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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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und derselben erfindung.
b) Z. e. ich wolte beweisen Wer den glauben nicht
hätte an Christum, würde verdammt:
oder
vactio commissoria sey verhoten, so würde
ich bey ienem die materialia in der Theologie,
bey diesem im Jure suchen müssen, zu beyden
aber wäre mir die Logick, wann ich die argu-
menta daraus suchen wolte, als ein werckzeug
höchstnöthig.

§. 9. Alle diese unstreitige beweiß-gründe.
werden als unstreitige schlüsse nach den regeln
der Logick eingerichtet. Bey denen sinnlichen
argumentis, darf ich nicht viel künsteln, sondern
nur behutsamkeit und klugheit gebrauchen.
Bey denen abstractis aber ist nur dieses zu
mercken, daß ich sie weder in der genauen Lo-
gicalischen ordnung, noch mit denen Logicali-
schen kunst-wörterna) anbringe, es müste
dann seyn, daß es besonders von mir erfodert
würde. b)

a) Jedwede wissenschaft, iedwede kunst, ia iedwe-
de lebens-art, hat ihre besondere kunst-wörter,
also sehe ich nicht warum man sich über die Lo-
gicalischen terminos moquiret, und sich recht
was darauf zu gute thut, wann man sie hönisch
durchziehet. S. Thomasium in der Einleitung
zur vernunstlebre
Cap. 4. Wer im gegentheil
überall mit quidquid, atqui, ergo, aufgezogen
kommt, verdienet billich die censur angeführten
Herrn Thomasii in der ausübung der ver-
nunft-lehre
Cap. 2. §. 142. Z. e. ich habe fol-
genden Satz: Ein guter freund dient mir von
freyen stücken und aus eignem trieb.
Diesen
werde ich am besten unstreitig beweisen, aus der
beschreibung eines guten freundes, und also
spreche ich: Denn ein guter freund ist ia ein
E 3
und derſelben erfindung.
b) Z. e. ich wolte beweiſen Wer den glauben nicht
haͤtte an Chriſtum, wuͤrde verdammt:
oder
vactio commiſſoria ſey verhoten, ſo wuͤrde
ich bey ienem die materialia in der Theologie,
bey dieſem im Jure ſuchen muͤſſen, zu beyden
aber waͤre mir die Logick, wann ich die argu-
menta daraus ſuchen wolte, als ein werckzeug
hoͤchſtnoͤthig.

§. 9. Alle dieſe unſtreitige beweiß-gruͤnde.
werden als unſtreitige ſchluͤſſe nach den regeln
der Logick eingerichtet. Bey denen ſinnlichen
argumentis, darf ich nicht viel kuͤnſteln, ſondern
nur behutſamkeit und klugheit gebrauchen.
Bey denen abſtractis aber iſt nur dieſes zu
mercken, daß ich ſie weder in der genauen Lo-
gicaliſchen ordnung, noch mit denen Logicali-
ſchen kunſt-woͤrterna) anbringe, es muͤſte
dann ſeyn, daß es beſonders von mir erfodert
wuͤrde. b)

a) Jedwede wiſſenſchaft, iedwede kunſt, ia iedwe-
de lebens-art, hat ihre beſondere kunſt-woͤrter,
alſo ſehe ich nicht warum man ſich uͤber die Lo-
gicaliſchen terminos moquiret, und ſich recht
was darauf zu gute thut, wann man ſie hoͤniſch
durchziehet. S. Thomaſium in der Einleitung
zur vernunſtlebre
Cap. 4. Wer im gegentheil
uͤberall mit quidquid, atqui, ergo, aufgezogen
kommt, verdienet billich die cenſur angefuͤhrten
Herrn Thomaſii in der ausuͤbung der ver-
nunft-lehre
Cap. 2. §. 142. Z. e. ich habe fol-
genden Satz: Ein guter freund dient mir von
freyen ſtuͤcken und aus eignem trieb.
Dieſen
werde ich am beſten unſtreitig beweiſen, aus der
beſchreibung eines guten freundes, und alſo
ſpreche ich: Denn ein guter freund iſt ia ein
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[69/0087] und derſelben erfindung. b⁾ Z. e. ich wolte beweiſen Wer den glauben nicht haͤtte an Chriſtum, wuͤrde verdammt: oder vactio commiſſoria ſey verhoten, ſo wuͤrde ich bey ienem die materialia in der Theologie, bey dieſem im Jure ſuchen muͤſſen, zu beyden aber waͤre mir die Logick, wann ich die argu- menta daraus ſuchen wolte, als ein werckzeug hoͤchſtnoͤthig. §. 9. Alle dieſe unſtreitige beweiß-gruͤnde. werden als unſtreitige ſchluͤſſe nach den regeln der Logick eingerichtet. Bey denen ſinnlichen argumentis, darf ich nicht viel kuͤnſteln, ſondern nur behutſamkeit und klugheit gebrauchen. Bey denen abſtractis aber iſt nur dieſes zu mercken, daß ich ſie weder in der genauen Lo- gicaliſchen ordnung, noch mit denen Logicali- ſchen kunſt-woͤrtern a⁾ anbringe, es muͤſte dann ſeyn, daß es beſonders von mir erfodert wuͤrde. b⁾ a⁾ Jedwede wiſſenſchaft, iedwede kunſt, ia iedwe- de lebens-art, hat ihre beſondere kunſt-woͤrter, alſo ſehe ich nicht warum man ſich uͤber die Lo- gicaliſchen terminos moquiret, und ſich recht was darauf zu gute thut, wann man ſie hoͤniſch durchziehet. S. Thomaſium in der Einleitung zur vernunſtlebre Cap. 4. Wer im gegentheil uͤberall mit quidquid, atqui, ergo, aufgezogen kommt, verdienet billich die cenſur angefuͤhrten Herrn Thomaſii in der ausuͤbung der ver- nunft-lehre Cap. 2. §. 142. Z. e. ich habe fol- genden Satz: Ein guter freund dient mir von freyen ſtuͤcken und aus eignem trieb. Dieſen werde ich am beſten unſtreitig beweiſen, aus der beſchreibung eines guten freundes, und alſo ſpreche ich: Denn ein guter freund iſt ia ein ſol- E 3

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/87>, abgerufen am 23.11.2024.