Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.von dem stilo tien mit unterlauffen, so ist es auch im stilo, wodie beschaffenheit des obiecti und die einmahl angenommene form zum grunde liegt, ohnge- achtet die affecten bald steigen, bald fallen, die gedancken bald durch die haupt-ideen ausge- druckt, bald durch die neben-ideen verändert und nachdrücklicher gemacht werden. Man könte auch sagen, der redner mache es in diesem stück wie ein mahler, welcher bey abbildung eines ob- iecti, zwar unterschiedene farben braucht, schat- ten und licht abwechseln läst, aber dennoch über- all die regeln der proportion und des wohlstan- des nach der natur in acht nimmt, nec humano capiti ceruicem iungit equinam, Horat. de art. poet. c) Connexionem realem machen die sätze und ar- gumenta, und es kan hierinn niemanden fehlen, wer ordentlich gedencket und die beschaffenheit der argumentorum, davon P. l. gehandelt, wohl erkennet, es wird auch davon im dritten theil bey der disposition, vieles hieher gehöriges erin- nert werden. S. Herrn Langens E. z O. l. 12. sqq. 218. II. 124. sqq. Herrn Müllers Abriß ei- ner gründlichen Oratorie p. 85. sqq. Aetiologien, loci communes, meditationes, consectaria, ähn- lichkeit und unähnlichkeit der sätze figuren, sind hierzu die gebräuchlichsten mittel. d) Diese drucken nur die connexionem realem mit gewissen worten und formuln aus, als z. e. mit den letzten worten des vorhergehenden periodi, mit denen pronominibus relativis, mit parti- culis caussalibus, copulativis, comparativis, und adversativis, als: und, entweder, oder, nach dem/ so, denn, immassen, daß, solches, da, um, als, demnach, gleich wie, also, obwohl, so, nicht nur, sondern auch, auch, allein, nichts destoweniger, wofern, dannenhero, inzwi- von dem ſtilo tien mit unterlauffen, ſo iſt es auch im ſtilo, wodie beſchaffenheit des obiecti und die einmahl angenommene form zum grunde liegt, ohnge- achtet die affecten bald ſteigen, bald fallen, die gedancken bald durch die haupt-ideen ausge- druckt, bald durch die neben-ideen veraͤndert und nachdruͤcklicher gemacht werden. Man koͤnte auch ſagen, der redner mache es in dieſem ſtuͤck wie ein mahler, welcher bey abbildung eines ob- iecti, zwar unterſchiedene farben braucht, ſchat- ten und licht abwechſeln laͤſt, aber dennoch uͤber- all die regeln der proportion und des wohlſtan- des nach der natur in acht nimmt, nec humano capiti ceruicem iungit equinam, Horat. de art. poët. c) Connexionem realem machen die ſaͤtze und ar- gumenta, und es kan hierinn niemanden fehlen, wer ordentlich gedencket und die beſchaffenheit der argumentorum, davon P. l. gehandelt, wohl erkennet, es wird auch davon im dritten theil bey der diſpoſition, vieles hieher gehoͤriges erin- nert werden. S. Herrn Langens E. z O. l. 12. ſqq. 218. II. 124. ſqq. Herrn Muͤllers Abriß ei- ner gruͤndlichen Oratorie p. 85. ſqq. Aetiologien, loci communes, meditationes, conſectaria, aͤhn- lichkeit und unaͤhnlichkeit der ſaͤtze figuren, ſind hierzu die gebraͤuchlichſten mittel. d) Dieſe drucken nur die connexionem realem mit gewiſſen worten und formuln aus, als z. e. mit den letzten worten des vorhergehenden periodi, mit denen pronominibus relativis, mit parti- culis cauſſalibus, copulativis, comparativis, und adverſativis, als: und, entweder, oder, nach dem/ ſo, denn, immaſſen, daß, ſolches, da, um, als, demnach, gleich wie, alſo, obwohl, ſo, nicht nur, ſondern auch, auch, allein, nichts deſtoweniger, wofern, dannenhero, inzwi- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <note xml:id="note-b-47" prev="#notefn-b-47" place="end" n="b)"><pb facs="#f0232" n="214"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem ſtilo</hi></fw><lb/> tien mit unterlauffen, ſo iſt es auch im ſtilo, wo<lb/> die beſchaffenheit des obiecti und die einmahl<lb/> angenommene form zum grunde liegt, ohnge-<lb/> achtet die affecten bald ſteigen, bald fallen, die<lb/> gedancken bald durch die haupt-ideen ausge-<lb/> druckt, bald durch die neben-ideen veraͤndert und<lb/> nachdruͤcklicher gemacht werden. 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von dem ſtilo
b⁾
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die beſchaffenheit des obiecti und die einmahl
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achtet die affecten bald ſteigen, bald fallen, die
gedancken bald durch die haupt-ideen ausge-
druckt, bald durch die neben-ideen veraͤndert und
nachdruͤcklicher gemacht werden. Man koͤnte
auch ſagen, der redner mache es in dieſem ſtuͤck
wie ein mahler, welcher bey abbildung eines ob-
iecti, zwar unterſchiedene farben braucht, ſchat-
ten und licht abwechſeln laͤſt, aber dennoch uͤber-
all die regeln der proportion und des wohlſtan-
des nach der natur in acht nimmt, nec humano
capiti ceruicem iungit equinam, Horat. de art.
poët.
c⁾ Connexionem realem machen die ſaͤtze und ar-
gumenta, und es kan hierinn niemanden fehlen,
wer ordentlich gedencket und die beſchaffenheit
der argumentorum, davon P. l. gehandelt, wohl
erkennet, es wird auch davon im dritten theil
bey der diſpoſition, vieles hieher gehoͤriges erin-
nert werden. S. Herrn Langens E. z O. l. 12.
ſqq. 218. II. 124. ſqq. Herrn Muͤllers Abriß ei-
ner gruͤndlichen Oratorie p. 85. ſqq. Aetiologien,
loci communes, meditationes, conſectaria, aͤhn-
lichkeit und unaͤhnlichkeit der ſaͤtze figuren, ſind
hierzu die gebraͤuchlichſten mittel.
d⁾ Dieſe drucken nur die connexionem realem mit
gewiſſen worten und formuln aus, als z. e. mit
den letzten worten des vorhergehenden periodi,
mit denen pronominibus relativis, mit parti-
culis cauſſalibus, copulativis, comparativis, und
adverſativis, als: und, entweder, oder, nach
dem/ ſo, denn, immaſſen, daß, ſolches, da, um,
als, demnach, gleich wie, alſo, obwohl, ſo,
nicht nur, ſondern auch, auch, allein, nichts
deſtoweniger, wofern, dannenhero, inzwi-
ſchen,
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Zitationshilfe: | Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/232>, abgerufen am 27.07.2024. |