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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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II. Buch. III. Theil. III. Titel II. Abschnitt.
dass man allgemein zu Carls Zeiten in dem
Röm. R. die Todesstrafe fand, *) und mithin
auch Carl diese Strafe vor Augen hatte. **)

§. 508.

Bey Bestimmung der willkührlichen
Strafe der einfachen Kuppeley kommt es auf
folgende Regeln an I. Huremvirthschaft ist
strafbarer, als Kuppeley. II. Um die einzelnen
Grade der Strafbarkeit dieser beyden Arten zu
bestimmen, kommt es an: 1) auf die Beschaf-
fenheit der verkuppelten Person, 2) auf die Art,
wie die Kuppeley geschieht, welches nach den
Regeln von der Bestrafung der Gehülfen über-
haupt zu beurtheilen ist, und endlich 3) auf
die Beschaffenheit des Verbrechens, zu wel-
chem die Beyhülfe geleistet wird. ***)




Vier-
*) Iul. Clarus Practica crim. Q. 68. Nr. 23. Prosper
Farinacius
pr. crim. Q. 144. Nr. 9. Damhou-
der
pr. rer. crim. C. 91. Nr. 8.
**) Die Rechtslehrer und Praktiker wollen nur will-
kührliche Strafe. Kleins p. R. §. 419. Quistorp
Thl. I. §. 521. Meister jun. l. c. §. 310.
***) Wer z. E. durch Kuppeley Sodomie oder Incest
befördert, ist strafbarer, als wer blos bey einfacher
Hurerey concurrirt.

II. Buch. III. Theil. III. Titel II. Abſchnitt.
daſs man allgemein zu Carls Zeiten in dem
Röm. R. die Todesſtrafe fand, *) und mithin
auch Carl dieſe Strafe vor Augen hatte. **)

§. 508.

Bey Beſtimmung der willkührlichen
Strafe der einfachen Kuppeley kommt es auf
folgende Regeln an I. Huremvirthſchaft iſt
ſtrafbarer, als Kuppeley. II. Um die einzelnen
Grade der Strafbarkeit dieſer beyden Arten zu
beſtimmen, kommt es an: 1) auf die Beſchaf-
fenheit der verkuppelten Perſon, 2) auf die Art,
wie die Kuppeley geſchieht, welches nach den
Regeln von der Beſtrafung der Gehülfen über-
haupt zu beurtheilen iſt, und endlich 3) auf
die Beſchaffenheit des Verbrechens, zu wel-
chem die Beyhülfe geleiſtet wird. ***)




Vier-
*) Iul. Clarus Practica crim. Q. 68. Nr. 23. Prosper
Farinacius
pr. crim. Q. 144. Nr. 9. Damhou-
der
pr. rer. crim. C. 91. Nr. 8.
**) Die Rechtslehrer und Praktiker wollen nur will-
kührliche Strafe. Kleins p. R. §. 419. Quiſtorp
Thl. I. §. 521. Meiſter jun. l. c. §. 310.
***) Wer z. E. durch Kuppeley Sodomie oder Inceſt
befördert, iſt ſtrafbarer, als wer blos bey einfacher
Hurerey concurrirt.
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[412/0440] II. Buch. III. Theil. III. Titel II. Abſchnitt. daſs man allgemein zu Carls Zeiten in dem Röm. R. die Todesſtrafe fand, *) und mithin auch Carl dieſe Strafe vor Augen hatte. **) §. 508. Bey Beſtimmung der willkührlichen Strafe der einfachen Kuppeley kommt es auf folgende Regeln an I. Huremvirthſchaft iſt ſtrafbarer, als Kuppeley. II. Um die einzelnen Grade der Strafbarkeit dieſer beyden Arten zu beſtimmen, kommt es an: 1) auf die Beſchaf- fenheit der verkuppelten Perſon, 2) auf die Art, wie die Kuppeley geſchieht, welches nach den Regeln von der Beſtrafung der Gehülfen über- haupt zu beurtheilen iſt, und endlich 3) auf die Beſchaffenheit des Verbrechens, zu wel- chem die Beyhülfe geleiſtet wird. ***) Vier- *) Iul. Clarus Practica crim. Q. 68. Nr. 23. Prosper Farinacius pr. crim. Q. 144. Nr. 9. Damhou- der pr. rer. crim. C. 91. Nr. 8. **) Die Rechtslehrer und Praktiker wollen nur will- kührliche Strafe. Kleins p. R. §. 419. Quiſtorp Thl. I. §. 521. Meiſter jun. l. c. §. 310. ***) Wer z. E. durch Kuppeley Sodomie oder Inceſt befördert, iſt ſtrafbarer, als wer blos bey einfacher Hurerey concurrirt.

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/440>, abgerufen am 19.11.2024.