Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.des stili insonderheit. sorgfältiger man sich bemühet scharsinnig zu ge-dencken und bündig zu schliessen, ie iudiciösenr wird der stilus. Jst bey dem stilo nichts, als viel memorie, wenig iudicium und ingenium zu bemercken, da hat man ursach ihn zu verbessern. §. 11. Der stilus argutus druckt alles nach- a) S. Masenii artem nouam argutiarum, Cölln 1660. 12. Weisii diss. de elegantiis realibus seu do orationum flosculis an. 1685. Eiusdem Instit. Ora- tor. L. II. C. IIII. Eiusdem Poesis hodiernorum Politicorum seu, de argutis inscriptionibus Weis- senfels 1678. 8. Bouhours dans la maniere de bien penser dans les ouurages d'esprit, und Inge- nieuses pensees des anciens & modernes. Ha- milton l. c. p. 58. Morhofii disciplina argu- tiarum 1693. 12. conf. Eiusdem Polyhist. I. VI. III. 8. sqq. Hederich l. c. p. 609. sqq. Es wird sonst der stilus argutus mehr in inscriptio- nibus gebrauchr, und mit dem stilo sublimi ver- bunden, als anderwerts, wiewohl er doch nicht des ſtili inſonderheit. ſorgfaͤltiger man ſich bemuͤhet ſcharſinnig zu ge-dencken und buͤndig zu ſchlieſſen, ie iudicioͤſẽr wird der ſtilus. Jſt bey dem ſtilo nichts, als viel memorie, wenig iudicium und ingenium zu bemercken, da hat man urſach ihn zu verbeſſern. §. 11. Der ſtilus argutus druckt alles nach- a) S. Maſenii artem nouam argutiarum, Coͤlln 1660. 12. Weiſii diſſ. de elegantiis realibus ſeu do orationum floſculis an. 1685. Eiusdem Inſtit. Ora- tor. L. II. C. IIII. Eiusdem Poëſis hodiernorum Politicorum ſeu, de argutis inſcriptionibus Weiſ- ſenfels 1678. 8. Bouhours dans la maniere de bien penſer dans les ouurages d’eſprit, und Inge- nieuſes penſees des anciens & modernes. Ha- milton l. c. p. 58. Morhofii diſciplina argu- tiarum 1693. 12. conf. Eiuſdem Polyhiſt. I. VI. III. 8. ſqq. Hederich l. c. p. 609. ſqq. Es wird ſonſt der ſtilus argutus mehr in inſcriptio- nibus gebrauchr, und mit dem ſtilo ſublimi ver- bunden, als anderwerts, wiewohl er doch nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <note xml:id="note-a-69" prev="#notefn-a-69" place="end" n="a)"><pb facs="#f0333" n="315"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des ſtili inſonderheit.</hi></fw><lb/> ſorgfaͤltiger man ſich bemuͤhet ſcharſinnig zu ge-<lb/> dencken und buͤndig zu ſchlieſſen, ie iudicioͤſẽr<lb/> wird der ſtilus. Jſt bey dem ſtilo nichts, als<lb/> viel memorie, wenig iudicium und ingenium zu<lb/> bemercken, da hat man urſach ihn zu verbeſſern.<lb/></note><lb/> <p>§. 11. 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des ſtili inſonderheit.
a⁾
ſorgfaͤltiger man ſich bemuͤhet ſcharſinnig zu ge-
dencken und buͤndig zu ſchlieſſen, ie iudicioͤſẽr
wird der ſtilus. Jſt bey dem ſtilo nichts, als
viel memorie, wenig iudicium und ingenium zu
bemercken, da hat man urſach ihn zu verbeſſern.
§. 11. Der ſtilus argutus druckt alles nach-
ſinnlich aus,
a⁾
verbindet zu dem ende vermit-
telſt einer fertigkeit des ingenii,
b⁾
durch eine
artige tour, ſachen, welche entweder garnicht
oder. ſehr wenig zuſammen zu gehoͤren ſcheinen,
c⁾
und gruͤndet, ſich uͤberhaupt auf die argu-
menta illuſtrantia, als meditationes,
d⁾
ex-
empla,
e⁾
comparata,
f⁾
diſparata
g⁾
und
oppoſita,
h⁾
bedienet ſich dabey der figuren
und troporum
i⁾
und faſſet alles kurtz mit ar-
tigen epithetis, in einen kurtzen unmerum zu-
ſammen,
k⁾
connectiret meiſt realiter, muß
dannenhero nach denen cautelen, ſo bey den ar-
gumentis illuſtrantibus gegeben worden,
l⁾
und nach denen eigenſchaften eines guten ſtili
uͤberhaupt
m⁾
beurtheilet werden.
a⁾ S. Maſenii artem nouam argutiarum, Coͤlln
1660. 12. Weiſii diſſ. de elegantiis realibus ſeu do
orationum floſculis an. 1685. Eiusdem Inſtit. Ora-
tor. L. II. C. IIII. Eiusdem Poëſis hodiernorum
Politicorum ſeu, de argutis inſcriptionibus Weiſ-
ſenfels 1678. 8. Bouhours dans la maniere de
bien penſer dans les ouurages d’eſprit, und Inge-
nieuſes penſees des anciens & modernes. Ha-
milton l. c. p. 58. Morhofii diſciplina argu-
tiarum 1693. 12. conf. Eiuſdem Polyhiſt.
I. VI. III. 8. ſqq. Hederich l. c. p. 609. ſqq. Es
wird ſonſt der ſtilus argutus mehr in inſcriptio-
nibus gebrauchr, und mit dem ſtilo ſublimi ver-
bunden, als anderwerts, wiewohl er doch nicht
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