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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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Qualificirte Diebstähle.
Requisite der Entwendung bey ihm vorausge-
setzt. Erst mit der Endigung des Aktes der
Zueignung ist er mithin vollendet und ausser-
dem ist ein blosser Versuch zu einem gefährli-
chen Diebstahl vorhanden. Der nächste Ver-
such
ist vorhanden, wenn der Dieb in dem
Akt der Bemächtigung selbst, ohne jedoch
denselben zu vollenden, begriffen war. Er
kann aber nie mit der ordentlichen, sondern
nur mit einer dem Tod am nächsten kommen-
den Strafe belegt werden, vorausgesetzt, dass
im Fall der Vollendung die ordentliche Strafe
begründet gewesen wäre *).

C. Vom Peculat, insbesondere vom Kirchenraub.
§. 382.

Der letzte qualificirte Diebstahl ist C) der
Peculat im weitern Sinn, nemlich die Ent-
wendung
des öffentlichen Eigenthums
(im Ge-
gensatz des Eigenthums der Privatperso-
nen) **). Der Peculat umfasst 1) den Kirchen-

raub
*) Die beyden Hommel (Ferd. Aug. in der angef.
Diss. §. 18. und Carl. Ferd. Rhaps. quaest. Obs.
101.) wollen beym conatus proximus die Todesstrafe.
Vergl. Aug. Ern. Rom. Hemmann Diss. an
poena capitalis in attentato surto qualificato locum habeat.

Erf. 1775.
**) L. 1. D. ad L. Iul. per. vergl. Matthaeus de
crim.
L. XLVIII. tit. 10, c. 1. sq.

Qualificirte Diebſtähle.
Requiſite der Entwendung bey ihm vorausge-
ſetzt. Erſt mit der Endigung des Aktes der
Zueignung iſt er mithin vollendet und auſſer-
dem iſt ein bloſser Verſuch zu einem gefährli-
chen Diebſtahl vorhanden. Der nächſte Ver-
ſuch
iſt vorhanden, wenn der Dieb in dem
Akt der Bemächtigung ſelbſt, ohne jedoch
denſelben zu vollenden, begriffen war. Er
kann aber nie mit der ordentlichen, ſondern
nur mit einer dem Tod am nächſten kommen-
den Strafe belegt werden, vorausgeſetzt, daſs
im Fall der Vollendung die ordentliche Strafe
begründet geweſen wäre *).

C. Vom Peculat, insbeſondere vom Kirchenraub.
§. 382.

Der letzte qualificirte Diebſtahl iſt C) der
Peculat im weitern Sinn, nemlich die Ent-
wendung
des öffentlichen Eigenthums
(im Ge-
genſatz des Eigenthums der Privatperſo-
nen) **). Der Peculat umfaſst 1) den Kirchen-

raub
*) Die beyden Hommel (Ferd. Aug. in der angef.
Diſſ. §. 18. und Carl. Ferd. Rhapſ. quaeſt. Obſ.
101.) wollen beym conatus proximus die Todesſtrafe.
Vergl. Aug. Ern. Rom. Hemmann Diſſ. an
poena capitalis in attentato ſurto qualificato locum habeat.

Erf. 1775.
**) L. 1. D. ad L. Iul. per. vergl. Matthaeus de
crim.
L. XLVIII. tit. 10, c. 1. ſq.
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[303/0331] Qualificirte Diebſtähle. Requiſite der Entwendung bey ihm vorausge- ſetzt. Erſt mit der Endigung des Aktes der Zueignung iſt er mithin vollendet und auſſer- dem iſt ein bloſser Verſuch zu einem gefährli- chen Diebſtahl vorhanden. Der nächſte Ver- ſuch iſt vorhanden, wenn der Dieb in dem Akt der Bemächtigung ſelbſt, ohne jedoch denſelben zu vollenden, begriffen war. Er kann aber nie mit der ordentlichen, ſondern nur mit einer dem Tod am nächſten kommen- den Strafe belegt werden, vorausgeſetzt, daſs im Fall der Vollendung die ordentliche Strafe begründet geweſen wäre *). C. Vom Peculat, insbeſondere vom Kirchenraub. §. 382. Der letzte qualificirte Diebſtahl iſt C) der Peculat im weitern Sinn, nemlich die Ent- wendung des öffentlichen Eigenthums (im Ge- genſatz des Eigenthums der Privatperſo- nen) **). Der Peculat umfaſst 1) den Kirchen- raub *) Die beyden Hommel (Ferd. Aug. in der angef. Diſſ. §. 18. und Carl. Ferd. Rhapſ. quaeſt. Obſ. 101.) wollen beym conatus proximus die Todesſtrafe. Vergl. Aug. Ern. Rom. Hemmann Diſſ. an poena capitalis in attentato ſurto qualificato locum habeat. Erf. 1775. **) L. 1. D. ad L. Iul. per. vergl. Matthaeus de crim. L. XLVIII. tit. 10, c. 1. ſq.

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/331>, abgerufen am 19.11.2024.