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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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Von der äussern Form eines Criminalgerichts.
Beweises und der Sollennität wegen erfodert
und dürfen daher mit den Beysitzern höherer
Gerichtsstellen nicht verwechselt werden.
Der Eid macht sie erst zu öffentlichen Per-
sonen *).

§. 538.

III. Der Aktuarius (Gerichtsschreiber)
welcher alles, was im Gericht vorgeht, aufzu-
zeichnen, die Verpflichtung hat **). Er muss
vor Antretung seines Amtes vereidet seyn ***),
und dass er in der Person des Richters verei-
nigt seyn könne, widerspricht den Ge-
setzen ****). Der Mangel eines dieser Requi-
site raubt dem Protokoll den öffentlichen
Glauben.

§. 539.

Als Diener des Gerichts kommen vor
1) der Gerichtsdiener, Pedell (apparitor).

2) Der
*) P. G. O. Art. 4.
**) P. G. O. Art. 181 -- 190.
***) P. G. O. Art. 5. Meister Einl. S. 95.
****) Nov. 73. c. 5. Nov. 82. pr. c. 11. X. de probat. c. 28.
X. de test. C. G. O. P. I. tit. 26 -- 29. 59. 79. R. A. v.
I. 1570. §. 68. -- Einige wollen dieses aber bey
Patrimonialgerichten zulassen, wie Boehmer ad art.
5. C. C. C. Andere lassen es allgemein zu, wenn
der Richter ad utrumque vereidet ist, wie Struben
Thl. II. Bd. 79. -- Meister Einl. verwirft diese
Lehre nach den Gesetzen, vertheidigt sie aber nach
der Praxis.
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Von der äuſſern Form eines Criminalgerichts.
Beweiſes und der Sollennität wegen erfodert
und dürfen daher mit den Beyſitzern höherer
Gerichtsſtellen nicht verwechſelt werden.
Der Eid macht ſie erſt zu öffentlichen Per-
ſonen *).

§. 538.

III. Der Aktuarius (Gerichtsſchreiber)
welcher alles, was im Gericht vorgeht, aufzu-
zeichnen, die Verpflichtung hat **). Er muſs
vor Antretung ſeines Amtes vereidet ſeyn ***),
und daſs er in der Perſon des Richters verei-
nigt ſeyn könne, widerſpricht den Ge-
ſetzen ****). Der Mangel eines dieſer Requi-
ſite raubt dem Protokoll den öffentlichen
Glauben.

§. 539.

Als Diener des Gerichts kommen vor
1) der Gerichtsdiener, Pedell (apparitor).

2) Der
*) P. G. O. Art. 4.
**) P. G. O. Art. 181 — 190.
***) P. G. O. Art. 5. Meiſter Einl. S. 95.
****) Nov. 73. c. 5. Nov. 82. pr. c. 11. X. de probat. c. 28.
X. de teſt. C. G. O. P. I. tit. 26 — 29. 59. 79. R. A. v.
I. 1570. §. 68. — Einige wollen dieſes aber bey
Patrimonialgerichten zulaſſen, wie Boehmer ad art.
5. C. C. C. Andere laſſen es allgemein zu, wenn
der Richter ad utrumque vereidet iſt, wie Struben
Thl. II. Bd. 79. — Meiſter Einl. verwirft dieſe
Lehré nach den Geſetzen, vertheidigt ſie aber nach
der Praxis.
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[433/0461] Von der äuſſern Form eines Criminalgerichts. Beweiſes und der Sollennität wegen erfodert und dürfen daher mit den Beyſitzern höherer Gerichtsſtellen nicht verwechſelt werden. Der Eid macht ſie erſt zu öffentlichen Per- ſonen *). §. 538. III. Der Aktuarius (Gerichtsſchreiber) welcher alles, was im Gericht vorgeht, aufzu- zeichnen, die Verpflichtung hat **). Er muſs vor Antretung ſeines Amtes vereidet ſeyn ***), und daſs er in der Perſon des Richters verei- nigt ſeyn könne, widerſpricht den Ge- ſetzen ****). Der Mangel eines dieſer Requi- ſite raubt dem Protokoll den öffentlichen Glauben. §. 539. Als Diener des Gerichts kommen vor 1) der Gerichtsdiener, Pedell (apparitor). 2) Der *) P. G. O. Art. 4. **) P. G. O. Art. 181 — 190. ***) P. G. O. Art. 5. Meiſter Einl. S. 95. ****) Nov. 73. c. 5. Nov. 82. pr. c. 11. X. de probat. c. 28. X. de teſt. C. G. O. P. I. tit. 26 — 29. 59. 79. R. A. v. I. 1570. §. 68. — Einige wollen dieſes aber bey Patrimonialgerichten zulaſſen, wie Boehmer ad art. 5. C. C. C. Andere laſſen es allgemein zu, wenn der Richter ad utrumque vereidet iſt, wie Struben Thl. II. Bd. 79. — Meiſter Einl. verwirft dieſe Lehré nach den Geſetzen, vertheidigt ſie aber nach der Praxis. E e

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/461>, abgerufen am 19.11.2024.