Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abschnitt. sind mit der Reichsacht, sind sie gegenwärtig,mit dem Schwerdt bestraft werden *). Zweyte Unterabtheilung. Befreyung eines Gefangenen. §. 228. Durch Beraubung der Freyheit eines Menschen fangen- *) Landfr. v. J. 1495. tit. 3. -- v. J. 1521. §. 3. u.
7. -- P. G. O. Art. 128. u. 129. II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abſchnitt. ſind mit der Reichsacht, ſind ſie gegenwärtig,mit dem Schwerdt beſtraft werden *). Zweyte Unterabtheilung. Befreyung eines Gefangenen. §. 228. Durch Beraubung der Freyheit eines Menſchen fangen- *) Landfr. v. J. 1495. tit. 3. — v. J. 1521. §. 3. u.
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II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abſchnitt.
ſind mit der Reichsacht, ſind ſie gegenwärtig,
mit dem Schwerdt beſtraft werden *).
Zweyte Unterabtheilung.
Befreyung eines Gefangenen.
§. 228.
Durch Beraubung der Freyheit eines Menſchen
exequirt entweder der Staat ein Geſetz gegen
einen Uebertreter, oder er ſichert ſich durch
dieſelbe die mögliche Ausübung der Strafge-
walt. In beyden Fällen iſt Gefangenſchaft des
Menſchen Bedingung der Ausübung der rich-
terlichen Gewalt. Da nun der Staat das unbe-
dingte Recht auf die Ausübung ſeiner Gewalt
hat, ſo hat er auch das Recht auf ungeſtörten
Beſitz des Menſchen, dem er, durch einen öffent-
lichen Akt, ſeine Freyheit genommen hat.
Die Verletzung dieſes Rechts heiſst rechts-
widrige Befreyung eines Gefangenen
(unſchicklich: crimen effracti carceris) und kann
begangen werden 1) von dem Aufſeher der
Gefangenen (commentarienſis) und dem Ge-
fangen-
*) Landfr. v. J. 1495. tit. 3. — v. J. 1521. §. 3. u.
7. — P. G. O. Art. 128. u. 129.
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