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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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und von briefen.
b) Z. e. Man offeriret seine dienste, versichert
ihn aller danckbarkeit, liebe, veneration, schätzt
sich glücklich sein diener zu seyn, bezeuget seine
begierde nach antwort, rühmt seine merite, ge-
wogenheit etc. Bittet ihn zu glauben, daß
man ihm ergeben, um die erlaubniß sich als
seinen diener aufzuführen. etc. Aus der sor-
mula initiali muß der brief selbst und aus dem
brief die formula finalis zu fliessen scheinen. Ex-
empel hierzu zu geben ist nicht nöthig, es sind ein
paar oben P. II. cap. 2. §. 11. angeführt.
c) Man connectiret durch formuln, durch ante-
cedens und consequens, durch thesin und hy-
pothesin, durch einen syllogismum, durch die
theile einer ordentlichen oration. Jm übrigen
mag man aus denen complimenten, und was
ich davon vorhin angeführet, hier wieder die
application auf die materialien der briefe und
andere umstände derselben machen.

§. 15. Bey den reden im gemeinen leben
ist sonst mehr als iemahls auf die titulatur
zu sehen, fürnemlich aber in brie[fen], selbige
dependiret von dem wohlstand, und dem ga-
lanten gebrauch, und man geht dabey am si-
chersten, wenn man leute, die den eingeführ-
ten gebrauch wissen, zu rathe zieht, und die
mittel-strasse behält, so daß man weder zu
hoch noch zu niedrig steige.

Jch werde bey dem gebrauch dieses buchs, die ti-
tular vollkommen denen, die mich hören, zu
zeigen beflissen seyn, andere mögen Heinrich
Volcken von Wertheims Titular buch, das
neu eröffnete Europäische Staats-Titular-
buch, so Hr. Lünig
heraus gegeben, und an-
dere titulaturen und titel-bücher aufschlagen.
Hier
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und von briefen.
b) Z. e. Man offeriret ſeine dienſte, verſichert
ihn aller danckbarkeit, liebe, veneration, ſchaͤtzt
ſich gluͤcklich ſein diener zu ſeyn, bezeuget ſeine
begierde nach antwort, ruͤhmt ſeine merite, ge-
wogenheit ꝛc. Bittet ihn zu glauben, daß
man ihm ergeben, um die erlaubniß ſich als
ſeinen diener aufzufuͤhren. ꝛc. Aus der ſor-
mula initiali muß der brief ſelbſt und aus dem
brief die formula finalis zu flieſſen ſcheinen. Ex-
empel hierzu zu geben iſt nicht noͤthig, es ſind ein
paar oben P. II. cap. 2. §. 11. angefuͤhrt.
c) Man connectiret durch formuln, durch ante-
cedens und conſequens, durch theſin und hy-
potheſin, durch einen ſyllogiſmum, durch die
theile einer ordentlichen oration. Jm uͤbrigen
mag man aus denen complimenten, und was
ich davon vorhin angefuͤhret, hier wieder die
application auf die materialien der briefe und
andere umſtaͤnde derſelben machen.

§. 15. Bey den reden im gemeinen leben
iſt ſonſt mehr als iemahls auf die titulatur
zu ſehen, fuͤrnemlich aber in brie[fen], ſelbige
dependiret von dem wohlſtand, und dem ga-
lanten gebrauch, und man geht dabey am ſi-
cherſten, wenn man leute, die den eingefuͤhr-
ten gebrauch wiſſen, zu rathe zieht, und die
mittel-ſtraſſe behaͤlt, ſo daß man weder zu
hoch noch zu niedrig ſteige.

Jch werde bey dem gebrauch dieſes buchs, die ti-
tular vollkommen denen, die mich hoͤren, zu
zeigen befliſſen ſeyn, andere moͤgen Heinrich
Volcken von Wertheims Titular buch, das
neu eroͤffnete Europaͤiſche Staats-Titular-
buch, ſo Hr. Luͤnig
heraus gegeben, und an-
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Hier
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[417/0435] und von briefen. b⁾ Z. e. Man offeriret ſeine dienſte, verſichert ihn aller danckbarkeit, liebe, veneration, ſchaͤtzt ſich gluͤcklich ſein diener zu ſeyn, bezeuget ſeine begierde nach antwort, ruͤhmt ſeine merite, ge- wogenheit ꝛc. Bittet ihn zu glauben, daß man ihm ergeben, um die erlaubniß ſich als ſeinen diener aufzufuͤhren. ꝛc. Aus der ſor- mula initiali muß der brief ſelbſt und aus dem brief die formula finalis zu flieſſen ſcheinen. Ex- empel hierzu zu geben iſt nicht noͤthig, es ſind ein paar oben P. II. cap. 2. §. 11. angefuͤhrt. c⁾ Man connectiret durch formuln, durch ante- cedens und conſequens, durch theſin und hy- potheſin, durch einen ſyllogiſmum, durch die theile einer ordentlichen oration. Jm uͤbrigen mag man aus denen complimenten, und was ich davon vorhin angefuͤhret, hier wieder die application auf die materialien der briefe und andere umſtaͤnde derſelben machen. §. 15. Bey den reden im gemeinen leben iſt ſonſt mehr als iemahls auf die titulatur zu ſehen, fuͤrnemlich aber in briefen, ſelbige dependiret von dem wohlſtand, und dem ga- lanten gebrauch, und man geht dabey am ſi- cherſten, wenn man leute, die den eingefuͤhr- ten gebrauch wiſſen, zu rathe zieht, und die mittel-ſtraſſe behaͤlt, ſo daß man weder zu hoch noch zu niedrig ſteige. Jch werde bey dem gebrauch dieſes buchs, die ti- tular vollkommen denen, die mich hoͤren, zu zeigen befliſſen ſeyn, andere moͤgen Heinrich Volcken von Wertheims Titular buch, das neu eroͤffnete Europaͤiſche Staats-Titular- buch, ſo Hr. Luͤnig heraus gegeben, und an- dere titulaturen und titel-buͤcher aufſchlagen. Hier D d

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/435>, abgerufen am 24.11.2024.