der Einwirkung derselben einmal sich über¬ giebt, der muß natürlich immer schlechter werden, je länger er diesem Einflusse ausge¬ setzt ist. Es wäre der Mühe werth, die Ge¬ schichte anderer sehr verdorbener Zeitalter in dieser Rücksicht zu untersuchen, und zu sehen ob nicht z. B. auch unter der Regierung der römischen Imperatoren, das, was einmal schlecht war, mit zunehmendem Alter immer schlechter geworden.
Euch Alte sonach und Erfahrne, die ihr die Ausnahme macht, euch zuförderst beschwö¬ ren diese Reden, bestätigt, bestärkt, berathet in dieser Angelegenheit die jüngere Welt, die ehrfurchtsvoll ihre Blicke nach euch richtet. Euch andere aber, die ihr in der Regel seyd, beschwören sie: helfen sollt ihr nicht, störet nur dieses einzigemal nicht, stellt euch nicht wieder, wie bisher immer, in den Weg mit eurer Weisheit und euren tausend Bedenklich¬ keiten. Diese Sache, so wie jede vernünftige Sache in der Welt, ist nicht tausendfach, son¬ dern einfach, welches auch unter die tausend Dinge gehört, die ihr nicht wißt. Wenn eure
der Einwirkung derſelben einmal ſich uͤber¬ giebt, der muß natuͤrlich immer ſchlechter werden, je laͤnger er dieſem Einfluſſe ausge¬ ſetzt iſt. Es waͤre der Muͤhe werth, die Ge¬ ſchichte anderer ſehr verdorbener Zeitalter in dieſer Ruͤckſicht zu unterſuchen, und zu ſehen ob nicht z. B. auch unter der Regierung der roͤmiſchen Imperatoren, das, was einmal ſchlecht war, mit zunehmendem Alter immer ſchlechter geworden.
Euch Alte ſonach und Erfahrne, die ihr die Ausnahme macht, euch zufoͤrderſt beſchwoͤ¬ ren dieſe Reden, beſtaͤtigt, beſtaͤrkt, berathet in dieſer Angelegenheit die juͤngere Welt, die ehrfurchtsvoll ihre Blicke nach euch richtet. Euch andere aber, die ihr in der Regel ſeyd, beſchwoͤren ſie: helfen ſollt ihr nicht, ſtoͤret nur dieſes einzigemal nicht, ſtellt euch nicht wieder, wie bisher immer, in den Weg mit eurer Weisheit und euren tauſend Bedenklich¬ keiten. Dieſe Sache, ſo wie jede vernuͤnftige Sache in der Welt, iſt nicht tauſendfach, ſon¬ dern einfach, welches auch unter die tauſend Dinge gehoͤrt, die ihr nicht wißt. Wenn eure
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der Einwirkung derſelben einmal ſich uͤber¬
giebt, der muß natuͤrlich immer ſchlechter
werden, je laͤnger er dieſem Einfluſſe ausge¬
ſetzt iſt. Es waͤre der Muͤhe werth, die Ge¬
ſchichte anderer ſehr verdorbener Zeitalter in
dieſer Ruͤckſicht zu unterſuchen, und zu ſehen
ob nicht z. B. auch unter der Regierung der
roͤmiſchen Imperatoren, das, was einmal
ſchlecht war, mit zunehmendem Alter immer
ſchlechter geworden.
Euch Alte ſonach und Erfahrne, die ihr
die Ausnahme macht, euch zufoͤrderſt beſchwoͤ¬
ren dieſe Reden, beſtaͤtigt, beſtaͤrkt, berathet
in dieſer Angelegenheit die juͤngere Welt, die
ehrfurchtsvoll ihre Blicke nach euch richtet.
Euch andere aber, die ihr in der Regel ſeyd,
beſchwoͤren ſie: helfen ſollt ihr nicht, ſtoͤret
nur dieſes einzigemal nicht, ſtellt euch nicht
wieder, wie bisher immer, in den Weg mit
eurer Weisheit und euren tauſend Bedenklich¬
keiten. Dieſe Sache, ſo wie jede vernuͤnftige
Sache in der Welt, iſt nicht tauſendfach, ſon¬
dern einfach, welches auch unter die tauſend
Dinge gehoͤrt, die ihr nicht wißt. Wenn eure
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/478>, abgerufen am 24.11.2024.
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