Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].Niemand als dieser HErr kan uns armen Menschen solche Sicherheit verschaffen / daß wir / wie mit einem Damm verwahret / allen andringenden Unglücks-Fluhten trotzig können entgegen sehen / und ihrer Wuht ohnbeschädiget entkommen. Diejenigen / welche uns unser Unglück bereitet / sind solche Feinde / denen zu widerstehen menschliche Gewalt nicht zureichlich ist. Sie heissen: Hölle / Teuffel / Welt / Fleisch und Blut / und endlich der Todt. Die Hölle und der Teuffel sind starck und mächtig / der uns von ihrer Macht erretten soll / muß noch mächtiger seyn. Die Welt ist listig / der uns wider sie helffen soll / muß die List mit Weißheit übertreffen; Fleisch und Blut ein innerlicher und desto gefährlicher Feind / der uns wider diesen Feind soll schützen / muß unser Hertz bezwingen können. Der Todt unüberwindlich / der uns nun soll vom Tode erretten / muß den Unüberwindlichen überwinden können / dieß alles kan niemand leisten als der HErr / der Allmächtige HERR / II. Cor. VI, 18. Der da groß / und dessen Grösse unaussprechlich ist. Psalm. XLV, 3. Der es macht wie Er wil / Hiob. XXIII, 13. Der alles vermag / Hiob. XLII, 2. zu dem David sagt: Ps. XLVI, 3. Es wird deinen Feinden fehlen für deiner grossen Macht. Dieser HERR aber hat einen schönen Zunahmen / und heist der HErr dein Erbarmer. Traun die Stärcke und Allmacht GOttes würde uns nicht zu statten kommen / wenn nicht Sein mitleydiges und erbarmendes Hertz durch unsre Noht gerühret / und uns zu helffen geneigt wäre. Da aber nun beydes bey einander / so kan Seine Macht dasjenige zu Wercke richten / was Seine Liebe und Erbarmen uns zugute beschlossen hat / und zwar um so viel eher / da solches Erbarmen sich nicht auf eine gewisse Zeit / oder nur gegen ein und andern erstrecket / sondern von der Welt her gewesen / Ps. XXVI, 6. und noch alle Morgen neu ist / Niemand als dieser HErr kan uns armen Menschen solche Sicherheit verschaffen / daß wir / wie mit einem Damm verwahret / allen andringenden Unglücks-Fluhten trotzig können entgegen sehen / und ihrer Wuht ohnbeschädiget entkommen. Diejenigen / welche uns unser Unglück bereitet / sind solche Feinde / denen zu widerstehen menschliche Gewalt nicht zureichlich ist. Sie heissen: Hölle / Teuffel / Welt / Fleisch und Blut / und endlich der Todt. Die Hölle und der Teuffel sind starck und mächtig / der uns von ihrer Macht erretten soll / muß noch mächtiger seyn. Die Welt ist listig / der uns wider sie helffen soll / muß die List mit Weißheit übertreffen; Fleisch und Blut ein innerlicher und desto gefährlicher Feind / der uns wider diesen Feind soll schützen / muß unser Hertz bezwingen können. Der Todt unüberwindlich / der uns nun soll vom Tode erretten / muß den Unüberwindlichen überwinden können / dieß alles kan niemand leisten als der HErr / der Allmächtige HERR / II. Cor. VI, 18. Der da groß / und dessen Grösse unaussprechlich ist. Psalm. XLV, 3. Der es macht wie Er wil / Hiob. XXIII, 13. Der alles vermag / Hiob. XLII, 2. zu dem David sagt: Ps. XLVI, 3. Es wird deinen Feinden fehlen für deiner grossen Macht. Dieser HERR aber hat einen schönen Zunahmen / und heist der HErr dein Erbarmer. Traun die Stärcke und Allmacht GOttes würde uns nicht zu statten kommen / wenn nicht Sein mitleydiges und erbarmendes Hertz durch unsre Noht gerühret / und uns zu helffen geneigt wäre. Da aber nun beydes bey einander / so kan Seine Macht dasjenige zu Wercke richten / was Seine Liebe und Erbarmen uns zugute beschlossen hat / und zwar um so viel eher / da solches Erbarmen sich nicht auf eine gewisse Zeit / oder nur gegen ein und andern erstrecket / sondern von der Welt her gewesen / Ps. XXVI, 6. und noch alle Morgen neu ist / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0016" n="10"/> Niemand als