hier, mit grossem reverentz für ihre meinung, sagen, ich wolle versuchen ob ich auch aus fal- schen sätzen könne nützliche wahrheiten schlies- sen.
b) Hiezu setzen einige noch argumenta a facili und necessario, aber sie können leicht zu denen ange- führten dreyen referiret werden, zugeschweigen daß man keine gründliche ursach angeben kan, warum man sie als besondere membra dividen- tia ansehen wolle.
§. 11. Denen geldgeitzigen sagt man: es sey eine rechte profitable sache; man könne sich da- bey etwas machen; sie sey gewiß zu erhalten; ohne die geringsten kosten; von treflicher dauer; mit Gottes seegen verknüpft; fodere nichts als arbeit; man könne dabey seinen neidern und fein- den trotz bieten; sich über den wind der ehrgei- tzigen und wollüstigen moquiren; es wären viel gute anzeigungeu dabey, daß es glücklich, gehen werde; es ziehe viele vortheile nach sich; man werde alt, starck, beglückt, vermögend dabey, ohne anderer leute danck, indem man sich auf die weise zugleich formidable mache; etc.
Thomasius im Recht Evangelischer fürsten sagt: Es sind keine ärgere tadeler, als die geitzigen, obngeachtet sie unter den bösen leu- ren die ärgsten sind. Desto mehr hat man sich mühe zu geben ihnen beyzukommen, und noch dazu sie mit worten wozu zu bringen. Es wird aber leichte werden, wann man ihre ge- müths-beschaffenheit recht ergründet und so dann ihrem geld-hunger, argwohn, menage, furcht, neid, aberglauben, mangel des iudicii, gemäß redet. Dabey hat man einen unter- schied unter denen geldgeitzigen zu machen in
anse
von bewegungs-gruͤnden.
hier, mit groſſem reverentz fuͤr ihre meinung, ſagen, ich wolle verſuchen ob ich auch aus fal- ſchen ſaͤtzen koͤnne nuͤtzliche wahrheiten ſchlieſ- ſen.
b) Hiezu ſetzen einige noch argumenta a facili und neceſſario, aber ſie koͤnnen leicht zu denen ange- fuͤhrten dreyen referiret werden, zugeſchweigen daß man keine gruͤndliche urſach angeben kan, warum man ſie als beſondere membra dividen- tia anſehen wolle.
§. 11. Denen geldgeitzigen ſagt man: es ſey eine rechte profitable ſache; man koͤnne ſich da- bey etwas machen; ſie ſey gewiß zu erhalten; ohne die geringſten koſten; von treflicher dauer; mit Gottes ſeegen verknuͤpft; fodere nichts als arbeit; man koͤñe dabey ſeinen neidern und fein- den trotz bieten; ſich uͤber den wind der ehrgei- tzigen und wolluͤſtigen moquiren; es waͤren viel gute anzeigungeu dabey, daß es gluͤcklich, gehen werde; es ziehe viele vortheile nach ſich; man werde alt, ſtarck, begluͤckt, vermoͤgend dabey, ohne anderer leute danck, indem man ſich auf die weiſe zugleich formidable mache; ꝛc.
Thomaſius im Recht Evangeliſcher fuͤrſten ſagt: Es ſind keine aͤrgere tadeler, als die geitzigen, obngeachtet ſie unter den boͤſen leu- ren die aͤrgſten ſind. Deſto mehr hat man ſich muͤhe zu geben ihnen beyzukommen, und noch dazu ſie mit worten wozu zu bringen. Es wird aber leichte werden, wann man ihre ge- muͤths-beſchaffenheit recht ergruͤndet und ſo dann ihrem geld-hunger, argwohn, menage, furcht, neid, aberglauben, mangel des iudicii, gemaͤß redet. Dabey hat man einen unter- ſchied unter denen geldgeitzigen zu machen in
anſe
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von bewegungs-gruͤnden.
a⁾
hier, mit groſſem reverentz fuͤr ihre meinung,
ſagen, ich wolle verſuchen ob ich auch aus fal-
ſchen ſaͤtzen koͤnne nuͤtzliche wahrheiten ſchlieſ-
ſen.
b⁾ Hiezu ſetzen einige noch argumenta a facili und
neceſſario, aber ſie koͤnnen leicht zu denen ange-
fuͤhrten dreyen referiret werden, zugeſchweigen
daß man keine gruͤndliche urſach angeben kan,
warum man ſie als beſondere membra dividen-
tia anſehen wolle.
§. 11. Denen geldgeitzigen ſagt man: es ſey
eine rechte profitable ſache; man koͤnne ſich da-
bey etwas machen; ſie ſey gewiß zu erhalten;
ohne die geringſten koſten; von treflicher dauer;
mit Gottes ſeegen verknuͤpft; fodere nichts als
arbeit; man koͤñe dabey ſeinen neidern und fein-
den trotz bieten; ſich uͤber den wind der ehrgei-
tzigen und wolluