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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abschnitt.
das Weib mit dem Wasser, der Mann mit dem
Strang bestraft werden. *)

P. G. O. Art. 162.

B. Der gefährliche Diebstahl.
§. 373.

In Ansehung der Art der Handlung ist
qualificirt B. der gefährliche Diebstahl
(f. periculosum) **). Er ist ein Diebstahl, bey

wel-
*) Kleinschrod in d. Abh. vom Diehstahl. Bet. VII.
§. 3. meint, dass die Anwendung der Todesstrafe
von der Verbesserlichkeit oder Unverbesserlichkeit
des Diebes in concreto abhänge, weil Carl die Un-
verbesserlichkeit als Grund der Bestrafung des drit-
ten Diebstahl, angebe. Ohne allen Grund. Das
Gesetz bedroht im Allgemeinen den dritten Dieb-
stahl schlechthin mit der Todesstrafe und es giebt
die Unverbesserlichkeit -- welche die dreymalige
Wiederholung in abstracto be rachtet voranssetzt, --
als Grund dieser unbedingten Verordnung an.
Wenn ein Gesetz der Ehegattin die intercessio pro
marito
verbietet und den möglichen Zwang, verbun-
den mit der Schwäche des Geschlechts, als Grund
angiebt, ist darum die Schenkung einer virago,
von der es gewiss ist, dass sie nicht gezwungen
worden, gültig?
**) Unschicklich wird gewöhnlich das, was hier ge-
fährlicher Diebstahl genannt wird, ausschliess ich
qualifieirter Diebstahl genannt, wie der Vf. selbst ehe-
mals gethan hat. Als wenn es nicht mehrere Ar-
ten des qualisicirten Diebstahls gäbe. Die übrigen
Ketze

II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt.
das Weib mit dem Waſſer, der Mann mit dem
Strang beſtraft werden. *)

P. G. O. Art. 162.

B. Der gefährliche Diebſtahl.
§. 373.

In Anſehung der Art der Handlung iſt
qualificirt B. der gefährliche Diebſtahl
(f. periculoſum) **). Er iſt ein Diebſtahl, bey

wel-
*) Kleinſchrod in d. Abh. vom Diehſtahl. Bet. VII.
§. 3. meint, daſs die Anwendung der Todesſtrafe
von der Verbeſſerlichkeit oder Unverbeſſerlichkeit
des Diebes in concreto abhänge, weil Carl die Un-
verbeſſerlichkeit als Grund der Beſtrafung des drit-
ten Diebſtahl, angebe. Ohne allen Grund. Das
Geſetz bedroht im Allgemeinen den dritten Dieb-
ſtahl ſchlechthin mit der Todesſtrafe und es giebt
die Unverbeſſerlichkeit — welche die dreymalige
Wiederholung in abſtracto be rachtet voransſetzt, —
als Grund dieſer unbedingten Verordnung an.
Wenn ein Geſetz der Ehegattin die interceſſio pro
marito
verbietet und den möglichen Zwang, verbun-
den mit der Schwäche des Geſchlechts, als Grund
angiebt, iſt darum die Schenkung einer virago,
von der es gewiſs iſt, daſs ſie nicht gezwungen
worden, gültig?
**) Unſchicklich wird gewöhnlich das, was hier ge-
fährlicher Diebſtahl genannt wird, ausſchlieſs ich
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mals gethan hat. Als wenn es nicht mehrere Ar-
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[294/0322] II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt. das Weib mit dem Waſſer, der Mann mit dem Strang beſtraft werden. *) P. G. O. Art. 162. B. Der gefährliche Diebſtahl. §. 373. In Anſehung der Art der Handlung iſt qualificirt B. der gefährliche Diebſtahl (f. periculoſum) **). Er iſt ein Diebſtahl, bey wel- *) Kleinſchrod in d. Abh. vom Diehſtahl. Bet. VII. §. 3. meint, daſs die Anwendung der Todesſtrafe von der Verbeſſerlichkeit oder Unverbeſſerlichkeit des Diebes in concreto abhänge, weil Carl die Un- verbeſſerlichkeit als Grund der Beſtrafung des drit- ten Diebſtahl, angebe. Ohne allen Grund. Das Geſetz bedroht im Allgemeinen den dritten Dieb- ſtahl ſchlechthin mit der Todesſtrafe und es giebt die Unverbeſſerlichkeit — welche die dreymalige Wiederholung in abſtracto be rachtet voransſetzt, — als Grund dieſer unbedingten Verordnung an. Wenn ein Geſetz der Ehegattin die interceſſio pro marito verbietet und den möglichen Zwang, verbun- den mit der Schwäche des Geſchlechts, als Grund angiebt, iſt darum die Schenkung einer virago, von der es gewiſs iſt, daſs ſie nicht gezwungen worden, gültig? **) Unſchicklich wird gewöhnlich das, was hier ge- fährlicher Diebſtahl genannt wird, ausſchlieſs ich qualifieirter Diebſtahl genannt, wie der Vf. ſelbſt ehe- mals gethan hat. Als wenn es nicht mehrere Ar- ten des qualiſicirten Diebſtahls gäbe. Die übrigen Ketze

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/322>, abgerufen am 19.11.2024.