[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802niß, über den bloß philosophirenden Maurer zu Du kannst billiger Weise nicht fordern, daß Dies ist mir aber auch vollkommen genug, Diese Frage wird Dich überraschen, weil Du niß, uͤber den bloß philoſophirenden Maurer zu Du kannſt billiger Weiſe nicht fordern, daß Dies iſt mir aber auch vollkommen genug, Dieſe Frage wird Dich uͤberraſchen, weil Du <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0020" n="2"/> niß, uͤber den bloß philoſophirenden Maurer zu<lb/> haben vermeineſt.</p><lb/> <p>Du kannſt billiger Weiſe nicht fordern, daß<lb/> ich Dir eine andre Kenntniß vom Orden zuge-<lb/> ſtehen ſoll, als: <hi rendition="#g">daß er exiſtirt</hi>. Was Du aus<lb/> Deinen Buͤchern von der Art ſeiner Exiſtenz wiſ-<lb/> ſen willſt, kann ich ſchon um deswillen nicht aner-<lb/> kennen, weil alle dieſe Leſereien kein Wiſſen in<lb/> Dir erzeugt und Dich allein in Widerſpruͤche und<lb/> Zweifel verwickelt haben. Welchem Deiner Schrift-<lb/> ſteller ſollſt Du denn auch trauen, da Du kei-<lb/> nen Maasſtab haſt, ſie zu pruͤfen, und kein<lb/> Medium, ſie zu vereinigen? Und ſo viel Du<lb/> auch <hi rendition="#g">glauben</hi>, oder, wie Du ſprichſt, nach hi-<lb/> ſtoriſcher Kritik <hi rendition="#g">wahrſcheinlich</hi> oder <hi rendition="#g">wahr-<lb/> ſcheinlicher finden</hi> magſt: ſo berufe ich mich<lb/> doch auf Dein eignes Gefuͤhl, wenn ich behaupte,<lb/> daß Deine wahre Kenntniß der Sache, ſtreng<lb/> genommen, nicht uͤber ihre Exiſtenz hinausgeht.</p><lb/> <p>Dies iſt mir aber auch vollkommen genug,<lb/> und ich lade Dich nur ein, an dieſe ſichre Kennt-<lb/> niß, eben ſo ſichre Schluͤſſe anzureihen; und<lb/> wir wollen doch finden, — was der Freimaurer-<lb/> Orden an und fuͤr ſich ſelbſt iſt? — Das nun<lb/> wohl eben nicht, aber doch das: was er an und<lb/> fuͤr ſich ſelbſt ſeyn <hi rendition="#g">kann</hi>, oder, wenn Du willſt,<lb/> ſeyn ſoll.</p><lb/> <p>Dieſe Frage wird Dich uͤberraſchen, weil Du<lb/> ſie noch nie gethan haſt, aber ſie iſt, nach dem<lb/> Obigen, die einzige, die Du thun kannſt. Was<lb/> der Orden iſt, das lerne meinetwegen aus dem<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0020]
niß, uͤber den bloß philoſophirenden Maurer zu
haben vermeineſt.
Du kannſt billiger Weiſe nicht fordern, daß
ich Dir eine andre Kenntniß vom Orden zuge-
ſtehen ſoll, als: daß er exiſtirt. Was Du aus
Deinen Buͤchern von der Art ſeiner Exiſtenz wiſ-
ſen willſt, kann ich ſchon um deswillen nicht aner-
kennen, weil alle dieſe Leſereien kein Wiſſen in
Dir erzeugt und Dich allein in Widerſpruͤche und
Zweifel verwickelt haben. Welchem Deiner Schrift-
ſteller ſollſt Du denn auch trauen, da Du kei-
nen Maasſtab haſt, ſie zu pruͤfen, und kein
Medium, ſie zu vereinigen? Und ſo viel Du
auch glauben, oder, wie Du ſprichſt, nach hi-
ſtoriſcher Kritik wahrſcheinlich oder wahr-
ſcheinlicher finden magſt: ſo berufe ich mich
doch auf Dein eignes Gefuͤhl, wenn ich behaupte,
daß Deine wahre Kenntniß der Sache, ſtreng
genommen, nicht uͤber ihre Exiſtenz hinausgeht.
Dies iſt mir aber auch vollkommen genug,
und ich lade Dich nur ein, an dieſe ſichre Kennt-
niß, eben ſo ſichre Schluͤſſe anzureihen; und
wir wollen doch finden, — was der Freimaurer-
Orden an und fuͤr ſich ſelbſt iſt? — Das nun
wohl eben nicht, aber doch das: was er an und
fuͤr ſich ſelbſt ſeyn kann, oder, wenn Du willſt,
ſeyn ſoll.
Dieſe Frage wird Dich uͤberraſchen, weil Du
ſie noch nie gethan haſt, aber ſie iſt, nach dem
Obigen, die einzige, die Du thun kannſt. Was
der Orden iſt, das lerne meinetwegen aus dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |