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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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der gedancken.
d) Wann man eine neue sache erfunden, so muß
man ein wort haben, selbige zu benennen, also
wer in der gelehrsamkeit etwas herfürgebracht,
muß ebenfalls auf die benennung bedacht seyn,
und da muß er zuförderst sehen, ob nicht der-
gleichen wort schon in der sprache fürhanden,
hernach, ob nicht etwan durch die analogie der-
gleichen wort zu formiren, ferner wann dieses
nicht angehen solte, ob nicht in einer andern spra-
che ein wort sey, das die sache ausdrucket, endlich
bekommt er erst freyheit, ein neues wort zu ma-
chen, aber er darf es nicht gebrauchen, ohne sol-
ches durch eine definitionem nominalem zu er-
klären. Denn durch die definitiones nominales
werden die logomachien vermieden, siehe We-
renfelsens dissert.
die in der vorber. §. 12. not. a.
angeführet.
e) Z. e. Freundschaft, billichkeit, gelehrsamkeit,
raisonable, bonnet, galant, etc.
sind zwar erfun-
den und fast durch den universellen gebrauch re-
cipirte wörter, aber wie übel werden sie nicht
angewendet z. e. wann der räuber sterben soll,
so sagt er, es sey nicht billich, daß man ihm das
leben nehme; wer uns mehr giebt, als wir ver-
dienet haben, den nennen wir raisonnable; man
sagt: ein galanter prügel etc. Solcher wörter
eigentliche bedeutung zu determiniren, solten die
gelehrten mühe anwenden, und ihren gebrauch
dem einreissenden mißbrauch entgegen setzen.
Sonst dienen zum gelehrten gebrauch die
Lexica Philosophica, als Stephani Chauvi-
ni.
1713. Löwarden. 1692 Rotterdam in
fol. Joh. Miraelii 1662. 4. Stettin. J. H. Com-
pendiöses
Lexicon Metaphysicum. Franckfurt
1715. 8. Goclenii, siehe Morhoffs Polyh. l. IIII.
IIII.
5. Reimmann l. c. IIII. 566. doch möchte
Herrn Walchens diese wohl übertreffen, auf
M
der gedancken.
d) Wann man eine neue ſache erfunden, ſo muß
man ein wort haben, ſelbige zu benennen, alſo
wer in der gelehrſamkeit etwas herfuͤrgebracht,
muß ebenfalls auf die benennung bedacht ſeyn,
und da muß er zufoͤrderſt ſehen, ob nicht der-
gleichen wort ſchon in der ſprache fuͤrhanden,
hernach, ob nicht etwan durch die analogie der-
gleichen wort zu formiren, ferner wann dieſes
nicht angehen ſolte, ob nicht in einer andern ſpra-
che ein wort ſey, das die ſache ausdrucket, endlich
bekommt er erſt freyheit, ein neues wort zu ma-
chen, aber er darf es nicht gebrauchen, ohne ſol-
ches durch eine definitionem nominalem zu er-
klaͤren. Denn durch die definitiones nominales
werden die logomachien vermieden, ſiehe We-
renfelſens diſſert.
die in der vorber. §. 12. not. a.
angefuͤhret.
e) Z. e. Freundſchaft, billichkeit, gelehrſamkeit,
raiſonable, bonnet, galant, ꝛc.
ſind zwar erfun-
den und faſt durch den univerſellen gebrauch re-
cipirte woͤrter, aber wie uͤbel werden ſie nicht
angewendet z. e. wann der raͤuber ſterben ſoll,
ſo ſagt er, es ſey nicht billich, daß man ihm das
leben nehme; wer uns mehr giebt, als wir ver-
dienet haben, den nennen wir raiſonnable; man
ſagt: ein galanter pruͤgel ꝛc. Solcher woͤrter
eigentliche bedeutung zu determiniren, ſolten die
gelehrten muͤhe anwenden, und ihren gebrauch
dem einreiſſenden mißbrauch entgegen ſetzen.
Sonſt dienen zum gelehrten gebrauch die
Lexica Philoſophica, als Stephani Chauvi-
ni.
1713. Loͤwarden. 1692 Rotterdam in
fol. Joh. Miraelii 1662. 4. Stettin. J. H. Com-
pendioͤſes
Lexicon Metaphyſicum. Franckfurt
1715. 8. Goclenii, ſiehe Morhoffs Polyh. l. IIII.
IIII.
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[177/0195] der gedancken. d⁾ Wann man eine neue ſache erfunden, ſo muß man ein wort haben, ſelbige zu benennen, alſo wer in der gelehrſamkeit etwas herfuͤrgebracht, muß ebenfalls auf die benennung bedacht ſeyn, und da muß er zufoͤrderſt ſehen, ob nicht der- gleichen wort ſchon in der ſprache fuͤrhanden, hernach, ob nicht etwan durch die analogie der- gleichen wort zu formiren, ferner wann dieſes nicht angehen ſolte, ob nicht in einer andern ſpra- che ein wort ſey, das die ſache ausdrucket, endlich bekommt er erſt freyheit, ein neues wort zu ma- chen, aber er darf es nicht gebrauchen, ohne ſol- ches durch eine definitionem nominalem zu er- klaͤren. Denn durch die definitiones nominales werden die logomachien vermieden, ſiehe We- renfelſens diſſert. die in der vorber. §. 12. not. a. angefuͤhret. e⁾ Z. e. Freundſchaft, billichkeit, gelehrſamkeit, raiſonable, bonnet, galant, ꝛc. ſind zwar erfun- den und faſt durch den univerſellen gebrauch re- cipirte woͤrter, aber wie uͤbel werden ſie nicht angewendet z. e. wann der raͤuber ſterben ſoll, ſo ſagt er, es ſey nicht billich, daß man ihm das leben nehme; wer uns mehr giebt, als wir ver- dienet haben, den nennen wir raiſonnable; man ſagt: ein galanter pruͤgel ꝛc. Solcher woͤrter eigentliche bedeutung zu determiniren, ſolten die gelehrten muͤhe anwenden, und ihren gebrauch dem einreiſſenden mißbrauch entgegen ſetzen. Sonſt dienen zum gelehrten gebrauch die Lexica Philoſophica, als Stephani Chauvi- ni. 1713. Loͤwarden. 1692 Rotterdam in fol. Joh. Miraelii 1662. 4. Stettin. J. H. Com- pendioͤſes Lexicon Metaphyſicum. Franckfurt 1715. 8. Goclenii, ſiehe Morhoffs Polyh. l. IIII. IIII. 5. Reimmann l. c. IIII. 566. doch moͤchte Herrn Walchens dieſe wohl uͤbertreffen, auf welches M

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/195>, abgerufen am 24.11.2024.