[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802oder Kupfer zu verachten, welches wir übrigen So lange also noch mehrere so ächt kluge oder Kupfer zu verachten, welches wir uͤbrigen So lange alſo noch mehrere ſo aͤcht kluge <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0231" n="213"/> oder Kupfer zu verachten, welches wir uͤbrigen<lb/> unſerer duͤrftigen, doch muͤhſam erworbenen Habe<lb/> entzogen haben. Er weiß, wozu jedes zu brau-<lb/> chen iſt, und wird, großherzig, jedes an ſeinem<lb/> Orte zum Schmucke oder zum Nutzen des Hei-<lb/> ligthumes anwenden. <hi rendition="#g">Der Letztere</hi> wird haſtig<lb/> nach dem Golde greifen, und, von dem Glanze<lb/> deſſelben bezaubert, unſer Silber und Kupfer fuͤr<lb/> elende Kothklumpen erklaͤren, und ſie wegwerfen.<lb/><hi rendition="#g">Jener</hi> wird uns belehren, ohne uns unſere<lb/> Unwiſſenheit oder unſern Irrthum vorzuwerfen,<lb/> oder uns mehr als einen theilnehmenden Freund<lb/> in ſich ahnden zu laſſen. <hi rendition="#g">Dieſer</hi> wird mit der<lb/> Forderung, ſeine Ueberlegenheit anzuerkennen,<lb/> anfangen, mit Vorwuͤrfen der Unwiſſenheit und<lb/> des Irrthumes fortfahren, und mit verachtender<lb/> Zurechtweiſung endigen. Wir werden <hi rendition="#g">dieſen</hi><lb/> fliehen: entruͤſtet uͤber ſeine abgewieſenen Forde-<lb/> rungen, wird <hi rendition="#g">er</hi> ſich zuruͤckziehen, und uͤber un-<lb/> ſere Verderbtheit klagen. Um <hi rendition="#g">jenen</hi> werden wir<lb/> uns ſammeln, unſer <hi rendition="#g">Herz</hi> jeder ſeiner Einwir-<lb/> kungen oͤffnen, ihn lieben, und ihm die Beloh-<lb/> nung ſeiner Selbſtverlaͤugnung in der unaus-<lb/> loͤſchlichen Erkenntlichkeit einer ſchoͤnen Seele dar-<lb/> bringen.</p><lb/> <p>So lange alſo noch mehrere ſo aͤcht kluge<lb/> Maurer unter uns und unſern Nachkommen leben,<lb/> ſo lange wir und die Erben unſerer Arbeiten<lb/> ihnen mit Achtung begegnen, und mit edlem<lb/> Vertrauen ihnen die Leitung unſerer Angelegen-<lb/> heiten uͤbertragen, ſo lange wir und die uns fol-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [213/0231]
oder Kupfer zu verachten, welches wir uͤbrigen
unſerer duͤrftigen, doch muͤhſam erworbenen Habe
entzogen haben. Er weiß, wozu jedes zu brau-
chen iſt, und wird, großherzig, jedes an ſeinem
Orte zum Schmucke oder zum Nutzen des Hei-
ligthumes anwenden. Der Letztere wird haſtig
nach dem Golde greifen, und, von dem Glanze
deſſelben bezaubert, unſer Silber und Kupfer fuͤr
elende Kothklumpen erklaͤren, und ſie wegwerfen.
Jener wird uns belehren, ohne uns unſere
Unwiſſenheit oder unſern Irrthum vorzuwerfen,
oder uns mehr als einen theilnehmenden Freund
in ſich ahnden zu laſſen. Dieſer wird mit der
Forderung, ſeine Ueberlegenheit anzuerkennen,
anfangen, mit Vorwuͤrfen der Unwiſſenheit und
des Irrthumes fortfahren, und mit verachtender
Zurechtweiſung endigen. Wir werden dieſen
fliehen: entruͤſtet uͤber ſeine abgewieſenen Forde-
rungen, wird er ſich zuruͤckziehen, und uͤber un-
ſere Verderbtheit klagen. Um jenen werden wir
uns ſammeln, unſer Herz jeder ſeiner Einwir-
kungen oͤffnen, ihn lieben, und ihm die Beloh-
nung ſeiner Selbſtverlaͤugnung in der unaus-
loͤſchlichen Erkenntlichkeit einer ſchoͤnen Seele dar-
bringen.
So lange alſo noch mehrere ſo aͤcht kluge
Maurer unter uns und unſern Nachkommen leben,
ſo lange wir und die Erben unſerer Arbeiten
ihnen mit Achtung begegnen, und mit edlem
Vertrauen ihnen die Leitung unſerer Angelegen-
heiten uͤbertragen, ſo lange wir und die uns fol-
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