keit des Zöglings, die mit der geistigen noth¬ wendig Hand in Hand gehend fortschreiten muß. Erfordert ein ABC der Kunst, d.h. des körperlichen Könnens. Seine hervor¬ stechendsten Aeußerungen hierüber sind fol¬ gende: "Schlagen, Tragen, Werfen, Stoßen, "Ziehen, Drehen, Ringen, Schwingen u. s. f. "seien die einfachsten Uebungen der Kraft. Es "gebe eine naturgemäße Stuffenfolge von den "Anfängen in diesen Uebungen bis zu ihrer "vollendeten Kunst, d.i. bis zum höchsten Grade "des Nerventaktes, der Schlag und Stoß, "Schwung und Wurf, in hundertfachen Ab¬ "wechselungen sichere, und Hand und Fuß "gewiß mache." Alles kommt hiebei auf die naturgemäße Stuffenfolge an, und es reicht nicht hin, daß man mit blinder Willkühr hin¬ eingreife, und irgend eine Uebung einführe, da¬ mit doch von uns gesagt werden könne, wir hätten auch, etwa wie die Griechen, körperliche Erziehung. In dieser Rücksicht ist nun noch alles zu thun, denn Pestalozzi hat kein ABC der Kunst geliefert. Dieses müßte erst geliefert werden, und zwar bedarf es dazu eines Man¬ nes, der, in der Anatomie des menschlichen Körpers, und in der wissenschaftlichen Mecha¬
keit des Zoͤglings, die mit der geiſtigen noth¬ wendig Hand in Hand gehend fortſchreiten muß. Erfordert ein ABC der Kunſt, d.h. des koͤrperlichen Koͤnnens. Seine hervor¬ ſtechendſten Aeußerungen hieruͤber ſind fol¬ gende: „Schlagen, Tragen, Werfen, Stoßen, „Ziehen, Drehen, Ringen, Schwingen u. ſ. f. „ſeien die einfachſten Uebungen der Kraft. Es „gebe eine naturgemaͤße Stuffenfolge von den „Anfaͤngen in dieſen Uebungen bis zu ihrer „vollendeten Kunſt, d.i. bis zum hoͤchſten Grade „des Nerventaktes, der Schlag und Stoß, „Schwung und Wurf, in hundertfachen Ab¬ „wechſelungen ſichere, und Hand und Fuß „gewiß mache.“ Alles kommt hiebei auf die naturgemaͤße Stuffenfolge an, und es reicht nicht hin, daß man mit blinder Willkuͤhr hin¬ eingreife, und irgend eine Uebung einfuͤhre, da¬ mit doch von uns geſagt werden koͤnne, wir haͤtten auch, etwa wie die Griechen, koͤrperliche Erziehung. In dieſer Ruͤckſicht iſt nun noch alles zu thun, denn Peſtalozzi hat kein ABC der Kunſt geliefert. Dieſes muͤßte erſt geliefert werden, und zwar bedarf es dazu eines Man¬ nes, der, in der Anatomie des menſchlichen Koͤrpers, und in der wiſſenſchaftlichen Mecha¬
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0315"n="309"/>
keit des Zoͤglings, die mit der geiſtigen noth¬<lb/>
wendig Hand in Hand gehend fortſchreiten<lb/>
muß. Erfordert ein ABC der Kunſt, d.h.<lb/>
des koͤrperlichen Koͤnnens. Seine hervor¬<lb/>ſtechendſten Aeußerungen hieruͤber ſind fol¬<lb/>
gende: „Schlagen, Tragen, Werfen, Stoßen,<lb/>„Ziehen, Drehen, Ringen, Schwingen u. ſ. f.<lb/>„ſeien die einfachſten Uebungen der Kraft. Es<lb/>„gebe eine naturgemaͤße Stuffenfolge von den<lb/>„Anfaͤngen in dieſen Uebungen bis zu ihrer<lb/>„vollendeten Kunſt, d.i. bis zum hoͤchſten Grade<lb/>„des Nerventaktes, der Schlag und Stoß,<lb/>„Schwung und Wurf, in hundertfachen Ab¬<lb/>„wechſelungen ſichere, und Hand und Fuß<lb/>„gewiß mache.“ Alles kommt hiebei auf die<lb/>
naturgemaͤße Stuffenfolge an, und es reicht<lb/>
nicht hin, daß man mit blinder Willkuͤhr hin¬<lb/>
eingreife, und irgend eine Uebung einfuͤhre, da¬<lb/>
mit doch von uns geſagt werden koͤnne, wir<lb/>
haͤtten auch, etwa wie die Griechen, koͤrperliche<lb/>
Erziehung. In dieſer Ruͤckſicht iſt nun noch alles<lb/>
zu thun, denn Peſtalozzi hat kein ABC der<lb/>
Kunſt geliefert. Dieſes muͤßte erſt geliefert<lb/>
werden, und zwar bedarf es dazu eines Man¬<lb/>
nes, der, in der Anatomie des menſchlichen<lb/>
Koͤrpers, und in der wiſſenſchaftlichen Mecha¬<lb/></p></div></body></text></TEI>
[309/0315]
keit des Zoͤglings, die mit der geiſtigen noth¬
wendig Hand in Hand gehend fortſchreiten
muß. Erfordert ein ABC der Kunſt, d.h.
des koͤrperlichen Koͤnnens. Seine hervor¬
ſtechendſten Aeußerungen hieruͤber ſind fol¬
gende: „Schlagen, Tragen, Werfen, Stoßen,
„Ziehen, Drehen, Ringen, Schwingen u. ſ. f.
„ſeien die einfachſten Uebungen der Kraft. Es
„gebe eine naturgemaͤße Stuffenfolge von den
„Anfaͤngen in dieſen Uebungen bis zu ihrer
„vollendeten Kunſt, d.i. bis zum hoͤchſten Grade
„des Nerventaktes, der Schlag und Stoß,
„Schwung und Wurf, in hundertfachen Ab¬
„wechſelungen ſichere, und Hand und Fuß
„gewiß mache.“ Alles kommt hiebei auf die
naturgemaͤße Stuffenfolge an, und es reicht
nicht hin, daß man mit blinder Willkuͤhr hin¬
eingreife, und irgend eine Uebung einfuͤhre, da¬
mit doch von uns geſagt werden koͤnne, wir
haͤtten auch, etwa wie die Griechen, koͤrperliche
Erziehung. In dieſer Ruͤckſicht iſt nun noch alles
zu thun, denn Peſtalozzi hat kein ABC der
Kunſt geliefert. Dieſes muͤßte erſt geliefert
werden, und zwar bedarf es dazu eines Man¬
nes, der, in der Anatomie des menſchlichen
Koͤrpers, und in der wiſſenſchaftlichen Mecha¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/315>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.