Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.von der disposition überhaupt. chen gantz speciell en reden etwas zu erinnern,welches in folgenden capiteln geschehen wird. Die exempel welche ich [i]n diesem capitel gegeben, Jurisprudentz und Oratorie müssen mit einander verbunden werden. Exordium: Antecedens. die facultäten müssen nicht von den disciplinen der unive[r]sellen gelehr- samkeit getrennet werden: Actiol. denn sie haben eine genaue verwandschaft mit einander, und wenn diese mit ienen verknüpft sind machen sie erst einen gelehrten mann aus. Connexio I. da nun die Rechtsgelahrheit eine Fa- cultät und die Oratorie eine gelehrte disciplin ist: Connexio II. und ich ietzo zum erstenmahl in dieser redner gesellschaft reden soll, da-ich bißher mich im jure geübet: Argumentum, in sinuanis: ohn- geachtet meine bereitwilligkeit zu reden, vielleicht mein unvermögen vetrathen möchte. [P]roposit. conseq. so habe mir fürgenommen zu be- weisen, daß jurisprudentz und Oratorie sorg- fältig müssen mit einander verknüpfet wer- den, und daß ein juriste nothwendig ein ora- tor seyn müsse. Argumentum mouens: Fauor in iudice plus valet quam lex in codice, H. z. und ihre gewogenheit und geneigtes aufmercken wird zu behauptung meines fürhabens das stärckste argument seyn. Tracta-
von der diſpoſition uͤberhaupt. chen gantz ſpeciell en reden etwas zu erinnern,welches in folgenden capiteln geſchehen wird. Die exempel welche ich [i]n dieſem capitel gegeben, Jurisprudentz und Oratorie muͤſſen mit einander verbunden werden. Exordium: Antecedens. die facultaͤten muͤſſen nicht von den diſciplinen der unive[r]ſellen gelehr- ſamkeit getrennet werden: Actiol. denn ſie haben eine genaue verwandſchaft mit einander, und wenn dieſe mit ienen verknuͤpft ſind machen ſie erſt einen gelehrten mann aus. Connexio I. da nun die Rechtsgelahrheit eine Fa- cultaͤt und die Oratorie eine gelehrte diſciplin iſt: Connexio II. und ich ietzo zum erſtenmahl in dieſer redner geſellſchaft reden ſoll, da-ich bißher mich im jure geuͤbet: Argumentum, in ſinuanis: ohn- geachtet meine bereitwilligkeit zu reden, vielleicht mein unvermoͤgen vetrathen moͤchte. [P]ropoſit. conſeq. ſo habe mir fuͤrgenommen zu be- weiſen, daß jurisprudentz und Oratorie ſorg- faͤltig muͤſſen mit einander verknuͤpfet wer- den, und daß ein juriſte nothwendig ein ora- tor ſeyn muͤſſe. Argumentum mouens: Fauor in iudice plus valet quam lex in codice, H. z. und ihre gewogenheit und geneigtes aufmercken wird zu behauptung meines fuͤrhabens das ſtaͤrckſte argument ſeyn. Tracta-
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von der diſpoſition uͤberhaupt.
chen gantz ſpeciell en reden etwas zu erinnern,
welches in folgenden capiteln geſchehen wird.
Die exempel welche ich in dieſem capitel gegeben,
ſind nicht meine eigene arbeit, alſo will ich weder
an der chre der erfindung, noch verbeſſerung der-
ſelben theil nehmen. Damit ich aber auch eins
von meiner art beyfuͤge, daran ſich der leſer in
ſeinem affect gegen mir erholen moͤge, ſo mag
folgendes hier platz nehmen, welches eine diſpo-
ſition zu einer antrits-rede in einer gewiſſen red-
ner geſellſchaft iſt und zum themate hat:
Jurisprudentz und Oratorie muͤſſen mit
einander verbunden werden.
Exordium: Antecedens. die facultaͤten muͤſſen nicht
von den diſciplinen der univerſellen gelehr-
ſamkeit getrennet werden:
Actiol. denn ſie haben eine genaue verwandſchaft
mit einander, und wenn dieſe mit ienen verknuͤpft
ſind machen ſie erſt einen gelehrten mann aus.
Connexio I. da nun die Rechtsgelahrheit eine Fa-
cultaͤt und die Oratorie eine gelehrte diſciplin
iſt:
Connexio II. und ich ietzo zum erſtenmahl in dieſer
redner geſellſchaft reden ſoll, da-ich bißher mich
im jure geuͤbet: Argumentum, in ſinuanis: ohn-
geachtet meine bereitwilligkeit zu reden, vielleicht
mein unvermoͤgen vetrathen moͤchte.
Propoſit. conſeq. ſo habe mir fuͤrgenommen zu be-
weiſen, daß jurisprudentz und Oratorie ſorg-
faͤltig muͤſſen mit einander verknuͤpfet wer-
den, und daß ein juriſte nothwendig ein ora-
tor ſeyn muͤſſe.
Argumentum mouens: Fauor in iudice plus valet
quam lex in codice, H. z. und ihre gewogenheit
und geneigtes aufmercken wird zu behauptung
meines fuͤrhabens das ſtaͤrckſte argument ſeyn.
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Zitationshilfe: | Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/424>, abgerufen am 03.03.2025. |