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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von allerhand schul-
dringen allein die verdienste, und besondere
gute eigenschaften solcher leute, in das gemuth
anderer, woselbst sie etwas ihnen ähnliches
suchen und finden, und auf die weise fangen
tugendhafte erst an zu leben wann sie sterben.
Ach wie sehnlich wünschet doch ein unsterbli-
cher geist, daß ihm durch den todt die thür zum
leben möge aufgethan werden, wann er er-
weget, wie viel tausend verhaste unglücks fäl-
le, ihm den weg zur zeitlichen glückseeligkeit
enge machen, und mit disteln und dornen be-
säen, wann er bedencket, wie so gar leicht
auch das bereits eriagte kleinod zeitlicher glück-
seeligkeit, ihm aus den händen könne gewun-
den werden Sie allerseits H. und h. anwe-
sende wissen als christen, daß das sterben nichts
anders sey, als ein gang zu der unsterblichkeit
und daß wir eben deswegen daß verweßliche
ablegen, damit wir das unverweßliche in der
seeligen ewigkeit anziehen mögen, und also
werden sie mit mir einstimmen, daß ein sterbli-
cher mensch durch den todt, zu einen glorwür-
digen, sicherern, ia ewigen leben, wiederge-
bohren werde. Diese gedancken habe bereits
zu anderer zeit geheget, daß ich aber selbige
ietzo in dero hochgeschätzten versammlung er-
öffne, dazu giebt mir dieienige pflicht gelegen-
heit, welche uns anietzo befiehlet, zu guter-
letzt, des hoch- und wohl-edlen hoch- und
wohlgelahrten Herrn, Herrn Johann Jm-
manuel Müllers der Philosophie Magistri,

und

von allerhand ſchul-
dringen allein die verdienſte, und beſondere
gute eigenſchaften ſolcher leute, in das gemuth
anderer, woſelbſt ſie etwas ihnen aͤhnliches
ſuchen und finden, und auf die weiſe fangen
tugendhafte erſt an zu leben wann ſie ſterben.
Ach wie ſehnlich wuͤnſchet doch ein unſterbli-
cher geiſt, daß ihm durch den todt die thuͤr zum
leben moͤge aufgethan werden, wann er er-
weget, wie viel tauſend verhaſte ungluͤcks faͤl-
le, ihm den weg zur zeitlichen gluͤckſeeligkeit
enge machen, und mit diſteln und dornen be-
ſaͤen, wann er bedencket, wie ſo gar leicht
auch das bereits eriagte kleinod zeitlicher gluͤck-
ſeeligkeit, ihm aus den haͤnden koͤnne gewun-
den werden Sie allerſeits H. und h. anwe-
ſende wiſſen als chriſten, daß das ſterben nichts
anders ſey, als ein gang zu der unſterblichkeit
und daß wir eben deswegen daß verweßliche
ablegen, damit wir das unverweßliche in der
ſeeligen ewigkeit anziehen moͤgen, und alſo
werden ſie mit mir einſtimmen, daß ein ſterbli-
cher menſch durch den todt, zu einen glorwuͤr-
digen, ſicherern, ia ewigen leben, wiederge-
bohren werde. Dieſe gedancken habe bereits
zu anderer zeit geheget, daß ich aber ſelbige
ietzo in dero hochgeſchaͤtzten verſammlung er-
oͤffne, dazu giebt mir dieienige pflicht gelegen-
heit, welche uns anietzo befiehlet, zu guter-
letzt, des hoch- und wohl-edlen hoch- und
wohlgelahrten Herrn, Herrn Johann Jm-
manuel Muͤllers der Philoſophie Magiſtri,

und
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[460/0478] von allerhand ſchul- dringen allein die verdienſte, und beſondere gute eigenſchaften ſolcher leute, in das gemuth anderer, woſelbſt ſie etwas ihnen aͤhnliches ſuchen und finden, und auf die weiſe fangen tugendhafte erſt an zu leben wann ſie ſterben. Ach wie ſehnlich wuͤnſchet doch ein unſterbli- cher geiſt, daß ihm durch den todt die thuͤr zum leben moͤge aufgethan werden, wann er er- weget, wie viel tauſend verhaſte ungluͤcks faͤl- le, ihm den weg zur zeitlichen gluͤckſeeligkeit enge machen, und mit diſteln und dornen be- ſaͤen, wann er bedencket, wie ſo gar leicht auch das bereits eriagte kleinod zeitlicher gluͤck- ſeeligkeit, ihm aus den haͤnden koͤnne gewun- den werden Sie allerſeits H. und h. anwe- ſende wiſſen als chriſten, daß das ſterben nichts anders ſey, als ein gang zu der unſterblichkeit und daß wir eben deswegen daß verweßliche ablegen, damit wir das unverweßliche in der ſeeligen ewigkeit anziehen moͤgen, und alſo werden ſie mit mir einſtimmen, daß ein ſterbli- cher menſch durch den todt, zu einen glorwuͤr- digen, ſicherern, ia ewigen leben, wiederge- bohren werde. Dieſe gedancken habe bereits zu anderer zeit geheget, daß ich aber ſelbige ietzo in dero hochgeſchaͤtzten verſammlung er- oͤffne, dazu giebt mir dieienige pflicht gelegen- heit, welche uns anietzo befiehlet, zu guter- letzt, des hoch- und wohl-edlen hoch- und wohlgelahrten Herrn, Herrn Johann Jm- manuel Muͤllers der Philoſophie Magiſtri, und

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/478>, abgerufen am 25.11.2024.