Einige Tage nach dieser Begebenheit reiste ich nach B. zurück: Dorthin nahm ich ein Schreiben an den Mstr. v. St. Br. L. mit, mit dem Auf- trage, es ihm in voller, geöffneter # zu überge- ben und den Inhalt mündlich, als Augenzeuge, zu bestättigen. Die Loge wurde gehalten und ich übergab mein Schreiben. Darinn wurde von der neuen Reform und dem Zutritt der # A. in H. zur str. Obs. Nachricht gegeben und die # in B. ebenfalls dazu eingeladen. Ich bestättigte den Inhalt und versicherte, daß ich allerdings eine größere Ordnung gefunden. -- Nun waren die angesehenen B B. Laf. C. und L. schon Mitglie- der des neuen Systems und hatten schon die In- signien desselben. Der Br. v. K. aber, welcher den Titel eines Holländischen Obristen führte und in der Loge das Amt eines Deputirten Groß- Meisters bekleidete, war wenig mit der neuen Veränderung zufrieden, weil er (wie mir es nach- her die B B. erklärten) bei seinem Aufenthalt in B. von den Unordnungen in der Kasse Nutzen gezogen und nun wohl sahe, daß bei einer neuen Ordnung die Quelle versiegen würde. Dieser Br. nun sprach über die sogenannte str. O., und beson- ders über die unbekannten Obern in einem sehr anzüglichen Tone, ja er warf die Frage auf, ob
her schon zu mir gesagt, er könne noch nicht ganz durchsehen, auch hin und wieder Unzufriedenheiten mit einzelnen Punkten der Reformation geäußert. A. d. V.
Einige Tage nach dieſer Begebenheit reiſte ich nach B. zuruͤck: Dorthin nahm ich ein Schreiben an den Mſtr. v. St. Br. L. mit, mit dem Auf- trage, es ihm in voller, geoͤffneter ▭ zu uͤberge- ben und den Inhalt muͤndlich, als Augenzeuge, zu beſtaͤttigen. Die Loge wurde gehalten und ich uͤbergab mein Schreiben. Darinn wurde von der neuen Reform und dem Zutritt der ▭ A. in H. zur ſtr. Obſ. Nachricht gegeben und die ▭ in B. ebenfalls dazu eingeladen. Ich beſtaͤttigte den Inhalt und verſicherte, daß ich allerdings eine groͤßere Ordnung gefunden. — Nun waren die angeſehenen B B. Laf. C. und L. ſchon Mitglie- der des neuen Syſtems und hatten ſchon die In- ſignien deſſelben. Der Br. v. K. aber, welcher den Titel eines Hollaͤndiſchen Obriſten fuͤhrte und in der Loge das Amt eines Deputirten Groß- Meiſters bekleidete, war wenig mit der neuen Veraͤnderung zufrieden, weil er (wie mir es nach- her die B B. erklaͤrten) bei ſeinem Aufenthalt in B. von den Unordnungen in der Kaſſe Nutzen gezogen und nun wohl ſahe, daß bei einer neuen Ordnung die Quelle verſiegen wuͤrde. Dieſer Br. nun ſprach uͤber die ſogenannte ſtr. O., und beſon- ders uͤber die unbekannten Obern in einem ſehr anzuͤglichen Tone, ja er warf die Frage auf, ob
her ſchon zu mir geſagt, er koͤnne noch nicht ganz durchſehen, auch hin und wieder Unzufriedenheiten mit einzelnen Punkten der Reformation geaͤußert. A. d. V.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0136"n="118"/><p>Einige Tage nach dieſer Begebenheit reiſte ich<lb/>
nach B. zuruͤck: Dorthin nahm ich ein Schreiben<lb/>
an den Mſtr. v. St. Br. L. mit, mit dem Auf-<lb/>
trage, es ihm in voller, geoͤffneter ▭ zu uͤberge-<lb/>
