[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.3. Am St. Johannis-Tage, der # zur Wahrheit in Prenzlow gewidmet. Unter allen Nationen, Wo des Bundes Brüder wohnen Tönet heute Hochgesang; In dem Chore unsrer Brüder Schallen heut auch unsre Lieder, Voll von Freude, voll von Dank! Hier in unserm heil'gen Kreise, Wo wir wirken, wie der Weise, Drang kein ungeweihter Blick; Ohne Sucht nach eitlem Ruhme Blüht in unserm Heiligthume Unbemerkt der Menschheit Glück. Der gedrückten Unschuld Thränen, Und der Armuth banges Sehnen Ward durch unsre Hand gestillt; Doch, wie wir der Menschheit nützen, Wie wir Recht und Tugend schützen, Blieb Profanen stets verhüllt. Was die Stolzen frech vernichten, Menschheit, deine schönsten Pflichten Wankten unter uns noch nie; 3. Am St. Johannis-Tage, der ▭ zur Wahrheit in Prenzlow gewidmet. Unter allen Nationen, Wo des Bundes Bruͤder wohnen Toͤnet heute Hochgeſang; In dem Chore unſrer Bruͤder Schallen heut auch unſre Lieder, Voll von Freude, voll von Dank! Hier in unſerm heil’gen Kreiſe, Wo wir wirken, wie der Weiſe, Drang kein ungeweihter Blick; Ohne Sucht nach eitlem Ruhme Bluͤht in unſerm Heiligthume Unbemerkt der Menſchheit Gluͤck. Der gedruͤckten Unſchuld Thraͤnen, Und der Armuth banges Sehnen Ward durch unſre Hand geſtillt; Doch, wie wir der Menſchheit nuͤtzen, Wie wir Recht und Tugend ſchuͤtzen, Blieb Profanen ſtets verhuͤllt. Was die Stolzen frech vernichten, Menſchheit, deine ſchoͤnſten Pflichten Wankten unter uns noch nie; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb n="269" facs="#f0291"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">3.<lb/> Am <hi rendition="#aq">St.</hi> Johannis-Tage, der ▭ zur<lb/> Wahrheit in Prenzlow gewidmet.</hi> </head><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">U</hi>nter allen Nationen,</l><lb/> <l>Wo des Bundes Bruͤder wohnen</l><lb/> <l>Toͤnet heute Hochgeſang;</l><lb/> <l>In dem Chore unſrer Bruͤder</l><lb/> <l>Schallen heut auch unſre Lieder,</l><lb/> <l>Voll von Freude, voll von Dank!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Hier in unſerm heil’gen Kreiſe,</l><lb/> <l>Wo wir wirken, wie der Weiſe,</l><lb/> <l>Drang kein ungeweihter Blick;</l><lb/> <l>Ohne Sucht nach eitlem Ruhme</l><lb/> <l>Bluͤht in unſerm Heiligthume</l><lb/> <l>Unbemerkt der Menſchheit Gluͤck.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Der gedruͤckten Unſchuld Thraͤnen,</l><lb/> <l>Und der Armuth banges Sehnen</l><lb/> <l>Ward durch unſre Hand geſtillt;</l><lb/> <l>Doch, wie wir der Menſchheit nuͤtzen,</l><lb/> <l>Wie wir Recht und Tugend ſchuͤtzen,</l><lb/> <l>Blieb Profanen ſtets verhuͤllt.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Was die Stolzen frech vernichten,</l><lb/> <l>Menſchheit, deine ſchoͤnſten Pflichten</l><lb/> <l>Wankten unter uns noch nie;</l><lb/> <l> </l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0291]
3.
Am St. Johannis-Tage, der ▭ zur
Wahrheit in Prenzlow gewidmet.
Unter allen Nationen,
Wo des Bundes Bruͤder wohnen
Toͤnet heute Hochgeſang;
In dem Chore unſrer Bruͤder
Schallen heut auch unſre Lieder,
Voll von Freude, voll von Dank!
Hier in unſerm heil’gen Kreiſe,
Wo wir wirken, wie der Weiſe,
Drang kein ungeweihter Blick;
Ohne Sucht nach eitlem Ruhme
Bluͤht in unſerm Heiligthume
Unbemerkt der Menſchheit Gluͤck.
Der gedruͤckten Unſchuld Thraͤnen,
Und der Armuth banges Sehnen
Ward durch unſre Hand geſtillt;
Doch, wie wir der Menſchheit nuͤtzen,
Wie wir Recht und Tugend ſchuͤtzen,
Blieb Profanen ſtets verhuͤllt.
Was die Stolzen frech vernichten,
Menſchheit, deine ſchoͤnſten Pflichten
Wankten unter uns noch nie;
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Zitationshilfe: | [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/291>, abgerufen am 03.03.2025. |