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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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der gedancken.
tique ist bey orthodoxis in keinen sonderlichen
credit) und Hln. Stocks Clauem linguae sanctae;
im Frantzöischen Mr. Rädleins vollkomme-
nen Frantzöischen sprachmeisier,
Menudier ge-
nie de la langue Francoise
und Hln. Frischens
Frantzöisches Lexicon,
ingleichen Richelet Di-
ctionaire.
im Jtaliänischen etwan Cramers
oder Veneroni Grammaticken,
und Rädleins
sprach schatz, etc.
Sonsten stehe ich in den ge-
dancken, daß man eben deswegen, gar zu lange
über der Lateinischen sprache zubringe, weil man
sie zu zeitig anfange, und daß man keine sprache,
bloß mit dem gedächtniß, ohne iudicio, vollkom-
men und gründlich lerne. Das iudicium aber
wird durch die Philosophie excoliret. etc.

§. 7. Ein vernünftiger redner, bekümmert
sich sonderlich um die erkänntniß der sprache,
darinn ihm die meiste gelegenheit zu reden für-
kommen möchte. Und da die besondere an-
wendung eines ieden organi, bey dem laut,
gewisse buchstaben herfür bringet, welche, so
zu reden, die ersten elementa und principia der
sprache werden;a) so siehet auch ein klu-
ger redner, auf die natürliche beschaffenheit
solcher buchstaben, damit er bey dem ausdruck
der gedancken, den zusammenfall, klang und
masse der buchstaben, dem obiecto gemäß mit
anbringen möge.b) Doch hütet er sich da-
bey, für allem zwang, und andere paradoxe
und alberne glossen.c)

a) S. Morhoffs Polyh. I. IIII. I. 9. I. 'IIII. VIIII.
1. &c.
Stollen I. II. Reimmann l. p. 75. sqq.
Die aussprache der buchstaben variiret fast in al-
len sprachen, darnach man sich auch zu richten
hat.

b) Z.
K 5
der gedancken.
tique iſt bey orthodoxis in keinen ſonderlichen
credit) und Hln. Stocks Clauem linguae ſanctae;
im Frantzoͤiſchen Mr. Raͤdleins vollkomme-
nen Frantzoͤiſchen ſprachmeiſier,
Menudier ge-
nie de la langue Francoiſe
und Hln. Friſchens
Frantzoͤiſches Lexicon,
ingleichen Richelet Di-
ctionaire.
im Jtaliaͤniſchen etwan Cramers
oder Veneroni Grammaticken,
und Raͤdleins
ſprach ſchatz, ꝛc.
Sonſten ſtehe ich in den ge-
dancken, daß man eben deswegen, gar zu lange
uͤber der Lateiniſchen ſprache zubringe, weil man
ſie zu zeitig anfange, und daß man keine ſprache,
bloß mit dem gedaͤchtniß, ohne iudicio, vollkom-
men und gruͤndlich lerne. Das iudicium aber
wird durch die Philoſophie excoliret. ꝛc.

§. 7. Ein vernuͤnftiger redner, bekuͤmmert
ſich ſonderlich um die erkaͤnntniß der ſprache,
darinn ihm die meiſte gelegenheit zu reden fuͤr-
kommen moͤchte. Und da die beſondere an-
wendung eines ieden organi, bey dem laut,
gewiſſe buchſtaben herfuͤr bringet, welche, ſo
zu reden, die erſten elementa und principia der
ſprache werden;a) ſo ſiehet auch ein klu-
ger redner, auf die natuͤrliche beſchaffenheit
ſolcher buchſtaben, damit er bey dem ausdruck
der gedancken, den zuſammenfall, klang und
maſſe der buchſtaben, dem obiecto gemaͤß mit
anbringen moͤge.b) Doch huͤtet er ſich da-
bey, fuͤr allem zwang, und andere paradoxe
und alberne gloſſen.c)

a) S. Morhoffs Polyh. I. IIII. I. 9. I. ’IIII. VIIII.
1. &c.
Stollen I. II. Reimmann l. p. 75. ſqq.
Die ausſprache der buchſtaben variiret faſt in al-
len ſprachen, darnach man ſich auch zu richten
hat.

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K 5
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[153/0171] der gedancken. h⁾ tique iſt bey orthodoxis in keinen ſonderlichen credit) und Hln. Stocks Clauem linguae ſanctae; im Frantzoͤiſchen Mr. Raͤdleins vollkomme- nen Frantzoͤiſchen ſprachmeiſier, Menudier ge- nie de la langue Francoiſe und Hln. Friſchens Frantzoͤiſches Lexicon, ingleichen Richelet Di- ctionaire. im Jtaliaͤniſchen etwan Cramers oder Veneroni Grammaticken, und Raͤdleins ſprach ſchatz, ꝛc. Sonſten ſtehe ich in den ge- dancken, daß man eben deswegen, gar zu lange uͤber der Lateiniſchen ſprache zubringe, weil man ſie zu zeitig anfange, und daß man keine ſprache, bloß mit dem gedaͤchtniß, ohne iudicio, vollkom- men und gruͤndlich lerne. Das iudicium aber wird durch die Philoſophie excoliret. ꝛc. §. 7. Ein vernuͤnftiger redner, bekuͤmmert ſich ſonderlich um die erkaͤnntniß der ſprache, darinn ihm die meiſte gelegenheit zu reden fuͤr- kommen moͤchte. Und da die beſondere an- wendung eines ieden organi, bey dem laut, gewiſſe buchſtaben herfuͤr bringet, welche, ſo zu reden, die erſten elementa und principia der ſprache werden; a⁾ ſo ſiehet auch ein klu- ger redner, auf die natuͤrliche beſchaffenheit ſolcher buchſtaben, damit er bey dem ausdruck der gedancken, den zuſammenfall, klang und maſſe der buchſtaben, dem obiecto gemaͤß mit anbringen moͤge. b⁾ Doch huͤtet er ſich da- bey, fuͤr allem zwang, und andere paradoxe und alberne gloſſen. c⁾ a⁾ S. Morhoffs Polyh. I. IIII. I. 9. I. ’IIII. VIIII. 1. &c. Stollen I. II. Reimmann l. p. 75. ſqq. Die ausſprache der buchſtaben variiret faſt in al- len ſprachen, darnach man ſich auch zu richten hat. b) Z. K 5

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/171>, abgerufen am 28.11.2024.