Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640.Morgenröthe der Weißheit. greiffet: Diesen leib ersäuffen sie in einemWasser/ das aus dem centro der vegetabi- lien fleust/ vnnd ziehen damit alle Cräfften aus/ welche hernach in einem himlischen Geistlichen Leibe zusammen kommen/ vnd das edle Perlen vnd Kleinoth geben: Alles was naturlich getödtet wirdt vnd stirbt/ das wirdt ersäufft durch ein kalttes/ Saturni- nisch wasser/ denn aller naturgemesser todt/ geschicht vnnd muß geschehen/ durch kältte/ was aber im offenen feuer getödet wirdt/ ohne ein Saturninisch wasser/ das ist der Natur nicht gemes/ zu einem bessern stande/ nur das Saltz suchen wir durchs of- fene feuer/ vnd dann durchs wasser/ vnd rei- nigen es mit der feuer vnnd wassertauffe; Darumb sollen wir vnsere gedancken aufs wasser setzen/ vnnd das feuer sehr fürsichtig brauchen/ denn es ist ein gegen Elementt/ fur welchem durch aus nichts bestehen kan/ denn allein das Saltz. Dies ist der rechte leib aller Elementt/ Die
Morgenroͤthe der Weißheit. greiffet: Dieſen leib erſaͤuffen ſie in einemWaſſer/ das aus dem centro der vegetabi- lien fleuſt/ vnnd ziehen damit alle Craͤfften aus/ welche hernach in einem himliſchen Geiſtlichen Leibe zuſammen kommen/ vnd das edle Perlen vnd Kleinoth geben: Alles was naturlich getoͤdtet wirdt vnd ſtirbt/ das wirdt erſaͤufft durch ein kalttes/ Saturni- niſch waſſer/ denn aller naturgemeſſer todt/ geſchicht vnnd muß geſchehen/ durch kaͤltte/ was aber im offenen feuer getoͤdet wirdt/ ohne ein Saturniniſch waſſer/ das iſt der Natur nicht gemes/ zu einem beſſern ſtande/ nur das Saltz ſuchen wir durchs of- fene feuer/ vnd dann durchs waſſer/ vnd rei- nigen es mit der feuer vnnd waſſertauffe; Darumb ſollen wir vnſere gedancken aufs waſſer ſetzen/ vnnd das feuer ſehr fuͤrſichtig brauchen/ denn es iſt ein gegen Elementt/ fur welchem durch aus nichts beſtehen kan/ denn allein das Saltz. Dies iſt der rechte leib aller Elementt/ Die
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Morgenroͤthe der Weißheit.
greiffet: Dieſen leib erſaͤuffen ſie in einem
Waſſer/ das aus dem centro der vegetabi-
lien fleuſt/ vnnd ziehen damit alle Craͤfften
aus/ welche hernach in einem himliſchen
Geiſtlichen Leibe zuſammen kommen/ vnd
das edle Perlen vnd Kleinoth geben: Alles
was naturlich getoͤdtet wirdt vnd ſtirbt/ das
wirdt erſaͤufft durch ein kalttes/ Saturni-
niſch waſſer/ denn aller naturgemeſſer
todt/ geſchicht vnnd muß geſchehen/ durch
kaͤltte/ was aber im offenen feuer getoͤdet
wirdt/ ohne ein Saturniniſch waſſer/ das iſt
der Natur nicht gemes/ zu einem beſſern
ſtande/ nur das Saltz ſuchen wir durchs of-
fene feuer/ vnd dann durchs waſſer/ vnd rei-
nigen es mit der feuer vnnd waſſertauffe;
Darumb ſollen wir vnſere gedancken aufs
waſſer ſetzen/ vnnd das feuer ſehr fuͤrſichtig
brauchen/ denn es iſt ein gegen Elementt/
fur welchem durch aus nichts beſtehen kan/
denn allein das Saltz.
Dies iſt der rechte leib aller Elementt/
vnd aller dingen in der gantzen welt/ wenn
der wird weggenommen/ ſo vergeht gar bal-
de alles/ auch das Gold ſelbſt/ im feuer:
Dies iſt der rechte Himmel/ do alle craͤfften
jnnen wohnen/ vnd iſt in allen dingen vnd
allerꝛ dinge in der gantzen welt/ jhr Him-
mel/ vnd vergleicht ſich dem Baum des Le-
bens/ im Paradys.
Die
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