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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808.

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sie zur Einsicht bringen werde, daß es allein
die Erziehung sey, die uns retten könne von
allen Uebeln, die uns drücken. Ich rechne
besonders darauf, daß die Noth uns zum
Aufmerken, und zum ernsten Nachdenken ge¬
neigter gemacht habe. Das Ausland hat an¬
dern Trost, und andere Mittel; es ist nicht
zu erwarten, daß es diesem Gedanken, falls er
je an dasselbe kommen sollte, einige Aufmerk¬
samkeit schenken, oder einigen Glauben bei¬
messen werde; ich hoffe vielmehr, daß es zu
einer reichen Quelle von Belustigung, für die
Leser ihrer Journale gedeihen werde, wenn sie
je erfahren, daß sich jemand von der Erzie¬
hung so große Dinge verspreche.

Möge der Staat und diejenigen, die den¬
selben berathen, sich nicht läßiger machen las¬
sen, in Ergreifung dieser Aufgabe, durch die
Betrachtung, daß der gehoffte Erfolg in der
Entfernung liege. Wollte man unter den man¬
nigfaltigen, und höchst verwickelten Gründen,
die unser dermaliges Schicksal zur Folge ge¬
habt haben, das, was allein und eigenthüm¬
lich den Regierungen zur Last fällt, absondern,

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ſie zur Einſicht bringen werde, daß es allein
die Erziehung ſey, die uns retten koͤnne von
allen Uebeln, die uns druͤcken. Ich rechne
beſonders darauf, daß die Noth uns zum
Aufmerken, und zum ernſten Nachdenken ge¬
neigter gemacht habe. Das Ausland hat an¬
dern Troſt, und andere Mittel; es iſt nicht
zu erwarten, daß es dieſem Gedanken, falls er
je an daſſelbe kommen ſollte, einige Aufmerk¬
ſamkeit ſchenken, oder einigen Glauben bei¬
meſſen werde; ich hoffe vielmehr, daß es zu
einer reichen Quelle von Beluſtigung, fuͤr die
Leſer ihrer Journale gedeihen werde, wenn ſie
je erfahren, daß ſich jemand von der Erzie¬
hung ſo große Dinge verſpreche.

Moͤge der Staat und diejenigen, die den¬
ſelben berathen, ſich nicht laͤßiger machen laſ¬
ſen, in Ergreifung dieſer Aufgabe, durch die
Betrachtung, daß der gehoffte Erfolg in der
Entfernung liege. Wollte man unter den man¬
nigfaltigen, und hoͤchſt verwickelten Gruͤnden,
die unſer dermaliges Schickſal zur Folge ge¬
habt haben, das, was allein und eigenthuͤm¬
lich den Regierungen zur Laſt faͤllt, abſondern,

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[355/0361] ſie zur Einſicht bringen werde, daß es allein die Erziehung ſey, die uns retten koͤnne von allen Uebeln, die uns druͤcken. Ich rechne beſonders darauf, daß die Noth uns zum Aufmerken, und zum ernſten Nachdenken ge¬ neigter gemacht habe. Das Ausland hat an¬ dern Troſt, und andere Mittel; es iſt nicht zu erwarten, daß es dieſem Gedanken, falls er je an daſſelbe kommen ſollte, einige Aufmerk¬ ſamkeit ſchenken, oder einigen Glauben bei¬ meſſen werde; ich hoffe vielmehr, daß es zu einer reichen Quelle von Beluſtigung, fuͤr die Leſer ihrer Journale gedeihen werde, wenn ſie je erfahren, daß ſich jemand von der Erzie¬ hung ſo große Dinge verſpreche. Moͤge der Staat und diejenigen, die den¬ ſelben berathen, ſich nicht laͤßiger machen laſ¬ ſen, in Ergreifung dieſer Aufgabe, durch die Betrachtung, daß der gehoffte Erfolg in der Entfernung liege. Wollte man unter den man¬ nigfaltigen, und hoͤchſt verwickelten Gruͤnden, die unſer dermaliges Schickſal zur Folge ge¬ habt haben, das, was allein und eigenthuͤm¬ lich den Regierungen zur Laſt faͤllt, abſondern, Z 2

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Zitationshilfe: Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/361>, abgerufen am 24.11.2024.