tiefsinnig, wie man solches an des Gracians lobredea) auf Ferdinandum Catholicum, die Lohenstein übersetzet, wahrnimmt. Es ist auch sonst diese Nation, bey den kennern der Spanischen sprache und Historie, in grossen credit.
a)Stollel. IIII. 23.
§. 26. Denen Jtaliänern, fehlt es nicht an guten rednern in ihrer sprache.a) Es zeigt sich aber ihre beredsamkeit mehr in der Poesieb) und lateinischen reden.c) Jn der letztern art haben sie solche proben die Ciceronianisch sind gegeben.
a) Stolle l. IIII. 37. Unter die rhetores sind hier: Giusto Fontanini della eloquenza Italiana Rom. 1706. 4. und des Gioseffo Maria Platina Arte Oratoria. Bologna 1716. 4. zu zehlen
b)idem l. V. II. 26. 27. &c.
c)MorhoffPolyh. Tom. I. Lib. VI. Cap. I. & IIII.
§. 27. Es würde mühsam und weitläuftig, doch nicht gar zu nützlich seyn, aller völcker be- redsamkeit historisch zu untersuchen. Die Eu- ropäischen, deren noch nicht erwehnung gesche- hen, a) haben sich nicht sonderlich signalisiret in ihren muttersprachen und nur eintzeln, in La- teinischer sprache, ihre beredsamkeit gewiesen, wie dann Europa in den neuern zeiten, an La- teinischen rednern fruchtb arer gewesen, als an rednern die ihre eigne mundart cultiviret hätten. b) Und aus den andern theilen der welt, kom- men zuweilen proben der beredsamkeit zum vorschein, darinn schöne und lebhaffte striche
einer
zur beredſamkeit.
tiefſinnig, wie man ſolches an des Gracians lobredea) auf Ferdinandum Catholicum, die Lohenſtein uͤberſetzet, wahrnimmt. Es iſt auch ſonſt dieſe Nation, bey den kennern der Spaniſchen ſprache und Hiſtorie, in groſſen credit.
a)Stollel. IIII. 23.
§. 26. Denen Jtaliaͤnern, fehlt es nicht an guten rednern in ihrer ſprache.a) Es zeigt ſich aber ihre beredſamkeit mehr in der Poeſieb) und lateiniſchen reden.c) Jn der letztern art haben ſie ſolche proben die Ciceronianiſch ſind gegeben.
a) Stolle l. IIII. 37. Unter die rhetores ſind hier: Giuſto Fontanini della eloquenza Italiana Rom. 1706. 4. und des Gioſeffo Maria Platina Arte Oratoria. Bologna 1716. 4. zu zehlen
b)idem l. V. II. 26. 27. &c.
c)MorhoffPolyh. Tom. I. Lib. VI. Cap. I. & IIII.
§. 27. Es wuͤrde muͤhſam und weitlaͤuftig, doch nicht gar zu nuͤtzlich ſeyn, aller voͤlcker be- redſamkeit hiſtoriſch zu unterſuchen. Die Eu- ropaͤiſchen, deren noch nicht erwehnung geſche- hen, a) haben ſich nicht ſonderlich ſignaliſiret in ihren mutterſprachen und nur eintzeln, in La- teiniſcher ſprache, ihre beredſamkeit gewieſen, wie dann Europa in den neuern zeiten, an La- teiniſchen rednern fruchtb arer geweſen, als an rednern die ihre eigne mundart cultiviret haͤttẽ. b) Und aus den andern theilen der welt, kom- men zuweilen proben der beredſamkeit zum vorſchein, darinn ſchoͤne und lebhaffte ſtriche
einer
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a⁾
auf Ferdinandum Catholicum, die
Lohenſtein uͤberſetzet, wahrnimmt. Es iſt
auch ſonſt dieſe Nation, bey den kennern der
Spaniſchen ſprache und Hiſtorie, in groſſen
credit.
a⁾ Stolle l. IIII. 23.
§. 26. Denen Jtaliaͤnern, fehlt es nicht an
guten rednern in ihrer ſprache.
a⁾
Es zeigt ſich
aber ihre beredſamkeit mehr in der Poeſie
b⁾
und lateiniſchen reden.
c⁾
Jn der letztern art
haben ſie ſolche proben die Ciceronianiſch
ſind gegeben.
a⁾ Stolle l. IIII. 37. Unter die rhetores ſind hier:
Giuſto Fontanini della eloquenza Italiana Rom.
1706. 4. und des Gioſeffo Maria Platina Arte
Oratoria. Bologna 1716. 4. zu zehlen
b⁾ idem l. V. II. 26. 27. &c.
c⁾ Morhoff Polyh. Tom. I. Lib. VI. Cap. I. & IIII.
§. 27. Es wuͤrde muͤhſam und weitlaͤuftig,
doch nicht gar zu nuͤtzlich ſeyn, aller voͤlcker be-
redſamkeit hiſtoriſch zu unterſuchen. Die Eu-
ropaͤiſchen, deren noch nicht erwehnung geſche-
hen,
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haben ſich nicht ſonderlich ſignaliſiret
in ihren mutterſprachen und nur eintzeln, in La-
teiniſcher ſprache, ihre beredſamkeit gewieſen,
wie dann Europa in den neuern zeiten, an La-
teiniſchen rednern fruchtb arer geweſen, als an
rednern die ihre eigne mundart cultiviret haͤttẽ.
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Und aus den andern theilen der welt, kom-
men zuweilen proben der beredſamkeit zum
vorſchein, darinn ſchoͤne und lebhaffte ſtriche
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/47>, abgerufen am 27.07.2024.
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