zu studiren, oder der sich aus irgend einem Grunde zu den bisherigen höhern Ständen rechnet, frei stehen werde, den bisher üblichen Weg der Gelehrten-Erziehung zu beschreiten, lasse ich dahin gestellt seyn: wie, wenn es nur einmal zur National-Erziehung kommen sollte, die Mehrheit dieser Gelehrten, ich will nicht sagen gegen den in der neuen Schule gebilde¬ ten Gelehrten, sondern sogar gegen den aus ihr hervorgehenden gemeinen Mann, mit ihrer erkauften Gelehrsamkeit, bestehen werde, wird die Erfahrung lehren: ich aber will jetzt nicht davon, sondern von der Gelehrten-Erziehung in der neuen Weise reden.
In den Grundsätzen derselben muß auch der künftige Gelehrte durch die allgemeine Na¬ tional-Erziehung hindurch gegangen seyn, und den ersten Theil derselben, die Entwiklung der Erkenntniß an Empfindung, Anschauung, und dem, was an die leztere geknüpft wird, voll¬ ständig, und klar erhalten haben. Nur dem Knaben, der eine vorzügliche Gabe zum Ler¬ nen, und eine hervorstechende Hinneigung nach der Welt der Begriffe zeigt, kann die neue Na¬ tional-Erziehung erlauben, diesen Stand zu er¬
zu ſtudiren, oder der ſich aus irgend einem Grunde zu den bisherigen hoͤhern Staͤnden rechnet, frei ſtehen werde, den bisher uͤblichen Weg der Gelehrten-Erziehung zu beſchreiten, laſſe ich dahin geſtellt ſeyn: wie, wenn es nur einmal zur National-Erziehung kommen ſollte, die Mehrheit dieſer Gelehrten, ich will nicht ſagen gegen den in der neuen Schule gebilde¬ ten Gelehrten, ſondern ſogar gegen den aus ihr hervorgehenden gemeinen Mann, mit ihrer erkauften Gelehrſamkeit, beſtehen werde, wird die Erfahrung lehren: ich aber will jetzt nicht davon, ſondern von der Gelehrten-Erziehung in der neuen Weiſe reden.
In den Grundſaͤtzen derſelben muß auch der kuͤnftige Gelehrte durch die allgemeine Na¬ tional-Erziehung hindurch gegangen ſeyn, und den erſten Theil derſelben, die Entwiklung der Erkenntniß an Empfindung, Anſchauung, und dem, was an die leztere geknuͤpft wird, voll¬ ſtaͤndig, und klar erhalten haben. Nur dem Knaben, der eine vorzuͤgliche Gabe zum Ler¬ nen, und eine hervorſtechende Hinneigung nach der Welt der Begriffe zeigt, kann die neue Na¬ tional-Erziehung erlauben, dieſen Stand zu er¬
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[340/0346]
zu ſtudiren, oder der ſich aus irgend einem
Grunde zu den bisherigen hoͤhern Staͤnden
rechnet, frei ſtehen werde, den bisher uͤblichen
Weg der Gelehrten-Erziehung zu beſchreiten,
laſſe ich dahin geſtellt ſeyn: wie, wenn es nur
einmal zur National-Erziehung kommen ſollte,
die Mehrheit dieſer Gelehrten, ich will nicht
ſagen gegen den in der neuen Schule gebilde¬
ten Gelehrten, ſondern ſogar gegen den aus
ihr hervorgehenden gemeinen Mann, mit ihrer
erkauften Gelehrſamkeit, beſtehen werde, wird
die Erfahrung lehren: ich aber will jetzt nicht
davon, ſondern von der Gelehrten-Erziehung
in der neuen Weiſe reden.
In den Grundſaͤtzen derſelben muß auch
der kuͤnftige Gelehrte durch die allgemeine Na¬
tional-Erziehung hindurch gegangen ſeyn, und
den erſten Theil derſelben, die Entwiklung der
Erkenntniß an Empfindung, Anſchauung, und
dem, was an die leztere geknuͤpft wird, voll¬
ſtaͤndig, und klar erhalten haben. Nur dem
Knaben, der eine vorzuͤgliche Gabe zum Ler¬
nen, und eine hervorſtechende Hinneigung nach
der Welt der Begriffe zeigt, kann die neue Na¬
tional-Erziehung erlauben, dieſen Stand zu er¬
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/346>, abgerufen am 25.11.2024.
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