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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.

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Ich mochte ihm mit einer wunderlichen Miene
nachsehen, denn einer der BB. sagte mir: "Mit
der Präparation will es bei uns nicht viel sagen,
denn wir glauben, daß der Mann schon wohl prä-
parirt seyn müsse, der hieher kommt. Er geht
nur in dies Zimmer, weil es wider die Delika-
tesse seyn würde, wenn wir ihn bei den ersten
Verhandlungen gegenwärtig seyn ließen, und weil
er doch in eine geöffnete L. eingeführt werden muß.
Sein vertrautester Freund bleibt indeß in seiner
Gesellschaft."

Ueber dieser Rede hätten wir bald versäumt,
ins Logen-Zimmer einzutreten. Welch eine Pracht
hatte ich erwartet, und was fand ich! -- Einen
einfachen Tisch, auf dem B. Z. u. W. lagen, Ta-
burets zum Sitzen und in der Mitte waren die
beiden V. beschäftigt, einige einfache Figuren auf
dem Boden mit Kreide zu zeichnen. Alle BB.
trugen die Meister-Kleidung. -- Ich trat auf den
mir angewiesenen Platz, und zwar in der größesten
Spannung. Es war eine feierliche Stille, sie
schienen von der Wichtigkeit der bevorstehenden
Handlung durchdrungen zu seyn, man bemerkte in
keinem Gesichte weder eine falsche Feierlichkeit noch
Gedankenlosigkeit. Der M. und die A. gestalteten
die L., die Oeffnung war kurz, erhaben, und ich
möchte sagen, antik. Die Aufnahme ward ange-
kündigt, der Candidat war ein Mann, der 6 Jahre
als Secretair bei dem -- -- Collegium arbeitete;
einer nach dem andern erzählte einen Charakter-
zug von ihm, keiner war, der da sagte: ich kenne

Zweites Bändch. P

Ich mochte ihm mit einer wunderlichen Miene
nachſehen, denn einer der BB. ſagte mir: „Mit
der Praͤparation will es bei uns nicht viel ſagen,
denn wir glauben, daß der Mann ſchon wohl praͤ-
parirt ſeyn muͤſſe, der hieher kommt. Er geht
nur in dies Zimmer, weil es wider die Delika-
teſſe ſeyn wuͤrde, wenn wir ihn bei den erſten
Verhandlungen gegenwaͤrtig ſeyn ließen, und weil
er doch in eine geoͤffnete L. eingefuͤhrt werden muß.
Sein vertrauteſter Freund bleibt indeß in ſeiner
Geſellſchaft.“

Ueber dieſer Rede haͤtten wir bald verſaͤumt,
ins Logen-Zimmer einzutreten. Welch eine Pracht
hatte ich erwartet, und was fand ich! — Einen
einfachen Tiſch, auf dem B. Z. u. W. lagen, Ta-
burets zum Sitzen und in der Mitte waren die
beiden V. beſchaͤftigt, einige einfache Figuren auf
dem Boden mit Kreide zu zeichnen. Alle BB.
trugen die Meiſter-Kleidung. — Ich trat auf den
mir angewieſenen Platz, und zwar in der groͤßeſten
Spannung. Es war eine feierliche Stille, ſie
ſchienen von der Wichtigkeit der bevorſtehenden
Handlung durchdrungen zu ſeyn, man bemerkte in
keinem Geſichte weder eine falſche Feierlichkeit noch
Gedankenloſigkeit. Der M. und die A. geſtalteten
die L., die Oeffnung war kurz, erhaben, und ich
moͤchte ſagen, antik. Die Aufnahme ward ange-
kuͤndigt, der Candidat war ein Mann, der 6 Jahre
als Secretair bei dem — — Collegium arbeitete;
einer nach dem andern erzaͤhlte einen Charakter-
zug von ihm, keiner war, der da ſagte: ich kenne

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[225/0247] Ich mochte ihm mit einer wunderlichen Miene nachſehen, denn einer der BB. ſagte mir: „Mit der Praͤparation will es bei uns nicht viel ſagen, denn wir glauben, daß der Mann ſchon wohl praͤ- parirt ſeyn muͤſſe, der hieher kommt. Er geht nur in dies Zimmer, weil es wider die Delika- teſſe ſeyn wuͤrde, wenn wir ihn bei den erſten Verhandlungen gegenwaͤrtig ſeyn ließen, und weil er doch in eine geoͤffnete L. eingefuͤhrt werden muß. Sein vertrauteſter Freund bleibt indeß in ſeiner Geſellſchaft.“ Ueber dieſer Rede haͤtten wir bald verſaͤumt, ins Logen-Zimmer einzutreten. Welch eine Pracht hatte ich erwartet, und was fand ich! — Einen einfachen Tiſch, auf dem B. Z. u. W. lagen, Ta- burets zum Sitzen und in der Mitte waren die beiden V. beſchaͤftigt, einige einfache Figuren auf dem Boden mit Kreide zu zeichnen. Alle BB. trugen die Meiſter-Kleidung. — Ich trat auf den mir angewieſenen Platz, und zwar in der groͤßeſten Spannung. Es war eine feierliche Stille, ſie ſchienen von der Wichtigkeit der bevorſtehenden Handlung durchdrungen zu ſeyn, man bemerkte in keinem Geſichte weder eine falſche Feierlichkeit noch Gedankenloſigkeit. Der M. und die A. geſtalteten die L., die Oeffnung war kurz, erhaben, und ich moͤchte ſagen, antik. Die Aufnahme ward ange- kuͤndigt, der Candidat war ein Mann, der 6 Jahre als Secretair bei dem — — Collegium arbeitete; einer nach dem andern erzaͤhlte einen Charakter- zug von ihm, keiner war, der da ſagte: ich kenne Zweites Baͤndch. P

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Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/247>, abgerufen am 22.11.2024.