[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802zu finden und war überhaupt sehr artig. Im Am andern Tage (Freitags) fragte mich B -- r zu finden und war uͤberhaupt ſehr artig. Im Am andern Tage (Freitags) fragte mich B — r <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0144" n="126"/> zu finden und war uͤberhaupt ſehr artig. Im<lb/> Anfang fuͤhrte man gleichguͤltige Diskurſe, dann<lb/> wandte er das Geſpraͤch auf die Unſterblichkeit<lb/> der Seele und das Leben nach dem Tode. Zu-<lb/> gleich wurde fleißig getrunken. Waͤhrend dieſer<lb/> Geſpraͤche gieng Schroͤpfer zuweilen vor den Spie-<lb/> gel, nahm ein Glas Waſſer, ſah es an, koſtete,<lb/> und trank oder ſpuckte aus. Durch den Sallat,<lb/> Punſch und die andern ſchoͤnen Sachen ward es<lb/> mir weichlich um den Magen, und da einmal die<lb/> andern beſonders ſtanden, angelegentlich ſprachen<lb/> und lachten, und mir es immer uͤbler wurde, trat<lb/> ich unvermerkt in den Erker, machte das kleine<lb/> Fenſter auf und — ein <hi rendition="#aq">Beneficium naturae</hi><lb/> machte mich wieder nuͤchtern. Ich gieng ſodann<lb/> mit erneuter Beſonnenheit wieder ins Zimmer,<lb/> miſchte mich unter die Geſellſchaft; worauf mich<lb/> Schr. uͤber meine Meinung von der menſchlichen<lb/> Seele und von Geiſtern zu examiniren anfing.<lb/> Ich antwortete nach ſeinen Ideen, die er ſchon<lb/> vorhin angeſtoßen hatte, gab ihm aber auch zu<lb/> erkennen, daß ſein Galimathias ſo trivial waͤre,<lb/> daß ich dieſe Sachen ſchon auf der Schule ge-<lb/> wuſt haͤtte. Nach Mitternacht giengen wir, und<lb/> ich zu meinem Gluͤck, ganz nuͤchtern, auseinander.</p><lb/> <p>Am andern Tage (Freitags) fragte mich B — r<lb/> um mein Sentiment, worauf ich ihm blos im<lb/> allgemeinen antwortete: ich koͤnne noch nicht ur-<lb/> theilen, aber etwas Neues habe ich nicht erfahren.<lb/> Auf meine Frage: wasdie Waſſerglaͤſer und das oͤf-<lb/> tere Trinken bedeute, eroͤffnete er mir: <hi rendition="#g">Schroͤpfer</hi><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0144]
zu finden und war uͤberhaupt ſehr artig. Im
Anfang fuͤhrte man gleichguͤltige Diskurſe, dann
wandte er das Geſpraͤch auf die Unſterblichkeit
der Seele und das Leben nach dem Tode. Zu-
gleich wurde fleißig getrunken. Waͤhrend dieſer
Geſpraͤche gieng Schroͤpfer zuweilen vor den Spie-
gel, nahm ein Glas Waſſer, ſah es an, koſtete,
und trank oder ſpuckte aus. Durch den Sallat,
Punſch und die andern ſchoͤnen Sachen ward es
mir weichlich um den Magen, und da einmal die
andern beſonders ſtanden, angelegentlich ſprachen
und lachten, und mir es immer uͤbler wurde, trat
ich unvermerkt in den Erker, machte das kleine
Fenſter auf und — ein Beneficium naturae
machte mich wieder nuͤchtern. Ich gieng ſodann
mit erneuter Beſonnenheit wieder ins Zimmer,
miſchte mich unter die Geſellſchaft; worauf mich
Schr. uͤber meine Meinung von der menſchlichen
Seele und von Geiſtern zu examiniren anfing.
Ich antwortete nach ſeinen Ideen, die er ſchon
vorhin angeſtoßen hatte, gab ihm aber auch zu
erkennen, daß ſein Galimathias ſo trivial waͤre,
daß ich dieſe Sachen ſchon auf der Schule ge-
wuſt haͤtte. Nach Mitternacht giengen wir, und
ich zu meinem Gluͤck, ganz nuͤchtern, auseinander.
Am andern Tage (Freitags) fragte mich B — r
um mein Sentiment, worauf ich ihm blos im
allgemeinen antwortete: ich koͤnne noch nicht ur-
theilen, aber etwas Neues habe ich nicht erfahren.
Auf meine Frage: wasdie Waſſerglaͤſer und das oͤf-
tere Trinken bedeute, eroͤffnete er mir: Schroͤpfer
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