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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
und von keinem winde erreget werden, fangen
endlich an zu faulen und zu stincken, und
menschliche gemüther, welche von keiner
vergönnten bemühung nach gelde, von keiner
arbeit nach dem gipfel der ehre, von keiner an-
nehmlichkeit gerechter wollust verändert wer-
den, geben in ihren verrichtungen an den tag,
daß sie sich eher zu stummen statuen auf die
häuser, als vernünftigen creaturen auf den erd-
boden geschickt hätten. Also kommt es bloß
auf die bewegungs kraft der neigungen an.
Wie der könig beschaffen, so sind seine unter-
thanen. Masset sich die verderbte einbildung
der herrschaft unbesonnener weise an, so werden
entweder närrische oder schädliche veränderun-
gen die würckung davon seyn. Theilet aber
die zum regieren verordnete vernunft welche
durch unabläßiges verbessern zur vernunft
worden, die befehle aus, da werden diese regun-
gen also abwechseln, daß man sie zu einer zeit
vor nöthig zur andern vor nützlich erkennen
muß. Welchen der mangel sattsamer unter-
scheidungs-kraft, aus verderbter einbildung,
zum unverständigen sclaven des mammons
ausgesondert, beurtheilet alle andere nach der
in ihm herrschenden begierde, und hingegen
mangelnden liebe gegen seines gleichen. Des-
wegen glaubt er, daß er mit brennenden eyffer
sich nach dem mittel seiner beschützung umzuse-
hen habe. Wer vor eigner vermeinten über-
grossen fähigkeit und unstreitigen vorzug für

andern

von denen unterſchiedenen arten
und von keinem winde erreget werden, fangen
endlich an zu faulen und zu ſtincken, und
menſchliche gemuͤther, welche von keiner
vergoͤnnten bemuͤhung nach gelde, von keiner
arbeit nach dem gipfel der ehre, von keiner an-
nehmlichkeit gerechter wolluſt veraͤndert wer-
den, geben in ihren verrichtungen an den tag,
daß ſie ſich eher zu ſtummen ſtatuen auf die
haͤuſer, als vernuͤnftigen creaturen auf den erd-
boden geſchickt haͤtten. Alſo kommt es bloß
auf die bewegungs kraft der neigungen an.
Wie der koͤnig beſchaffen, ſo ſind ſeine unter-
thanen. Maſſet ſich die verderbte einbildung
der herrſchaft unbeſonnener weiſe an, ſo werden
entweder naͤrriſche oder ſchaͤdliche veraͤnderun-
gen die wuͤrckung davon ſeyn. Theilet aber
die zum regieren verordnete vernunft welche
durch unablaͤßiges verbeſſern zur vernunft
worden, die befehle aus, da werden dieſe regun-
gen alſo abwechſeln, daß man ſie zu einer zeit
vor noͤthig zur andern vor nuͤtzlich erkennen
muß. Welchen der mangel ſattſamer unter-
ſcheidungs-kraft, aus verderbter einbildung,
zum unverſtaͤndigen ſclaven des mammons
ausgeſondert, beurtheilet alle andere nach der
in ihm herrſchenden begierde, und hingegen
mangelnden liebe gegen ſeines gleichen. Des-
wegen glaubt er, daß er mit brennenden eyffer
ſich nach dem mittel ſeiner beſchuͤtzung umzuſe-
hen habe. Wer vor eigner vermeinten uͤber-
groſſen faͤhigkeit und unſtreitigen vorzug fuͤr

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[268/0286] von denen unterſchiedenen arten und von keinem winde erreget werden, fangen endlich an zu faulen und zu ſtincken, und menſchliche gemuͤther, welche von keiner vergoͤnnten bemuͤhung nach gelde, von keiner arbeit nach dem gipfel der ehre, von keiner an- nehmlichkeit gerechter wolluſt veraͤndert wer- den, geben in ihren verrichtungen an den tag, daß ſie ſich eher zu ſtummen ſtatuen auf die haͤuſer, als vernuͤnftigen creaturen auf den erd- boden geſchickt haͤtten. Alſo kommt es bloß auf die bewegungs kraft der neigungen an. Wie der koͤnig beſchaffen, ſo ſind ſeine unter- thanen. Maſſet ſich die verderbte einbildung der herrſchaft unbeſonnener weiſe an, ſo werden entweder naͤrriſche oder ſchaͤdliche veraͤnderun- gen die wuͤrckung davon ſeyn. Theilet aber die zum regieren verordnete vernunft welche durch unablaͤßiges verbeſſern zur vernunft worden, die befehle aus, da werden dieſe regun- gen alſo abwechſeln, daß man ſie zu einer zeit vor noͤthig zur andern vor nuͤtzlich erkennen muß. Welchen der mangel ſattſamer unter- ſcheidungs-kraft, aus verderbter einbildung, zum unverſtaͤndigen ſclaven des mammons ausgeſondert, beurtheilet alle andere nach der in ihm herrſchenden begierde, und hingegen mangelnden liebe gegen ſeines gleichen. Des- wegen glaubt er, daß er mit brennenden eyffer ſich nach dem mittel ſeiner beſchuͤtzung umzuſe- hen habe. Wer vor eigner vermeinten uͤber- groſſen faͤhigkeit und unſtreitigen vorzug fuͤr andern

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/286>, abgerufen am 22.11.2024.