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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.

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den ist nur eine Grundlage oder ein Vorhof, zu
einem noch höhern, und 300 Jahr ältern Orden,
über welchen hier leicht ausführlicher gesprochen
werden könnte, wenn nicht grade dieß ein vorzüg-
liches Ordens-Geheimniß bleiben sollte; und
wer kann denn also widerlegen, ob sich dieser letz-
tere nicht auf einen noch ältern gründet! --

In Hellyots ausführlicher Geschichte aller
Klöster und Ritter-Orden sehen wir einen Haufen
dergleichen Orden vom 11. Jahrhundert an, ja
wir finden sie selbst, ohne einmal auf den alten
egyptischen Priester-Orden Rücksicht zu nehmen,
schon in den ersten Jahrhunderten vor, als nach
Christi Geburt, und wenn wir ferner bedenken,
daß Frei-Maurer durch ihre Erkennungszeichen
sich gleich mit den Laazer-Secten in China, mit
den Gauren in Persien und Indien, und mit den
Peripatetikern, oder sogenannten Marabuten in
Marocco und Afrika, ohne ein einzig Wort von
der Landessprache zu verstehen, bekannt machen
können, daß ferner nach der Behauptung englischer
Geschichtschreiber, die alten Druiden dieselben Zeichen
und Merkmale besaßen, so kann es unmöglich noch
eine Frage seyn, ob die Entstehung des Frei-Mau-
rer-Ordens älter ist, als das sechzehnte, siebzehnte
oder achtzehnte Jahrhundert.



In Hinsicht der Rosenkreuzer,
deren eigentlichen Namen ich hier nicht nennen
will, so ist dieß ein eben so geheimer, wo nicht

den iſt nur eine Grundlage oder ein Vorhof, zu
einem noch hoͤhern, und 300 Jahr aͤltern Orden,
uͤber welchen hier leicht ausfuͤhrlicher geſprochen
werden koͤnnte, wenn nicht grade dieß ein vorzuͤg-
liches Ordens-Geheimniß bleiben ſollte; und
wer kann denn alſo widerlegen, ob ſich dieſer letz-
tere nicht auf einen noch aͤltern gruͤndet! —

In Hellyots ausfuͤhrlicher Geſchichte aller
Kloͤſter und Ritter-Orden ſehen wir einen Haufen
dergleichen Orden vom 11. Jahrhundert an, ja
wir finden ſie ſelbſt, ohne einmal auf den alten
egyptiſchen Prieſter-Orden Ruͤckſicht zu nehmen,
ſchon in den erſten Jahrhunderten vor, als nach
Chriſti Geburt, und wenn wir ferner bedenken,
daß Frei-Maurer durch ihre Erkennungszeichen
ſich gleich mit den Laazer-Secten in China, mit
den Gauren in Perſien und Indien, und mit den
Peripatetikern, oder ſogenannten Marabuten in
Marocco und Afrika, ohne ein einzig Wort von
der Landesſprache zu verſtehen, bekannt machen
koͤnnen, daß ferner nach der Behauptung engliſcher
Geſchichtſchreiber, die alten Druiden dieſelben Zeichen
und Merkmale beſaßen, ſo kann es unmoͤglich noch
eine Frage ſeyn, ob die Entſtehung des Frei-Mau-
rer-Ordens aͤlter iſt, als das ſechzehnte, ſiebzehnte
oder achtzehnte Jahrhundert.



In Hinſicht der Roſenkreuzer,
deren eigentlichen Namen ich hier nicht nennen
will, ſo iſt dieß ein eben ſo geheimer, wo nicht

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[327/0349] den iſt nur eine Grundlage oder ein Vorhof, zu einem noch hoͤhern, und 300 Jahr aͤltern Orden, uͤber welchen hier leicht ausfuͤhrlicher geſprochen werden koͤnnte, wenn nicht grade dieß ein vorzuͤg- liches Ordens-Geheimniß bleiben ſollte; und wer kann denn alſo widerlegen, ob ſich dieſer letz- tere nicht auf einen noch aͤltern gruͤndet! — In Hellyots ausfuͤhrlicher Geſchichte aller Kloͤſter und Ritter-Orden ſehen wir einen Haufen dergleichen Orden vom 11. Jahrhundert an, ja wir finden ſie ſelbſt, ohne einmal auf den alten egyptiſchen Prieſter-Orden Ruͤckſicht zu nehmen, ſchon in den erſten Jahrhunderten vor, als nach Chriſti Geburt, und wenn wir ferner bedenken, daß Frei-Maurer durch ihre Erkennungszeichen ſich gleich mit den Laazer-Secten in China, mit den Gauren in Perſien und Indien, und mit den Peripatetikern, oder ſogenannten Marabuten in Marocco und Afrika, ohne ein einzig Wort von der Landesſprache zu verſtehen, bekannt machen koͤnnen, daß ferner nach der Behauptung engliſcher Geſchichtſchreiber, die alten Druiden dieſelben Zeichen und Merkmale beſaßen, ſo kann es unmoͤglich noch eine Frage ſeyn, ob die Entſtehung des Frei-Mau- rer-Ordens aͤlter iſt, als das ſechzehnte, ſiebzehnte oder achtzehnte Jahrhundert. In Hinſicht der Roſenkreuzer, deren eigentlichen Namen ich hier nicht nennen will, ſo iſt dieß ein eben ſo geheimer, wo nicht

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Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/349>, abgerufen am 22.11.2024.