dieser HErr kan uns armen Menschen solche Sicherheit verschaffen / daß wir / wie mit einem Damm verwahret / allen andringenden Unglücks-Fluhten trotzig können entgegen sehen / und ihrer Wuht ohnbeschädiget entkommen. Diejenigen / welche uns unser Unglück bereitet / sind solche Feinde / denen zu widerstehen menschliche Gewalt nicht zureichlich ist. Sie heissen: Hölle / Teuffel / Welt / Fleisch und Blut / und endlich der Todt. Die Hölle und der Teuffel sind starck und mächtig / der uns von ihrer Macht erretten soll / muß noch mächtiger seyn. Die Welt ist listig / der uns wider sie helffen soll / muß die List mit Weißheit übertreffen; Fleisch und Blut ein innerlicher und desto gefährlicher Feind / der uns wider diesen Feind soll schützen / muß unser Hertz bezwingen können. Der Todt unüberwindlich / der uns nun soll vom Tode erretten / muß den Unüberwindlichen überwinden können / dieß alles kan niemand leisten als der HErr / der Allmächtige HERR / II. Cor. VI, 18. Der da groß / und dessen Grösse unaussprechlich ist. Psalm. XLV, 3. Der es macht wie Er wil / Hiob. XXIII, 13. Der alles vermag / Hiob. XLII, 2. zu dem David sagt: Ps. XLVI, 3. Es wird deinen Feinden fehlen für deiner grossen Macht. Dieser HERR aber hat einen schönen Zunahmen / und heist der HErr dein Erbarmer. Traun die Stärcke und Allmacht GOttes würde uns nicht zu statten kommen / wenn nicht Sein mitleydiges und erbarmendes Hertz durch unsre Noht gerühret / und uns zu helffen geneigt wäre. Da aber nun beydes bey einander / so kan Seine Macht dasjenige zu Wercke richten / was Seine Liebe und Erbarmen uns zugute beschlossen hat / und zwar um so viel eher / da solches Erbarmen sich nicht auf eine gewisse Zeit / oder nur gegen ein und andern erstrecket / sondern von der Welt her gewesen / Ps. XXVI, 6. und noch alle Morgen neu ist / </p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0016]
Niemand als dieser HErr kan uns armen Menschen solche Sicherheit verschaffen / daß wir / wie mit einem Damm verwahret / allen andringenden Unglücks-Fluhten trotzig können entgegen sehen / und ihrer Wuht ohnbeschädiget entkommen. Diejenigen / welche uns unser Unglück bereitet / sind solche Feinde / denen zu widerstehen menschliche Gewalt nicht zureichlich ist. Sie heissen: Hölle / Teuffel / Welt / Fleisch und Blut / und endlich der Todt. Die Hölle und der Teuffel sind starck und mächtig / der uns von ihrer Macht erretten soll / muß noch mächtiger seyn. Die Welt ist listig / der uns wider sie helffen soll / muß die List mit Weißheit übertreffen; Fleisch und Blut ein innerlicher und desto gefährlicher Feind / der uns wider diesen Feind soll schützen / muß unser Hertz bezwingen können. Der Todt unüberwindlich / der uns nun soll vom Tode erretten / muß den Unüberwindlichen überwinden können / dieß alles kan niemand leisten als der HErr / der Allmächtige HERR / II. Cor. VI, 18. Der da groß / und dessen Grösse unaussprechlich ist. Psalm. XLV, 3. Der es macht wie Er wil / Hiob. XXIII, 13. Der alles vermag / Hiob. XLII, 2. zu dem David sagt: Ps. XLVI, 3. Es wird deinen Feinden fehlen für deiner grossen Macht. Dieser HERR aber hat einen schönen Zunahmen / und heist der HErr dein Erbarmer. Traun die Stärcke und Allmacht GOttes würde uns nicht zu statten kommen / wenn nicht Sein mitleydiges und erbarmendes Hertz durch unsre Noht gerühret / und uns zu helffen geneigt wäre. Da aber nun beydes bey einander / so kan Seine Macht dasjenige zu Wercke richten / was Seine Liebe und Erbarmen uns zugute beschlossen hat / und zwar um so viel eher / da solches Erbarmen sich nicht auf eine gewisse Zeit / oder nur gegen ein und andern erstrecket / sondern von der Welt her gewesen / Ps. XXVI, 6. und noch alle Morgen neu ist /
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/16>, abgerufen am 16.02.2025. |