ben und den Inhalt muͤndlich, als Augenzeuge,<lb/>
zu beſtaͤttigen. Die Loge wurde gehalten und ich<lb/>
uͤbergab mein Schreiben. Darinn wurde von der<lb/>
neuen Reform und dem Zutritt der ▭ A. in H.<lb/>
zur ſtr. Obſ. Nachricht gegeben und die ▭ in B.<lb/>
ebenfalls dazu eingeladen. Ich beſtaͤttigte den<lb/>
Inhalt und verſicherte, daß ich allerdings eine<lb/>
groͤßere Ordnung gefunden. — Nun waren die<lb/>
angeſehenen B B. <hirendition="#g">Laf</hi>. C. und L. ſchon Mitglie-<lb/>
der des neuen Syſtems und hatten ſchon die In-<lb/>ſignien deſſelben. Der Br. v. K. aber, welcher<lb/>
den Titel eines Hollaͤndiſchen Obriſten fuͤhrte und<lb/>
in der Loge das Amt eines Deputirten Groß-<lb/>
Meiſters bekleidete, war wenig mit der neuen<lb/>
Veraͤnderung zufrieden, weil er (wie mir es nach-<lb/>
her die B B. erklaͤrten) bei ſeinem Aufenthalt in<lb/>
B. von den Unordnungen in der Kaſſe Nutzen<lb/>
gezogen und nun wohl ſahe, daß bei einer neuen<lb/>
Ordnung die Quelle verſiegen wuͤrde. Dieſer Br.<lb/>
nun ſprach uͤber die ſogenannte ſtr. O., und beſon-<lb/>
ders uͤber die unbekannten Obern in einem ſehr<lb/>
anzuͤglichen Tone, ja er warf die Frage auf, ob<lb/><notexml:id="note-0136"prev="#note-0135"place="foot"n="*)">her ſchon zu mir geſagt, er koͤnne noch nicht ganz<lb/>
durchſehen, auch hin und wieder Unzufriedenheiten<lb/>
mit einzelnen Punkten der Reformation geaͤußert.<lb/><hirendition="#et">A. d. V.</hi></note><lb/></p></div></body></text></TEI>
[118/0136]
Einige Tage nach dieſer Begebenheit reiſte ich
nach B. zuruͤck: Dorthin nahm ich ein Schreiben
an den Mſtr. v. St. Br. L. mit, mit dem Auf-
trage, es ihm in voller, geoͤffneter ▭ zu uͤberge-
ben und den Inhalt muͤndlich, als Augenzeuge,
zu beſtaͤttigen. Die Loge wurde gehalten und ich
uͤbergab mein Schreiben. Darinn wurde von der
neuen Reform und dem Zutritt der ▭ A. in H.
zur ſtr. Obſ. Nachricht gegeben und die ▭ in B.
ebenfalls dazu eingeladen. Ich beſtaͤttigte den
Inhalt und verſicherte, daß ich allerdings eine
groͤßere Ordnung gefunden. — Nun waren die
angeſehenen B B. Laf. C. und L. ſchon Mitglie-
der des neuen Syſtems und hatten ſchon die In-
ſignien deſſelben. Der Br. v. K. aber, welcher
den Titel eines Hollaͤndiſchen Obriſten fuͤhrte und
in der Loge das Amt eines Deputirten Groß-
Meiſters bekleidete, war wenig mit der neuen
Veraͤnderung zufrieden, weil er (wie mir es nach-
her die B B. erklaͤrten) bei ſeinem Aufenthalt in
B. von den Unordnungen in der Kaſſe Nutzen
gezogen und nun wohl ſahe, daß bei einer neuen
Ordnung die Quelle verſiegen wuͤrde. Dieſer Br.
nun ſprach uͤber die ſogenannte ſtr. O., und beſon-
ders uͤber die unbekannten Obern in einem ſehr
anzuͤglichen Tone, ja er warf die Frage auf, ob
*)
*) her ſchon zu mir geſagt, er koͤnne noch nicht ganz
durchſehen, auch hin und wieder Unzufriedenheiten
mit einzelnen Punkten der Reformation geaͤußert.
A. d. V.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien01_1802/136>, abgerufen am 16.08.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.