Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].Wenn aber des Seel. Herrn Assessoris Hauß-Wesen es nicht wollen zulassen / in dem 5. Jahr geführten Wittwen-Stande länger zu verbleiben / hat Er sich mit des Hoch Edlen und Hoch Achtbahren Herrn / Herrn Johann von Kalm / fürnehmen Patricii allhier eintzigen Jungfer Tochter / Anna Hedewig / itzund Höchstbetrübten Frau Wittwen nach fleißiger Anruffung GOTTES / und Väterlicher Bewilligung Anno 1700. ehelich versprochen. Welche Ehe denn auch im Monat Junio besagten Jahrs durch Priesterliche Copulation vollenzogen / und biß ins Sechszehende Jahr in hertzlicher Liebe geführet worden. Die in Derselben erzeugte 4. Ehe-Sprossen / als zween in dieser Trauer-Versammlung gegenwärtige Söhne und zwo Töchter wissen Ihren gar zu frühen Weysen-Standt nicht gnug zu bethränen. GOtt der Wittwen Mann und Weysen Vater / lasse seine Barmhertzigkeit groß über Wittwen und Kinder seyn / Er gesegne der Kinder Erziehung / und lasse die betrübte Frau Mutter an denselben allen erwünschten Trost und Freude sehen. Anlangend unsers Herrn Assessoris Christenthum / Leben und Wandel / so hat Derselbe zwar gleich andern Menschen seine Fehler an sich gefunden / auch dieselbe gerne erkandt / jedennoch aber sich ernstlich beflissen dieselben zu bessern / und in einer ungeheuchelten Gottseeligkeit seinem GOtt und dem Nächsten zu dienen; Wie er denn dessen in fleißiger Besuchung des öffentlichen Gottesdienstes / Lesung und Anhörung Göttl. Worts / täglicher Beräuung seiner Sünden / bußfertigen Todes-Gedancken Gutthätigkeit gegen Arme und Dürfftige / willfärtiger und sorgfältiger Verthädigung Derer ihm anvertraueten Wenn aber des Seel. Herrn Assessoris Hauß-Wesen es nicht wollen zulassen / in dem 5. Jahr geführten Wittwen-Stande länger zu verbleiben / hat Er sich mit des Hoch Edlen und Hoch Achtbahren Herrn / Herrn Johann von Kalm / fürnehmen Patricii allhier eintzigen Jungfer Tochter / Anna Hedewig / itzund Höchstbetrübten Frau Wittwen nach fleißiger Anruffung GOTTES / und Väterlicher Bewilligung Anno 1700. ehelich versprochen. Welche Ehe denn auch im Monat Junio besagten Jahrs durch Priesterliche Copulation vollenzogen / und biß ins Sechszehende Jahr in hertzlicher Liebe geführet worden. Die in Derselben erzeugte 4. Ehe-Sprossen / als zween in dieser Trauer-Versammlung gegenwärtige Söhne und zwo Töchter wissen Ihren gar zu frühen Weysen-Standt nicht gnug zu bethränen. GOtt der Wittwen Mann und Weysen Vater / lasse seine Barmhertzigkeit groß über Wittwen und Kinder seyn / Er gesegne der Kinder Erziehung / und lasse die betrübte Frau Mutter an denselben allen erwünschten Trost und Freude sehen. Anlangend unsers Herrn Assessoris Christenthum / Leben und Wandel / so hat Derselbe zwar gleich andern Menschen seine Fehler an sich gefunden / auch dieselbe gerne erkandt / jedennoch aber sich ernstlich beflissen dieselben zu bessern / und in einer ungeheuchelten Gottseeligkeit seinem GOtt und dem Nächsten zu dienen; Wie er denn dessen in fleißiger Besuchung des öffentlichen Gottesdienstes / Lesung und Anhörung Göttl. Worts / täglicher Beräuung seiner Sünden / bußfertigen Todes-Gedancken Gutthätigkeit gegen Arme und Dürfftige / willfärtiger und sorgfältiger Verthädigung Derer ihm anvertraueten <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0036" n="30"/> <p>Wenn