Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.I. Buch. II. Theil. I. Titel. V. Abschnitt. ist, Urheber (auctor del.); derjenige, beywelchem die Besörderung der auf die Rechtsver- letzung unmittelbar gerichteten Handlung eines andern das unmittelbare Object der Wirksamkeit seiner Handlung ist, heisst Ge- hülfe (socius.). Coauctores -- Complices -- Consortes criminis. J. F. §. 52. Eine Person kann I. dadurch direct auf die oder *) cf. Stryck de mandato rei turpis. Frcf. 1690. in Opp. Vol. VI. Nr. 3. **) J. U. Cramer Diss. de consilio malo consultatori
pessimo Marb. 1740. deutsch Frankf. 1741. I. Buch. II. Theil. I. Titel. V. Abſchnitt. iſt, Urheber (auctor del.); derjenige, beywelchem die Beſörderung der auf die Rechtsver- letzung unmittelbar gerichteten Handlung eines andern das unmittelbare Object der Wirkſamkeit ſeiner Handlung iſt, heiſst Ge- hülfe (ſocius.). Coauctores — Complices — Conſortes criminis. J. F. §. 52. Eine Perſon kann I. dadurch direct auf die oder *) cf. Stryck de mandato rei turpis. Frcf. 1690. in Opp. Vol. VI. Nr. 3. **) J. U. Cramer Diſſ. de conſilio malo conſultatori
peſſimo Marb. 1740. deutſch Frankf. 1741. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <p><pb facs="#f0068" n="40"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">I. Buch. II. Theil. I. Titel. V. Abſchnitt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#i">iſt</hi>, <hi rendition="#g">Urheber</hi> (<hi rendition="#i">auctor del.</hi>)<hi rendition="#i">;</hi> derjenige, <hi rendition="#i">bey<lb/> welchem die Beſörderung der auf die Rechtsver-<lb/> letzung unmittelbar gerichteten</hi> <hi rendition="#g">Handlung<lb/> eines andern</hi> <hi rendition="#i">das unmittelbare Object der<lb/> Wirkſamkeit ſeiner Handlung iſt</hi>, heiſst <hi rendition="#g">Ge-<lb/> hülfe</hi> (<hi rendition="#i">ſocius.</hi>).</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">Coauctores — Complices — Conſortes criminis.</hi> J. F.<lb/><hi rendition="#g">Eiſenhardt</hi> <hi rendition="#i">Diſſ. de vera criminis ſocii notione.</hi><lb/> Helmſt. 1750. — E. C. <hi rendition="#g">Weſtphal</hi> <hi rendition="#i">Diſſ. de conſorti-<lb/> bus et adjutoribus eriminum corumque poena etc.</hi> Hal.<lb/> 1760. — <hi rendition="#g">Kleinſchrod</hi> <hi rendition="#i">ſyſt. Entw</hi> 1. Thl. §. 177 —<lb/> 206. — <hi rendition="#g">Feuerbach</hi> <hi rendition="#i">Reviſion</hi> Thl. II. S. 243. ff.</hi> </p> </div><lb/> <div n="7"> <head>§. 52.</head><lb/> <p>Eine Perſon kann I. dadurch direct auf die<lb/> Hervorbringung der That gewirkt haben, daſs<lb/> ſie aus eignem Intereſſe an der That den Wil-<lb/> len eines andern zur Hervorbringung des<lb/> rechtswidrigen Effects determinirt hat. Dann<lb/> iſt ſie <hi rendition="#g">intellectueller Urheber</hi> (<hi rendition="#i">a. intel-<lb/> lectualis</hi>). Es geſchieht dieſe Art der Wirkſam-<lb/> keit 1) durch <hi rendition="#i">Auftrag</hi> <note place="foot" n="*)">cf. <hi rendition="#g">Stryck</hi> <hi rendition="#i">de mandato rei turpis.</hi> Frcf. 1690. in<lb/> Opp. Vol. VI. Nr. 3.</note> 2) durch <hi rendition="#i">Befehl</hi>, 3) durch<lb/><hi rendition="#i">Drohungen</hi> 4) durch <hi rendition="#i">Rath</hi>, (conſilium), ſowohl<lb/> durch <hi rendition="#i">allgemeinen</hi> (c. <hi rendition="#i">generale</hi>) als durch <hi rendition="#i">be-<lb/> ſondern</hi> (<hi rendition="#i">c. ſpeciale</hi>) <note place="foot" n="**)">J. U. <hi rendition="#g">Cramer</hi> D<hi rendition="#i">iſſ. de conſilio malo conſultatori<lb/> peſſimo</hi> Marb. 1740. deutſch Frankf. 1741.</note>. Hatte aber der An-<lb/> dere ſich ſchon vorher zur That beſtimmt, ſo<lb/> iſt dieſer intellectuale Concurrent in der Regel<lb/> nur <hi rendition="#g">Gehülfe</hi>. Sie kann II. unmittelbar durch<lb/> eigne Kräfte (entweder aus eignem Antrieb,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0068]
I. Buch. II. Theil. I. Titel. V. Abſchnitt.
iſt, Urheber (auctor del.); derjenige, bey
welchem die Beſörderung der auf die Rechtsver-
letzung unmittelbar gerichteten Handlung
eines andern das unmittelbare Object der
Wirkſamkeit ſeiner Handlung iſt, heiſst Ge-
hülfe (ſocius.).
Coauctores — Complices — Conſortes criminis. J. F.
Eiſenhardt Diſſ. de vera criminis ſocii notione.
Helmſt. 1750. — E. C. Weſtphal Diſſ. de conſorti-
bus et adjutoribus eriminum corumque poena etc. Hal.
1760. — Kleinſchrod ſyſt. Entw 1. Thl. §. 177 —
206. — Feuerbach Reviſion Thl. II. S. 243. ff.
§. 52.
Eine Perſon kann I. dadurch direct auf die
Hervorbringung der That gewirkt haben, daſs
ſie aus eignem Intereſſe an der That den Wil-
len eines andern zur Hervorbringung des
rechtswidrigen Effects determinirt hat. Dann
iſt ſie intellectueller Urheber (a. intel-
lectualis). Es geſchieht dieſe Art der Wirkſam-
keit 1) durch Auftrag *) 2) durch Befehl, 3) durch
Drohungen 4) durch Rath, (conſilium), ſowohl
durch allgemeinen (c. generale) als durch be-
ſondern (c. ſpeciale) **). Hatte aber der An-
dere ſich ſchon vorher zur That beſtimmt, ſo
iſt dieſer intellectuale Concurrent in der Regel
nur Gehülfe. Sie kann II. unmittelbar durch
eigne Kräfte (entweder aus eignem Antrieb,
oder
*) cf. Stryck de mandato rei turpis. Frcf. 1690. in
Opp. Vol. VI. Nr. 3.
**) J. U. Cramer Diſſ. de conſilio malo conſultatori
peſſimo Marb. 1740. deutſch Frankf. 1741.
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