§. 12. Von wissenschaften sind ihm ei- nige schlechterdings nöthig, einige können ihm nur zuweilen nützen. Die nöthigen sind: Logicka), Moralb), insbesondere die kunst der menschen gemüther zu erkennen,c) die historie derer dinge, die nahe um ihn sind,d) und die principia der sache, davon er reden wille), ingleichen eine erkänntniß der sprache, darinn er redet.f) Alle übrige gelehrte wis- senschaften, insbesondere die alte und neue Historie, können ihm nach seinen unterschie- denen absichten bald mehr, bald weniger nützen.
a) Hiezu können ihm dienen Thomasii Einlei- tung und Ausübung der Vernunfft-Lehre, Halle. 1719. 8. Ridiger. Sensus V. & F. Lipsiae 1722. 4. Ejusdem Institutiones eruditionis Lipsiae 1717. 8. und Philosophia pragmatica, Lipsiae. 1723. 8. Da in beyden letztern die Logick gleich aufangs wohl ausgeführet. D.Aug. Frid. Müllers Teutsche Philosophie, daran derselbe ietzo noch arbeitet, und wovon die Logick meh- rentheils fertig. Wer in der Philosophie und sonst an recepten doctrinen glaubt, und dazu Logick und Moral gebrauchen will, dem will ich folgende fürtrefliche Triumuiros recommen- diren: Jacobi Thomasii Philosophiam. Jo. An- dreae Schmidii Compendium Philosophiae, Helmst. 1710. 8. Jo. Francisci Buddei elementa Philosophiae instrumentalis, theoreticae & pra- cticae. Man kan diesen beyfügen Samuel Werenfelsens Dissertationde Logomachiis E- ruditorum. Amsterd. 1702. 8. und die beygefüg- te Diatribe de Meteoris orationis. Jch könte mehr Logicken anführen, wann es auf die men-
zur beredſamkeit.
§. 12. Von wiſſenſchaften ſind ihm ei- nige ſchlechterdings noͤthig, einige koͤnnen ihm nur zuweilen nuͤtzen. Die noͤthigen ſind: Logicka), Moralb), insbeſondere die kunſt der menſchen gemuͤther zu erkennen,c) die hiſtorie derer dinge, die nahe um ihn ſind,d) und die principia der ſache, davon er reden wille), ingleichen eine erkaͤnntniß der ſprache, darinn er redet.f) Alle uͤbrige gelehrte wiſ- ſenſchaften, insbeſondere die alte und neue Hiſtorie, koͤnnen ihm nach ſeinen unterſchie- denen abſichten bald mehr, bald weniger nuͤtzen.
a) Hiezu koͤnnen ihm dienen Thomaſii Einlei- tung und Ausuͤbung der Vernunfft-Lehre, Halle. 1719. 8. Ridiger. Senſus V. & F. Lipſiae 1722. 4. Ejuſdem Inſtitutiones eruditionis Lipſiae 1717. 8. und Philoſophia pragmatica, Lipſiae. 1723. 8. Da in beyden letztern die Logick gleich aufangs wohl ausgefuͤhret. D.Aug. Frid. Muͤllers Teutſche Philoſophie, daran derſelbe ietzo noch arbeitet, und wovon die Logick meh- rentheils fertig. Wer in der Philoſophie und ſonſt an recepten doctrinen glaubt, und dazu Logick und Moral gebrauchen will, dem will ich folgende fuͤrtrefliche Triumuiros recommen- diren: Jacobi Thomaſii Philoſophiam. Jo. An- dreae Schmidii Compendium Philoſophiae, Helmſt. 1710. 8. Jo. Franciſci Buddei elementa Philoſophiae inſtrumentalis, theoreticae & pra- cticae. Man kan dieſen beyfuͤgen Samuel Werenfelſens Diſſertationde Logomachiis E- ruditorum. Amſterd. 1702. 8. und die beygefuͤg- te Diatribe de Meteoris orationis. Jch koͤnte mehr Logicken anfuͤhren, wann es auf die men-
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0029"n="11"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">zur beredſamkeit.</hi></fw><lb/><p>§. 12. Von wiſſenſchaften ſind ihm ei-<lb/>
nige ſchlechterdings noͤthig, einige koͤnnen ihm<lb/>
nur zuweilen nuͤtzen. Die noͤthigen ſind:<lb/>
Logick<notexml:id="notefn-a-10"next="#note-a-10"place="end"n="a)"/>, Moral<notexml:id="notefn-b-6"next="#note-b-6"place="end"n="b)"/>, insbeſondere die kunſt<lb/>
der menſchen gemuͤther zu erkennen,<notexml:id="notefn-c-4"next="#note-c-4"place="end"n="c)"/> die<lb/>
