meine Dedication damit auszuschmücken u. aus- zuspicken; allermassen mir gar wohl bekannt, daß Ew. Großgebohrn, Großgelahr- und Großweisheit eben so sehr mit ungemeinen Meriten beladen, als wie bisweilen ein Esel (je- doch sans Comparaison) mit Säcken beschwe- ret ist, wann er aus oder in die Mühle gehet.
Mein guldener Peter! Mein silberner Peter! Mein Perl- und Diamantener Pe- ter! sage ich demnach zu Ew. Großgebohrn, Großgelahr- und Großweisheit, Sie, Sie, Sie sind ein gelehrtes Wunder unserer Zeiten, und geben, so offt dieselben nur Dero Mund er- öffnen, oder die Feder ansetzen, der Welt etwas schriftlich zu communiciren, einen lieblichen balsamischen Geruch der Gelehrsamkeit und Weisheit von sich, der alles charmiret und be- zaubert. Alle Dero Worte sind admirable, und an allen Buchstaben, die aus Dero Feder fliessen, klebet Klugheit, wie Pech an denen Fäßern, worin-
nen
meine Dedication damit auszuſchmuͤcken u. aus- zuſpicken; allermaſſen mir gar wohl bekannt, daß Ew. Groſzgebohrn, Groſzgelahr- und Groſzweisheit eben ſo ſehr mit ungemeinen Meriten beladen, als wie bisweilen ein Eſel (je- doch ſans Comparaiſon) mit Saͤcken beſchwe- ret iſt, wann er aus oder in die Muͤhle gehet.
Mein guldener Peter! Mein ſilberner Peter! Mein Perl- und Diamantener Pe- ter! ſage ich demnach zu Ew. Großgebohrn, Großgelahr- und Großweisheit, Sie, Sie, Sie ſind ein gelehrtes Wunder unſerer Zeiten, und geben, ſo offt dieſelben nur Dero Mund er- oͤffnen, oder die Feder anſetzen, der Welt etwas ſchriftlich zu communiciren, einen lieblichen balſamiſchen Geruch der Gelehrſamkeit und Weisheit von ſich, der alles charmiret und be- zaubert. Alle Dero Worte ſind admirable, und an allen Buchſtaben, die aus Dero Feder flieſſen, klebet Klugheit, wie Pech an denen Faͤßern, worin-
nen
<TEI><text><front><divtype="letter"n="1"><p><pbfacs="#f0014"/>
meine <hirendition="#aq">Dedication</hi> damit auszuſchmuͤcken u. aus-<lb/>
zuſpicken; allermaſſen mir gar wohl bekannt, daß<lb/><hirendition="#fr">Ew. Groſzgebohrn, Groſzgelahr-</hi> und<lb/><hirendition="#fr">Groſzweisheit</hi> eben ſo ſehr mit ungemeinen<lb/><hirendition="#aq">Merit</hi>en beladen, als wie bisweilen ein Eſel (je-<lb/>
doch <hirendition="#aq">ſans Comparaiſon</hi>) mit Saͤcken beſchwe-<lb/>
ret iſt, wann er aus oder in die Muͤhle gehet.</p><lb/><p>Mein <hirendition="#fr">guldener Peter!</hi> Mein <hirendition="#fr">ſilberner<lb/>
Peter!</hi> Mein <hirendition="#fr">Perl-</hi> und <hirendition="#fr">Diamantener Pe-<lb/>
ter!</hi>ſage ich demnach zu <hirendition="#fr">Ew. Großgebohrn,<lb/>
Großgelahr-</hi> und <hirendition="#fr">Großweisheit,</hi> Sie, Sie,<lb/>
Sie ſind ein gelehrtes Wunder unſerer Zeiten,<lb/>
und geben, ſo offt dieſelben nur Dero Mund er-<lb/>
oͤffnen, oder die Feder anſetzen, der Welt etwas<lb/>ſchriftlich zu <hirendition="#aq">communici</hi>ren, einen lieblichen<lb/><hirendition="#aq">balſami</hi>ſchen Geruch der Gelehrſamkeit und<lb/>
Weisheit von ſich, der alles <hirendition="#aq">charmir</hi>et und be-<lb/>
zaubert. Alle Dero Worte ſind <hirendition="#aq">admirabl</hi>e, und<lb/>
an allen Buchſtaben, die aus Dero Feder flieſſen,<lb/>
klebet Klugheit, wie Pech an denen Faͤßern, worin-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nen</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[0014]
meine Dedication damit auszuſchmuͤcken u. aus-
zuſpicken; allermaſſen mir gar wohl bekannt, daß
Ew. Groſzgebohrn, Groſzgelahr- und
Groſzweisheit eben ſo ſehr mit ungemeinen
Meriten beladen, als wie bisweilen ein Eſel (je-
doch ſans Comparaiſon) mit Saͤcken beſchwe-
ret iſt, wann er aus oder in die Muͤhle gehet.
Mein guldener Peter! Mein ſilberner
Peter! Mein Perl- und Diamantener Pe-
ter! ſage ich demnach zu Ew. Großgebohrn,
Großgelahr- und Großweisheit, Sie, Sie,
Sie ſind ein gelehrtes Wunder unſerer Zeiten,
und geben, ſo offt dieſelben nur Dero Mund er-
oͤffnen, oder die Feder anſetzen, der Welt etwas
ſchriftlich zu communiciren, einen lieblichen
balſamiſchen Geruch der Gelehrſamkeit und
Weisheit von ſich, der alles charmiret und be-
zaubert. Alle Dero Worte ſind admirable, und
an allen Buchſtaben, die aus Dero Feder flieſſen,
klebet Klugheit, wie Pech an denen Faͤßern, worin-
nen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fassmann_narr_1729/14>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.