein Grab der hinterbliebnen Hertzen / Mit denen sich das Blut der Freundschafft nah’ verbandt / Ermisset aber nur der Glaube deinen Stand /Ne defleas, ait Callimachus puer; namque vitam sortitus sum brevem, in sepulchro autem omnia vitae mala sunt abscondita; Lucianus in Anthologia libr. 3. cap. 9. Epigr. 2. Conf. monitum Salomonis, cap. II. v. 10. Eccles. So lindert sich das Leyd / so schwindet Ach und Schmertzen. Muß gleich der krancke Leib ins finstre Grab verfallen /Legatur cap. 4 tum I. Epist. Paul ad Thessalonicenses, a. v. 13. usque ad finem. So wird er ewiglich doch nicht darinnen seyn. Wenn einsten unser Haupt läßt die Posaunen schallen / Wird der verklärte Leib auch gehn zum Himmel ein. Indessen / weil nunmehr die Glaubens-volle Seele / Im Cherubinen Chor bey Ihren Vätern prangt / Und in des Höchsten Schooß zur seelgen Lust gelangt / So ruht der Staub so lang in seiner Friedes-Höle. Wie mancher Unglücks-Sturm und Wetters-Macht verbrauset / Wie manch geschwinder Strahl verflieget und verschießt. Wie mancher spröder Wind zerflattert und versauset / Indem der krancke Leib die sichre Ruhe genießt.Vita actuosa est, mors qvieta. Lactant. libr. 6. de ver. cult. cap. 17. pag. 492. Drum / schlaffet demnach wohl Ihr abgematte Glieder! Ihr seyd nun allbereit aus dieser trüben Nacht / Von vieler Sorg’ und Müh / zur seelgen Ruh gebracht; Wenn Erd und Himmel sinckt rufft GOtt euch frölig wieder. Nec enim mala mors est Ulla bonis, qvibus è vario longoque labore Qvilibet in reqviem patet exitus.

Prosp Aqv. de Prov. addatur Johann. 5. v. 28.

Dei pag. 541

Zum Trost der hinterlassenen Hochbetrübten Frau Wittwe / geehrtesten Kinder / und hohen Anverwandten stellete dieses vor der gantzen hochwerthesten Familie ergebenster Diener

A. D. C. G. M.

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Und wenn denn dermaleins der Erden-Sturm                      vertobet / Erwachen Sie alsdann durch GOttes Macht und Krafft / Der stille Staub                      bekömmt von neuen Lebens-Safft / Und folget in das Reich / wo man GOtt ewig                      lobet. Wohl-Seligster / als Dich die Kranckheit überfallen / So keine Hoffnung                      uns ließ zur Genesung sehn / Entfiel sofort der Muth mir / und auch denen allen                      / Die jetzund höchstbetrübt bey Deiner Bahre stehn. Erschricket zwar Dein Grab                      der hinterbliebnen Hertzen / Mit denen sich das Blut der Freundschafft nah&#x2019;                      verbandt / Ermisset aber nur der Glaube deinen Stand /<note place="left">Ne defleas, ait Callimachus puer; namque vitam sortitus sum brevem, in                          sepulchro autem omnia vitae mala sunt abscondita; Lucianus in Anthologia                          libr. 3. cap. 9. Epigr. 2. Conf. monitum Salomonis, cap. II. v. 10.                          Eccles.</note> So lindert sich das Leyd / so schwindet Ach und Schmertzen.                      Muß gleich der krancke Leib ins finstre Grab verfallen /<note place="left">Legatur cap. 4 tum I. Epist. Paul ad Thessalonicenses,                          a. v. 13. usque ad finem.</note> So wird er ewiglich doch nicht darinnen                      seyn. Wenn einsten unser Haupt läßt die Posaunen schallen / Wird der verklärte                      Leib auch gehn zum Himmel ein. Indessen / weil nunmehr die Glaubens-volle Seele                      / Im Cherubinen Chor bey Ihren Vätern prangt / Und in des Höchsten Schooß zur                      seelgen Lust gelangt / So ruht der Staub so lang in seiner Friedes-Höle. Wie                      mancher Unglücks-Sturm und Wetters-Macht verbrauset / Wie manch geschwinder                      Strahl verflieget und verschießt. Wie mancher spröder Wind zerflattert und                      versauset / Indem der krancke Leib die sichre Ruhe genießt.<note place="left">Vita actuosa est, mors qvieta. Lactant. libr. 6. de ver.                          cult. cap. 17. pag. 492.</note> Drum / schlaffet demnach wohl Ihr abgematte                      Glieder! Ihr seyd nun allbereit aus dieser trüben Nacht / Von vieler Sorg&#x2019; und                      Müh / zur seelgen Ruh gebracht; Wenn Erd und Himmel sinckt rufft GOtt euch                      frölig wieder.</l>
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        <p>Prosp Aqv. de Prov. addatur Johann. 5. v. 28.</p>
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[0074] Und wenn denn dermaleins der Erden-Sturm vertobet / Erwachen Sie alsdann durch GOttes Macht und Krafft / Der stille Staub bekömmt von neuen Lebens-Safft / Und folget in das Reich / wo man GOtt ewig lobet. Wohl-Seligster / als Dich die Kranckheit überfallen / So keine Hoffnung uns ließ zur Genesung sehn / Entfiel sofort der Muth mir / und auch denen allen / Die jetzund höchstbetrübt bey Deiner Bahre stehn. Erschricket zwar Dein Grab der hinterbliebnen Hertzen / Mit denen sich das Blut der Freundschafft nah’ verbandt / Ermisset aber nur der Glaube deinen Stand / So lindert sich das Leyd / so schwindet Ach und Schmertzen. Muß gleich der krancke Leib ins finstre Grab verfallen / So wird er ewiglich doch nicht darinnen seyn. Wenn einsten unser Haupt läßt die Posaunen schallen / Wird der verklärte Leib auch gehn zum Himmel ein. Indessen / weil nunmehr die Glaubens-volle Seele / Im Cherubinen Chor bey Ihren Vätern prangt / Und in des Höchsten Schooß zur seelgen Lust gelangt / So ruht der Staub so lang in seiner Friedes-Höle. Wie mancher Unglücks-Sturm und Wetters-Macht verbrauset / Wie manch geschwinder Strahl verflieget und verschießt. Wie mancher spröder Wind zerflattert und versauset / Indem der krancke Leib die sichre Ruhe genießt. Drum / schlaffet demnach wohl Ihr abgematte Glieder! Ihr seyd nun allbereit aus dieser trüben Nacht / Von vieler Sorg’ und Müh / zur seelgen Ruh gebracht; Wenn Erd und Himmel sinckt rufft GOtt euch frölig wieder. Nec enim mala mors est Ulla bonis, qvibus è vario longoque labore Qvilibet in reqviem patet exitus. Prosp Aqv. de Prov. addatur Johann. 5. v. 28. Dei pag. 541 Zum Trost der hinterlassenen Hochbetrübten Frau Wittwe / geehrtesten Kinder / und hohen Anverwandten stellete dieses vor der gantzen hochwerthesten Familie ergebenster Diener A. D. C. G. M.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/74>, abgerufen am 22.11.2024.