Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640.Morgenröthe der Weißheit. ren/ ein [vn]ausleschlicher ewigbrennenderSchwefel/ vnd eine solche verzeerende feuer- flamme die das leben tödtet/ vnd doch auch den todt jmmerdar wiederlebendig machet: Das Hellische feuer ist dreyerley/ in der Hellen/ in dem Teufel vnnd seinen Kindern vnnd im feurigen pfuel: Auß der verände- rung oder vielmehr verderben endtlich/ ist erbohren der Todt welcher in seiner leiblig- keit ist/ ein Kaltes feuer/ vnnd eine feurige Kältte; nach der Seelischheit/ ein nagender wurm/ der da jmmer frißt vnd nimmer auß- frißt/ der da immer verzeeret: vnnd doch wi- dergebieret nach dem Geist ist der todt der Teufel selbste wesentlich: welcher gebohren hat die sünde/ vnd die sünde jhn/ den Teufel. So ist nnn die finsternus guth vor dem geschei-
Morgenroͤthe der Weißheit. ren/ ein [vn]ausleſchlicher ewigbrennenderSchwefel/ vnd eine ſolche verzeerende feuer- flamme die das leben toͤdtet/ vnd doch auch den todt jmmerdar wiederlebendig machet: Das Helliſche feuer iſt dreyerley/ in der Hellen/ in dem Teufel vnnd ſeinen Kindern vnnd im feurigen pfuel: Auß der veraͤnde- rung oder vielmehr verderben endtlich/ iſt erbohren der Todt welcher in ſeiner leiblig- keit iſt/ ein Kaltes feuer/ vnnd eine feurige Kaͤltte; nach der Seeliſchheit/ ein nagender wurm/ der da jmmer frißt vnd nimmer auß- frißt/ der da immer verzeeret: vnnd doch wi- dergebieret nach dem Geiſt iſt der todt der Teufel ſelbſte weſentlich: welcher gebohren hat die ſuͤnde/ vnd die ſuͤnde jhn/ den Teufel. So iſt nnn die finſternus guth vor dem geſchei-
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Morgenroͤthe der Weißheit.
ren/ ein vnausleſchlicher ewigbrennender
Schwefel/ vnd eine ſolche verzeerende feuer-
flamme die das leben toͤdtet/ vnd doch auch
den todt jmmerdar wiederlebendig machet:
Das Helliſche feuer iſt dreyerley/ in der
Hellen/ in dem Teufel vnnd ſeinen Kindern
vnnd im feurigen pfuel: Auß der veraͤnde-
rung oder vielmehr verderben endtlich/ iſt
erbohren der Todt welcher in ſeiner leiblig-
keit iſt/ ein Kaltes feuer/ vnnd eine feurige
Kaͤltte; nach der Seeliſchheit/ ein nagender
wurm/ der da jmmer frißt vnd nimmer auß-
frißt/ der da immer verzeeret: vnnd doch wi-
dergebieret nach dem Geiſt iſt der todt der
Teufel ſelbſte weſentlich: welcher gebohren
hat die ſuͤnde/ vnd die ſuͤnde jhn/ den Teufel.
So iſt nnn die finſternus guth vor dem
fall/ denn das Liecht wahr drinnen verbor-
gen/ welches GOTT auß der finſternus hies
herfuͤr gehen: Das Fewer wahr guth vor
dem fall/ denn das leben ruhete darinnen/
dieweil keine flamme im fewer brennete/
noch offenbar wahr: Die veraͤnderung wahr
auch ſehr guth vor dem fall/ dieweil die liebe
ſich darinnen bezeugete vnd erzeigete/ durch
die vermehrung der Creaturen: Weil nun
Liecht/ Leben vnd Liebe alleß beſchlieſſen/
alſo wahren ſie auch in den drey Gegen-Ele-
mentten verſchloſſen/ wurden aber von den-
ſelben ausgeſondert/ ausgeſtoſſen vnnd ab-
geſchei-
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