aber des Seel. Herrn Assessoris Hauß-Wesen es nicht wollen zulassen / in dem 5. Jahr geführten Wittwen-Stande länger zu verbleiben / hat Er sich mit des Hoch Edlen und Hoch Achtbahren Herrn / Herrn Johann von Kalm / fürnehmen Patricii allhier eintzigen Jungfer Tochter / Anna Hedewig / itzund Höchstbetrübten Frau Wittwen nach fleißiger Anruffung GOTTES / und Väterlicher Bewilligung Anno 1700. ehelich versprochen. Welche Ehe denn auch im Monat Junio besagten Jahrs durch Priesterliche Copulation vollenzogen / und biß ins Sechszehende Jahr in hertzlicher Liebe geführet worden. Die in Derselben erzeugte 4. Ehe-Sprossen / als zween in dieser Trauer-Versammlung gegenwärtige Söhne und zwo Töchter wissen Ihren gar zu frühen Weysen-Standt nicht gnug zu bethränen. GOtt der Wittwen Mann und Weysen Vater / lasse seine Barmhertzigkeit groß über Wittwen und Kinder seyn / Er gesegne der Kinder Erziehung / und lasse die betrübte Frau Mutter an denselben allen erwünschten Trost und Freude sehen.</p> <p>Anlangend unsers Herrn Assessoris Christenthum / Leben und Wandel / so hat Derselbe zwar gleich andern Menschen seine Fehler an sich gefunden / auch dieselbe gerne erkandt / jedennoch aber sich ernstlich beflissen dieselben zu bessern / und in einer ungeheuchelten Gottseeligkeit seinem GOtt und dem Nächsten zu dienen; Wie er denn dessen in fleißiger Besuchung des öffentlichen Gottesdienstes / Lesung und Anhörung Göttl. Worts / täglicher Beräuung seiner Sünden / bußfertigen Todes-Gedancken Gutthätigkeit gegen Arme und Dürfftige / willfärtiger und sorgfältiger Verthädigung Derer ihm anvertraueten </p> </div> </body> </text> </TEI> [30/0036]
Wenn aber des Seel. Herrn Assessoris Hauß-Wesen es nicht wollen zulassen / in dem 5. Jahr geführten Wittwen-Stande länger zu verbleiben / hat Er sich mit des Hoch Edlen und Hoch Achtbahren Herrn / Herrn Johann von Kalm / fürnehmen Patricii allhier eintzigen Jungfer Tochter / Anna Hedewig / itzund Höchstbetrübten Frau Wittwen nach fleißiger Anruffung GOTTES / und Väterlicher Bewilligung Anno 1700. ehelich versprochen. Welche Ehe denn auch im Monat Junio besagten Jahrs durch Priesterliche Copulation vollenzogen / und biß ins Sechszehende Jahr in hertzlicher Liebe geführet worden. Die in Derselben erzeugte 4. Ehe-Sprossen / als zween in dieser Trauer-Versammlung gegenwärtige Söhne und zwo Töchter wissen Ihren gar zu frühen Weysen-Standt nicht gnug zu bethränen. GOtt der Wittwen Mann und Weysen Vater / lasse seine Barmhertzigkeit groß über Wittwen und Kinder seyn / Er gesegne der Kinder Erziehung / und lasse die betrübte Frau Mutter an denselben allen erwünschten Trost und Freude sehen.
Anlangend unsers Herrn Assessoris Christenthum / Leben und Wandel / so hat Derselbe zwar gleich andern Menschen seine Fehler an sich gefunden / auch dieselbe gerne erkandt / jedennoch aber sich ernstlich beflissen dieselben zu bessern / und in einer ungeheuchelten Gottseeligkeit seinem GOtt und dem Nächsten zu dienen; Wie er denn dessen in fleißiger Besuchung des öffentlichen Gottesdienstes / Lesung und Anhörung Göttl. Worts / täglicher Beräuung seiner Sünden / bußfertigen Todes-Gedancken Gutthätigkeit gegen Arme und Dürfftige / willfärtiger und sorgfältiger Verthädigung Derer ihm anvertraueten
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