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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von dem stilo
theile.a) Beyde müssen in der natur des ob-
iecti und der gedancken davon gegründet seyn,
und denen eigenschaften des affects sich con-
formiren, denn wo diese hauptstücke fehlen, da
ist auch die anbringung der troporum und figu-
ren ein fehler. Also sind alle diese künstliche und
gute zierrathen billich zu verwerffen, wann man
sie bey keinen hohen und pathetischen obiectis
anbringet,b) wann sie monströse ideen rege
machen,c) alle so wohl natürliche als morali-
sche capacität überschreiten, d) keine natürli-
che schönheit zum grunde haben und dannen-
hero mehr für eine läppische schmincke, e) als
angenehmen putz zu halten.

a) S. Longinum de sublimi, wie solcher zu Utrecht
1694. in groß 4. mit Boileau übersetzung her-
aus kommen, oder wie ihn Henr. Leonh.
Schurtzfleisch
zu Wittenberg 1711. 4. heraus
gegeben. Hermogenem de inuentione & ideis (sie-
he Morhoff Polyh. 1. VI, l. 5.) Bonhours dans la
maniere de bien penser dans les ouurages d'esprit.

Lami l'art de parler l. c.
b) Deßwegen sagt Quinctilianus l. 8. c. 3. Or-
natus virilis fortis & sanctus sit, nec effeminatam
leuitatem, nec fuco eminentem colorem amet, san-
guine & viribus niteat.

c) Also wann Curtius von Alexandro sagt: alte-
ra manu orientem, altera occidentem contingeres:

Wann Lohenstein spricht: Jch würde der gött-
lichen fürsebung in die speichen treten:
oder:
der Herr von Hofmannswaldau habe seine
deichsel dem vaterlande wieder zugekehret:

Wann Hofmannswaldau sagt: Jch war ein
rechtes nichts an farb und an gestalt:
Wann

von dem ſtilo
theile.a) Beyde muͤſſen in der natur des ob-
iecti und der gedancken davon gegruͤndet ſeyn,
und denen eigenſchaften des affects ſich con-
formiren, denn wo dieſe hauptſtuͤcke fehlen, da
iſt auch die anbringung der troporum und figu-
ren ein fehler. Alſo ſind alle dieſe kuͤnſtliche und
gute zierrathen billich zu verwerffen, wañ man
ſie bey keinen hohen und pathetiſchen obiectis
anbringet,b) wann ſie monſtroͤſe ideen rege
machen,c) alle ſo wohl natuͤrliche als morali-
ſche capacitaͤt uͤberſchreiten, d) keine natuͤrli-
che ſchoͤnheit zum grunde haben und dannen-
hero mehr fuͤr eine laͤppiſche ſchmincke, e) als
angenehmen putz zu halten.

a) S. Longinum de ſublimi, wie ſolcher zu Utrecht
1694. in groß 4. mit Boileau uͤberſetzung her-
aus kommen, oder wie ihn Henr. Leonh.
Schurtzfleiſch
zu Wittenberg 1711. 4. heraus
gegeben. Hermogenem de inuentione & ideis (ſie-
he Morhoff Polyh. 1. VI, l. 5.) Bonhours dans la
maniere de bien penſer dans les ouurages d’eſprit.

Lami l’art de parler l. c.
b) Deßwegen ſagt Quinctilianus l. 8. c. 3. Or-
natus virilis fortis & ſanctus ſit, nec effeminatam
leuitatem, nec fuco eminentem colorem amet, ſan-
guine & viribus niteat.

c) Alſo wann Curtius von Alexandro ſagt: alte-
ra manu orientem, altera occidentem contingeres:

Wann Lohenſtein ſpricht: Jch wuͤrde der goͤtt-
lichen fuͤrſebung in die ſpeichen treten:
oder:
der Herr von Hofmannswaldau habe ſeine
deichſel dem vaterlande wieder zugekehret:

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rechtes nichts an farb und an geſtalt:
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[234/0252] von dem ſtilo theile. a⁾ Beyde muͤſſen in der natur des ob- iecti und der gedancken davon gegruͤndet ſeyn, und denen eigenſchaften des affects ſich con- formiren, denn wo dieſe hauptſtuͤcke fehlen, da iſt auch die anbringung der troporum und figu- ren ein fehler. Alſo ſind alle dieſe kuͤnſtliche und gute zierrathen billich zu verwerffen, wañ man ſie bey keinen hohen und pathetiſchen obiectis anbringet, b⁾ wann ſie monſtroͤſe ideen rege machen, c⁾ alle ſo wohl natuͤrliche als morali- ſche capacitaͤt uͤberſchreiten, d⁾ keine natuͤrli- che ſchoͤnheit zum grunde haben und dannen- hero mehr fuͤr eine laͤppiſche ſchmincke, e⁾ als angenehmen putz zu halten. a⁾ S. Longinum de ſublimi, wie ſolcher zu Utrecht 1694. in groß 4. mit Boileau uͤberſetzung her- aus kommen, oder wie ihn Henr. Leonh. Schurtzfleiſch zu Wittenberg 1711. 4. heraus gegeben. Hermogenem de inuentione & ideis (ſie- he Morhoff Polyh. 1. VI, l. 5.) Bonhours dans la maniere de bien penſer dans les ouurages d’eſprit. Lami l’art de parler l. c. b⁾ Deßwegen ſagt Quinctilianus l. 8. c. 3. Or- natus virilis fortis & ſanctus ſit, nec effeminatam leuitatem, nec fuco eminentem colorem amet, ſan- guine & viribus niteat. c⁾ Alſo wann Curtius von Alexandro ſagt: alte- ra manu orientem, altera occidentem contingeres: Wann Lohenſtein ſpricht: Jch wuͤrde der goͤtt- lichen fuͤrſebung in die ſpeichen treten: oder: der Herr von Hofmannswaldau habe ſeine deichſel dem vaterlande wieder zugekehret: Wann Hofmannswaldau ſagt: Jch war ein rechtes nichts an farb und an geſtalt: Wann die

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/252>, abgerufen am 22.11.2024.