hiſtorie derer dinge, die nahe um ihn ſind,<notexml:id="notefn-d-3"next="#note-d-3"place="end"n="d)"/><lb/>
und die principia der ſache, davon er reden<lb/>
will<notexml:id="notefn-e-2"next="#note-e-2"place="end"n="e)"/>, ingleichen eine erkaͤnntniß der ſprache,<lb/>
darinn er redet.<notexml:id="notefn-f-1"next="#note-f-1"place="end"n="f)"/> Alle uͤbrige gelehrte wiſ-<lb/>ſenſchaften, insbeſondere die alte und neue<lb/>
Hiſtorie, koͤnnen ihm nach ſeinen unterſchie-<lb/>
denen abſichten bald mehr, bald weniger<lb/>
nuͤtzen.</p><lb/><notexml:id="note-a-10"prev="#notefn-a-10"place="end"n="a)">Hiezu koͤnnen ihm dienen <hirendition="#fr">Thomaſii Einlei-<lb/>
tung und Ausuͤbung der Vernunfft-Lehre,<lb/>
Halle.</hi> 1719. 8. <hirendition="#aq">Ridiger. Senſus V. & F. Lipſiae<lb/>
1722. 4. Ejuſdem Inſtitutiones eruditionis Lipſiae</hi><lb/>
1717. 8. und <hirendition="#aq">Philoſophia pragmatica, Lipſiae.</hi><lb/>
1723. 8. Da in beyden letztern die Logick gleich<lb/>
aufangs wohl ausgefuͤhret. <hirendition="#aq">D.</hi><hirendition="#fr">Aug. Frid.<lb/>
Muͤllers Teutſche Philoſophie,</hi> daran derſelbe<lb/>
ietzo noch arbeitet, und wovon die Logick meh-<lb/>
rentheils fertig. Wer in der Philoſophie und<lb/>ſonſt an recepten doctrinen glaubt, und dazu<lb/>
Logick und Moral gebrauchen will, dem will<lb/>
ich folgende fuͤrtrefliche Triumuiros recommen-<lb/>
diren: <hirendition="#aq">Jacobi Thomaſii Philoſophiam. Jo. An-<lb/>
dreae Schmidii Compendium Philoſophiae,<lb/>
Helmſt. 1710. 8. Jo. Franciſci Buddei elementa<lb/>
Philoſophiae inſtrumentalis, theoreticae & pra-<lb/>
cticae.</hi> Man kan dieſen beyfuͤgen <hirendition="#fr">Samuel<lb/>
Werenfelſens Diſſertation</hi><hirendition="#aq">de Logomachiis E-<lb/>
ruditorum. Amſterd.</hi> 1702. 8. und die beygefuͤg-<lb/>
te <hirendition="#aq">Diatribe de Meteoris orationis.</hi> Jch koͤnte<lb/>
mehr Logicken anfuͤhren, wann es auf die men-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ge</fw><lb/></note></div></body></text></TEI>
[11/0029]
zur beredſamkeit.
§. 12. Von wiſſenſchaften ſind ihm ei-
nige ſchlechterdings noͤthig, einige koͤnnen ihm
nur zuweilen nuͤtzen. Die noͤthigen ſind:
Logick
a⁾
, Moral
b⁾
, insbeſondere die kunſt
der menſchen gemuͤther zu erkennen,
c⁾
die
hiſtorie derer dinge, die nahe um ihn ſind,
d⁾
und die principia der ſache, davon er reden
will
e⁾
, ingleichen eine erkaͤnntniß der ſprache,
darinn er redet.
f⁾
Alle uͤbrige gelehrte wiſ-
ſenſchaften, insbeſondere die alte und neue
Hiſtorie, koͤnnen ihm nach ſeinen unterſchie-
denen abſichten bald mehr, bald weniger
nuͤtzen.
a⁾ Hiezu koͤnnen ihm dienen Thomaſii Einlei-
tung und Ausuͤbung der Vernunfft-Lehre,
Halle. 1719. 8. Ridiger. Senſus V. & F. Lipſiae
1722. 4. Ejuſdem Inſtitutiones eruditionis Lipſiae
1717. 8. und Philoſophia pragmatica, Lipſiae.
1723. 8. Da in beyden letztern die Logick gleich
aufangs wohl ausgefuͤhret. D. Aug. Frid.
Muͤllers Teutſche Philoſophie, daran derſelbe
ietzo noch arbeitet, und wovon die Logick meh-
rentheils fertig. Wer in der Philoſophie und
ſonſt an recepten doctrinen glaubt, und dazu
Logick und Moral gebrauchen will, dem will
ich folgende fuͤrtrefliche Triumuiros recommen-
diren: Jacobi Thomaſii Philoſophiam. Jo. An-
dreae Schmidii Compendium Philoſophiae,
Helmſt. 1710. 8. Jo. Franciſci Buddei elementa
Philoſophiae inſtrumentalis, theoreticae & pra-
cticae. Man kan dieſen beyfuͤgen Samuel
Werenfelſens Diſſertation de Logomachiis E-
ruditorum. Amſterd. 1702. 8. und die beygefuͤg-
te Diatribe de Meteoris orationis. Jch koͤnte
mehr Logicken anfuͤhren, wann es auf die men-
ge
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/29>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.