der Maurerei, (rein, als abgesonderte Gesell- schaft betrachtet) wäre gefunden. Wir wollen sehen.
Vierter Brief.
Ich werde sogleich deine Vermuthung: ob ich etwa die Frei-Maurerei als Selbstzweck auf- zustellen gedenke, näher beleuchten, wenn ich dir die zweite Folgerung aus unsrer obigen Betrach- tung über die größere menschliche Gesellschaft, als den Schlußstein dieser Gedankenreihe, werde vor- gelegt haben.
Wir haben es als ein Uebel erkannt, daß die Bildung in der größeren Gesellschaft und für sie, zugleich immer mit einer gewissen Einseitigkeit und Halbheit verbunden sei, die der höchstmöglichen, d. i. rein menschlichen Ausbildung im Wege stehe und den einzelnen Menschen, wie die gesammte Menschheit, am glücklichen Fortschreiten zum Ziele hindre. -- Nur nachdem Du dies erkannt und Dich von dem einseitigen Gedanken von der Nütz- lichkeit der Einseitigkeit in der Geschäftsbetreibung los gemacht hast, kann ich hoffen, daß Du mei- nen Schluß konkludent finden, und die Sache mit Deinem Gefühl umfassen werdest.
Es ist uns nun ein Zweck gegeben, den die größere menschliche Gesellschaft gar nicht beab-
der Maurerei, (rein, als abgeſonderte Geſell- ſchaft betrachtet) waͤre gefunden. Wir wollen ſehen.
Vierter Brief.
Ich werde ſogleich deine Vermuthung: ob ich etwa die Frei-Maurerei als Selbſtzweck auf- zuſtellen gedenke, naͤher beleuchten, wenn ich dir die zweite Folgerung aus unſrer obigen Betrach- tung uͤber die groͤßere menſchliche Geſellſchaft, als den Schlußſtein dieſer Gedankenreihe, werde vor- gelegt haben.
Wir haben es als ein Uebel erkannt, daß die Bildung in der groͤßeren Geſellſchaft und fuͤr ſie, zugleich immer mit einer gewiſſen Einſeitigkeit und Halbheit verbunden ſei, die der hoͤchſtmoͤglichen, d. i. rein menſchlichen Ausbildung im Wege ſtehe und den einzelnen Menſchen, wie die geſammte Menſchheit, am gluͤcklichen Fortſchreiten zum Ziele hindre. — Nur nachdem Du dies erkannt und Dich von dem einſeitigen Gedanken von der Nuͤtz- lichkeit der Einſeitigkeit in der Geſchaͤftsbetreibung los gemacht haſt, kann ich hoffen, daß Du mei- nen Schluß konkludent finden, und die Sache mit Deinem Gefuͤhl umfaſſen werdeſt.
Es iſt uns nun ein Zweck gegeben, den die groͤßere menſchliche Geſellſchaft gar nicht beab-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0049"n="31"/>
der Maurerei, (rein, als abgeſonderte Geſell-<lb/>ſchaft betrachtet) waͤre gefunden. Wir wollen ſehen.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Vierter Brief</hi>.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p><hirendition="#in">I</hi>ch werde ſogleich deine Vermuthung: ob ich<lb/>
etwa die Frei-Maurerei als <hirendition="#g">Selbſtzweck</hi> auf-<lb/>
zuſtellen gedenke, naͤher beleuchten, wenn ich dir<lb/>
die zweite Folgerung aus unſrer obigen Betrach-<lb/>
tung uͤber die groͤßere menſchliche Geſellſchaft, als<lb/>
den Schlußſtein dieſer Gedankenreihe, werde vor-<lb/>
gelegt haben.</p><lb/><p>Wir haben es als ein Uebel erkannt, daß die<lb/>
Bildung in der groͤßeren Geſellſchaft und fuͤr ſie,<lb/>
zugleich immer mit einer gewiſſen Einſeitigkeit und<lb/>
Halbheit verbunden ſei, die der hoͤchſtmoͤglichen,<lb/>
d. i. rein menſchlichen Ausbildung im Wege ſtehe<lb/>
und den einzelnen Menſchen, wie die geſammte<lb/>
Menſchheit, am gluͤcklichen Fortſchreiten zum Ziele<lb/>
hindre. — Nur nachdem Du dies erkannt und<lb/>
Dich von dem einſeitigen Gedanken von der Nuͤtz-<lb/>
lichkeit der Einſeitigkeit in der Geſchaͤftsbetreibung<lb/>
los gemacht haſt, kann ich hoffen, daß Du mei-<lb/>
nen Schluß konkludent finden, und die Sache<lb/>
mit Deinem Gefuͤhl umfaſſen werdeſt.</p><lb/><p>Es iſt uns nun ein Zweck gegeben, den die<lb/>
groͤßere menſchliche Geſellſchaft <hirendition="#g">gar nicht beab-<lb/></hi></p></div></div></body></text></TEI>
[31/0049]
der Maurerei, (rein, als abgeſonderte Geſell-
ſchaft betrachtet) waͤre gefunden. Wir wollen ſehen.
Vierter Brief.
Ich werde ſogleich deine Vermuthung: ob ich
etwa die Frei-Maurerei als Selbſtzweck auf-
zuſtellen gedenke, naͤher beleuchten, wenn ich dir
die zweite Folgerung aus unſrer obigen Betrach-
tung uͤber die groͤßere menſchliche Geſellſchaft, als
den Schlußſtein dieſer Gedankenreihe, werde vor-
gelegt haben.
Wir haben es als ein Uebel erkannt, daß die
Bildung in der groͤßeren Geſellſchaft und fuͤr ſie,
zugleich immer mit einer gewiſſen Einſeitigkeit und
Halbheit verbunden ſei, die der hoͤchſtmoͤglichen,
d. i. rein menſchlichen Ausbildung im Wege ſtehe
und den einzelnen Menſchen, wie die geſammte
Menſchheit, am gluͤcklichen Fortſchreiten zum Ziele
hindre. — Nur nachdem Du dies erkannt und
Dich von dem einſeitigen Gedanken von der Nuͤtz-
lichkeit der Einſeitigkeit in der Geſchaͤftsbetreibung
los gemacht haſt, kann ich hoffen, daß Du mei-
nen Schluß konkludent finden, und die Sache
mit Deinem Gefuͤhl umfaſſen werdeſt.
Es iſt uns nun ein Zweck gegeben, den die
groͤßere menſchliche Geſellſchaft gar nicht beab-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien01_1802/49>, abgerufen am 17.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.