dieser Periode übersetzte er den Tristram Shandy, lernte spanisch, und verdeutschte den Gil Blas.
Nach etwa zwei Jahren einer glücklichen Ehe starb seine Gattin an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Er war ihr Universalerbe, gab aber der Familie den größten Theil ihres Vermögens zurück.
Ein Verdruß, den er mit seinem Verleger hatte, gab ihm Gelegenheit, eine eigne Buchdruckerei an- zulegen, in welcher er unter andern den Wands- becker Boten druckte.
Auch seine dritte Ehe mit der Tochter des Buchhändler Bohn, ward bald durch den Tod getrennt.
"In schneller Aufeinanderfolge, sagt die Denk- schrift, ward der arme eingewanderte Bürger, Buchdrucker, Buchhändler, Schriftsteller, Vorste- her eines zahlreichen zu edlen Zwecken verbrüderten Bundes, Rathgeber, Freund, Liebling der Edlen Hamburgs. So verlebte er zwanzig thätige Jahre."
Rastlos arbeitete er in der Maurerei, die seine Aufmerksamkeit erweckt hatte und verdiente. Von seiner besonderen Thätigkeit zeigen die Reisen, die er, allein um ihrentwillen, nach Paris, Leip- zig u. a. O. machte.
Ueber seine Reise nach Paris sagt der Recens. von Mounier's Buche de l' influence attribuee aux Philosophes, aux francs Macons, et aux Illumi- nes sur la revol. de Fr. A. L. Z. n. 344. 1801.
"Die Verbindung der Illuminaten mit den
dieſer Periode uͤberſetzte er den Triſtram Shandy, lernte ſpaniſch, und verdeutſchte den Gil Blas.
Nach etwa zwei Jahren einer gluͤcklichen Ehe ſtarb ſeine Gattin an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Er war ihr Univerſalerbe, gab aber der Familie den groͤßten Theil ihres Vermoͤgens zuruͤck.
Ein Verdruß, den er mit ſeinem Verleger hatte, gab ihm Gelegenheit, eine eigne Buchdruckerei an- zulegen, in welcher er unter andern den Wands- becker Boten druckte.
Auch ſeine dritte Ehe mit der Tochter des Buchhaͤndler Bohn, ward bald durch den Tod getrennt.
„In ſchneller Aufeinanderfolge, ſagt die Denk- ſchrift, ward der arme eingewanderte Buͤrger, Buchdrucker, Buchhaͤndler, Schriftſteller, Vorſte- her eines zahlreichen zu edlen Zwecken verbruͤderten Bundes, Rathgeber, Freund, Liebling der Edlen Hamburgs. So verlebte er zwanzig thaͤtige Jahre.“
Raſtlos arbeitete er in der Maurerei, die ſeine Aufmerkſamkeit erweckt hatte und verdiente. Von ſeiner beſonderen Thaͤtigkeit zeigen die Reiſen, die er, allein um ihrentwillen, nach Paris, Leip- zig u. a. O. machte.
Ueber ſeine Reiſe nach Paris ſagt der Recenſ. von Mounier’s Buche de l’ influence attribuée aux Philosophes, aux francs Maçons, et aux Illumi- nés sur la revol. de Fr. A. L. Z. n. 344. 1801.
„Die Verbindung der Illuminaten mit den
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dieſer Periode uͤberſetzte er den Triſtram Shandy,
lernte ſpaniſch, und verdeutſchte den Gil Blas.
Nach etwa zwei Jahren einer gluͤcklichen Ehe
ſtarb ſeine Gattin an den Folgen eines Sturzes
vom Pferde. Er war ihr Univerſalerbe, gab aber
der Familie den groͤßten Theil ihres Vermoͤgens
zuruͤck.
Ein Verdruß, den er mit ſeinem Verleger hatte,
gab ihm Gelegenheit, eine eigne Buchdruckerei an-
zulegen, in welcher er unter andern den Wands-
becker Boten druckte.
Auch ſeine dritte Ehe mit der Tochter des
Buchhaͤndler Bohn, ward bald durch den Tod
getrennt.
„In ſchneller Aufeinanderfolge, ſagt die Denk-
ſchrift, ward der arme eingewanderte Buͤrger,
Buchdrucker, Buchhaͤndler, Schriftſteller, Vorſte-
her eines zahlreichen zu edlen Zwecken verbruͤderten
Bundes, Rathgeber, Freund, Liebling der Edlen
Hamburgs. So verlebte er zwanzig thaͤtige
Jahre.“
Raſtlos arbeitete er in der Maurerei, die ſeine
Aufmerkſamkeit erweckt hatte und verdiente. Von
ſeiner beſonderen Thaͤtigkeit zeigen die Reiſen,
die er, allein um ihrentwillen, nach Paris, Leip-
zig u. a. O. machte.
Ueber ſeine Reiſe nach Paris ſagt der Recenſ. von
Mounier’s Buche de l’ influence attribuée aux
Philosophes, aux francs Maçons, et aux Illumi-
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„Die Verbindung der Illuminaten mit den
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien01_1802/222>, abgerufen am 16.02.2025.
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