Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.Von der Competenz des peinlichen Gerichts stimmende Befugniss des Gerichts selbst, heisstdie Competenz desselben (fori compe- tentia). §. 541. Der Gerichtsstand, welcher durch Vor- §. 542. A. Das gemeine Forum in Ansehung tre- *) In dem Röm. R. ist eigentlich nur das forum del. gültig L. 7. §. 4. 5. D. de accus. et inscript. L. 22. eod. L. 28. §. 15. D. de poenis L. 7. D. de cust. reor. Obgleich wenigstens in Ansehung der Untersuchung auch forum deprebensionis angenommen ist. L. 3. 13. D. de off. praes. L. 1. C. ubi de crimin. Ueber die Einführung der drey Gerichtsstände in Deutsch- land s. Boehmer de delictis extra territorium ad- missis. §. 7 -- 10. E e 2
Von der Competenz des peinlichen Gerichts ſtimmende Befugniſs des Gerichts ſelbſt, heiſstdie Competenz deſſelben (fori compe- tentia). §. 541. Der Gerichtsſtand, welcher durch Vor- §. 542. A. Das gemeine Forum in Anſehung tre- *) In dem Röm. R. iſt eigentlich nur das forum del. gültig L. 7. §. 4. 5. D. de accuſ. et inſcript. L. 22. eod. L. 28. §. 15. D. de poenis L. 7. D. de cuſt. reor. Obgleich wenigſtens in Anſehung der Unterſuchung auch forum deprebenſionis angenommen iſt. L. 3. 13. D. de off. praeſ. L. 1. C. ubi de crimin. Ueber die Einführung der drey Gerichtsſtände in Deutſch- land ſ. Boehmer de delictis extra territorium ad- miſſis. §. 7 — 10. E e 2
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Von der Competenz des peinlichen Gerichts
ſtimmende Befugniſs des Gerichts ſelbſt, heiſst
die Competenz deſſelben (fori compe-
tentia).
§. 541.
Der Gerichtsſtand, welcher durch Vor-
auſſetzungen begründet wird, die bey allen
eintreten können, welche ein Verbrechen
begehen, heiſst der gemeine Gerichts-
ſtand (forum commune): derjenige, welcher
als Ausnahme, nur für Einzelne, wegen
ſpecieller Vorauſſetzungen begründet iſt, heiſst
ein privilegirter Gerichtsſtand (for.
privilegiatum).
§. 542.
A. Das gemeine Forum in Anſehung
eines begangenen Verbrechens wird durch
drey Vorauſſetzungen begründet, durch die
Uebertretung des Strafgeſetzes, durch den
Wohnort des Verbrechers und durch den
Aufenthalt deſſelben *). Es giebt daher
1) einen Gerichtsſtand des begangenen Verbre-
chens (f. del. commiſſi). Dieſer iſt vor dem
Gericht, in deſſen Sprengel der Akt der Ueber-
tre-
*) In dem Röm. R. iſt eigentlich nur das forum del.
gültig L. 7. §. 4. 5. D. de accuſ. et inſcript. L. 22.
eod. L. 28. §. 15. D. de poenis L. 7. D. de cuſt. reor.
Obgleich wenigſtens in Anſehung der Unterſuchung
auch forum deprebenſionis angenommen iſt. L. 3.
13. D. de off. praeſ. L. 1. C. ubi de crimin. Ueber
die Einführung der drey Gerichtsſtände in Deutſch-
land ſ. Boehmer de delictis extra territorium ad-
miſſis. §. 7 — 10.
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