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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von dem ausdruck
welches uns schon D. Rüdiger in seiner vorr-
de zur
Philosophia Synthetica 1717. vertröstet. Es
solte auch billich ein ieder gelehrter, wann er von
abstracten sachen schriebe, ein kleines lexicon dazu
thun, damit die von ihm gegebenen nominal de-
finitiones wiesen, wie man seine sprache verstehen
solte, aber er müste auch raison geben, warum er
von dem universellen gebrauch abgegangen. Von
dem gelehrten gebrauch abzugehen, hat man
sonst nicht so leicht ursach und freyheit. Also
ist es nicht wohlgethan, wann man die Lateini-
schen kunstwörter übersetzet Z. e. obiectum, über-
wurff, subiectum, unterwurff, etc. oder wann man
ihnen ohne noth andere bedeutung giebt. Z. e.
wann sich einer nennete Magistrum vtriusque Phi-
losophiae,
so dächte ich er wäre ein grillenfänger,
dann nach dem gelehrten gebrauch, haben wir
nur eine Philosophie, wann er nun vollends
sagte, er verstehe darunter einmahl die Philoso-
phie,
hernach die Mathematick, so dächte ich
noch mehr er schwärmete, dann wer wird doch
iemahls die Mathematick eine Philosophie
nennen? Eben so wann sich der Juriste nennet
Doctorem vtriusque iuris, das wissen alle gelehrte,
daß er einmahl das ius ciuile hernach das ius ca-
nonicum
verstehe, wann sich aber ein Physicus
woite Doctorem vtriusque mundi nennen, da
würde man fast auf die gedancken gerathen, als
wann er im himmel und auf erden, oder in der
alten und neuen welt ein Doctor sey, denn wann
er schon sagte, er verstünde einmahl die welt,
und hernach den menschen, so weiß ich doch nicht,
ob er damit fortkommen könte, dann es ist wieder
den universellen und gelehrten gebrauch, den
menschen die welt
zu nennen, und also homi-
nem
und mundum promiscue zu gebrauchen, man
unterscheidet zwar wohl macrocosmum und mi-
von dem ausdruck
welches uns ſchon D. Ruͤdiger in ſeiner vorr-
de zur
Philoſophia Synthetica 1717. vertroͤſtet. Es
ſolte auch billich ein ieder gelehrter, wann er von
abſtracten ſachen ſchriebe, ein kleines lexicon dazu
thun, damit die von ihm gegebenen nominal de-
finitiones wieſen, wie man ſeine ſprache verſtehen
ſolte, aber er muͤſte auch raiſon geben, warum er
von dem univerſellen gebrauch abgegangen. Von
dem gelehrten gebrauch abzugehen, hat man
ſonſt nicht ſo leicht urſach und freyheit. Alſo
iſt es nicht wohlgethan, wann man die Lateini-
ſchen kunſtwoͤrter uͤberſetzet Z. e. obiectum, uͤber-
wurff, ſubiectum, unterwurff, ꝛc. oder wann man
ihnen ohne noth andere bedeutung giebt. Z. e.
wann ſich einer nennete Magiſtrum vtriuſque Phi-
loſophiae,
ſo daͤchte ich er waͤre ein grillenfaͤnger,
dann nach dem gelehrten gebrauch, haben wir
nur eine Philoſophie, wann er nun vollends
ſagte, er verſtehe darunter einmahl die Philoſo-
phie,
hernach die Mathematick, ſo daͤchte ich
noch mehr er ſchwaͤrmete, dann wer wird doch
iemahls die Mathematick eine Philoſophie
nennen? Eben ſo wann ſich der Juriſte nennet
Doctorem vtriuſque iuris, das wiſſen alle gelehrte,
daß er einmahl das ius ciuile hernach das ius ca-
nonicum
verſtehe, wann ſich aber ein Phyſicus
woite Doctorem vtriuſque mundi nennen, da
wuͤrde man faſt auf die gedancken gerathen, als
wann er im himmel und auf erden, oder in der
alten und neuen welt ein Doctor ſey, denn wann
er ſchon ſagte, er verſtuͤnde einmahl die welt,
und hernach den menſchen, ſo weiß ich doch nicht,
ob er damit fortkommen koͤnte, dann es iſt wieder
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[178/0196] von dem ausdruck e⁾ welches uns ſchon D. Ruͤdiger in ſeiner vorr- de zur Philoſophia Synthetica 1717. vertroͤſtet. Es ſolte auch billich ein ieder gelehrter, wann er von abſtracten ſachen ſchriebe, ein kleines lexicon dazu thun, damit die von ihm gegebenen nominal de- finitiones wieſen, wie man ſeine ſprache verſtehen ſolte, aber er muͤſte auch raiſon geben, warum er von dem univerſellen gebrauch abgegangen. Von dem gelehrten gebrauch abzugehen, hat man ſonſt nicht ſo leicht urſach und freyheit. Alſo iſt es nicht wohlgethan, wann man die Lateini- ſchen kunſtwoͤrter uͤberſetzet Z. e. obiectum, uͤber- wurff, ſubiectum, unterwurff, ꝛc. oder wann man ihnen ohne noth andere bedeutung giebt. Z. e. wann ſich einer nennete Magiſtrum vtriuſque Phi- loſophiae, ſo daͤchte ich er waͤre ein grillenfaͤnger, dann nach dem gelehrten gebrauch, haben wir nur eine Philoſophie, wann er nun vollends ſagte, er verſtehe darunter einmahl die Philoſo- phie, hernach die Mathematick, ſo daͤchte ich noch mehr er ſchwaͤrmete, dann wer wird doch iemahls die Mathematick eine Philoſophie nennen? Eben ſo wann ſich der Juriſte nennet Doctorem vtriuſque iuris, das wiſſen alle gelehrte, daß er einmahl das ius ciuile hernach das ius ca- nonicum verſtehe, wann ſich aber ein Phyſicus woite Doctorem vtriuſque mundi nennen, da wuͤrde man faſt auf die gedancken gerathen, als wann er im himmel und auf erden, oder in der alten und neuen welt ein Doctor ſey, denn wann er ſchon ſagte, er verſtuͤnde einmahl die welt, und hernach den menſchen, ſo weiß ich doch nicht, ob er damit fortkommen koͤnte, dann es iſt wieder den univerſellen und gelehrten gebrauch, den menſchen die welt zu nennen, und alſo homi- nem und mundum promiſcue zu gebrauchen, man unterſcheidet zwar wohl macrocoſmum und mi- cro-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/196>, abgerufen am 22.11.2024.