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Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729.

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6) Nicht, wie er, den Rosen-Crantz immer in der Hand haben, noch
ein Ave Maria hinter dem andern ohne Andacht daher murmeln, sondern, an
statt deren, andere andächtige Gebeter verrichten.
7) Nicht, wie er, das Fegfeuer statuiren, weil uns Christus und seine
Apostel von diesem wichtigen Glaubens-Punct nichts gesaget haben; obgleich
im übrigen das Fegfeuer eine Sache ist, wodurch die Mönche und andere
Geistliche stattlich gemästet und ernehret werden.
8) Nicht, wie er, Weyh-Wasser zu Hause und in der Kirche nehmen, noch
sonst unsere Zuversicht, unser Glück und unsere Hoffnung auf geweyhete Din-
ge setzen, sondern sie allein in dem Hochheiligen Namen GOttes bestehen
lassen.
9) Nicht, wie er, Messe hören, noch vermeynen, es komme darauf das
Haupt-Werck des gantzen Christentuhms an.
10) Nicht, wie er, die Ohren Beicht, sondern an deren statt ein Gene-
ral-
Bekänntniß derer Sünden statuiren; allermassen die Clerisey, durch die
Ohren-Beichte, nur die Geheimnisse des Layen-Standes erforschet sich, solche
zu Nutzen, und sich zu gleicher Zeit zu Herren über die Gewissen zu machen.
11) Nicht, wie die Römisch-Catholische Kirche will, unter einerley Gestalt
communiciren, welches in der Römisch-Catholischen Kirche, ausser der Messe,
auch die Priester thun müssen.
12) Nicht, wie er, die Transsubstantiation statuiren; obwohl wir Luthe-
raner sonst glauben daß wir beym Heil. Abendmahl Christi Leib und Blut
wesentlich genug empfangen.
13) Nicht, wie er, die Priester-Ehe verwerffen, welche erst im 11ten Se-
culo
vom Papst Gregorio VII. sonst Hildebrand genannt, verboten worden.
14) Nicht wie er, die letzte Oelung vor etwas zur Seligkeit absolument
nothwendiges halten.
15) Nicht
6) Nicht, wie er, den Roſen-Crantz immer in der Hand haben, noch
ein Ave Maria hinter dem andern ohne Andacht daher murmeln, ſondern, an
ſtatt deren, andere andaͤchtige Gebeter verrichten.
7) Nicht, wie er, das Fegfeuer ſtatuiren, weil uns Chriſtus und ſeine
Apoſtel von dieſem wichtigen Glaubens-Punct nichts geſaget haben; obgleich
im uͤbrigen das Fegfeuer eine Sache iſt, wodurch die Moͤnche und andere
Geiſtliche ſtattlich gemaͤſtet und ernehret werden.
8) Nicht, wie er, Weyh-Waſſer zu Hauſe und in der Kirche nehmen, noch
ſonſt unſere Zuverſicht, unſer Gluͤck und unſere Hoffnung auf geweyhete Din-
ge ſetzen, ſondern ſie allein in dem Hochheiligen Namen GOttes beſtehen
laſſen.
9) Nicht, wie er, Meſſe hoͤren, noch vermeynen, es komme darauf das
Haupt-Werck des gantzen Chriſtentuhms an.
10) Nicht, wie er, die Ohren Beicht, ſondern an deren ſtatt ein Gene-
ral-
Bekaͤnntniß derer Suͤnden ſtatuiren; allermaſſen die Cleriſey, durch die
Ohren-Beichte, nur die Geheimniſſe des Layen-Standes erforſchet ſich, ſolche
zu Nutzen, und ſich zu gleicher Zeit zu Herren uͤber die Gewiſſen zu machen.
11) Nicht, wie die Roͤmiſch-Catholiſche Kirche will, unter einerley Geſtalt
communiciren, welches in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche, auſſer der Meſſe,
auch die Prieſter thun muͤſſen.
12) Nicht, wie er, die Transſubſtantiation ſtatuiren; obwohl wir Luthe-
raner ſonſt glauben daß wir beym Heil. Abendmahl Chriſti Leib und Blut
weſentlich genug empfangen.
13) Nicht, wie er, die Prieſter-Ehe verwerffen, welche erſt im 11ten Se-
culo
vom Papſt Gregorio VII. ſonſt Hildebrand genannt, verboten worden.
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nothwendiges halten.
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[170/0214] 6) Nicht, wie er, den Roſen-Crantz immer in der Hand haben, noch ein Ave Maria hinter dem andern ohne Andacht daher murmeln, ſondern, an ſtatt deren, andere andaͤchtige Gebeter verrichten. 7) Nicht, wie er, das Fegfeuer ſtatuiren, weil uns Chriſtus und ſeine Apoſtel von dieſem wichtigen Glaubens-Punct nichts geſaget haben; obgleich im uͤbrigen das Fegfeuer eine Sache iſt, wodurch die Moͤnche und andere Geiſtliche ſtattlich gemaͤſtet und ernehret werden. 8) Nicht, wie er, Weyh-Waſſer zu Hauſe und in der Kirche nehmen, noch ſonſt unſere Zuverſicht, unſer Gluͤck und unſere Hoffnung auf geweyhete Din- ge ſetzen, ſondern ſie allein in dem Hochheiligen Namen GOttes beſtehen laſſen. 9) Nicht, wie er, Meſſe hoͤren, noch vermeynen, es komme darauf das Haupt-Werck des gantzen Chriſtentuhms an. 10) Nicht, wie er, die Ohren Beicht, ſondern an deren ſtatt ein Gene- ral-Bekaͤnntniß derer Suͤnden ſtatuiren; allermaſſen die Cleriſey, durch die Ohren-Beichte, nur die Geheimniſſe des Layen-Standes erforſchet ſich, ſolche zu Nutzen, und ſich zu gleicher Zeit zu Herren uͤber die Gewiſſen zu machen. 11) Nicht, wie die Roͤmiſch-Catholiſche Kirche will, unter einerley Geſtalt communiciren, welches in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche, auſſer der Meſſe, auch die Prieſter thun muͤſſen. 12) Nicht, wie er, die Transſubſtantiation ſtatuiren; obwohl wir Luthe- raner ſonſt glauben daß wir beym Heil. Abendmahl Chriſti Leib und Blut weſentlich genug empfangen. 13) Nicht, wie er, die Prieſter-Ehe verwerffen, welche erſt im 11ten Se- culo vom Papſt Gregorio VII. ſonſt Hildebrand genannt, verboten worden. 14) Nicht wie er, die letzte Oelung vor etwas zur Seligkeit abſolument nothwendiges halten. 15) Nicht

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Zitationshilfe: Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fassmann_narr_1729/214>, abgerufen am 27.11.2024.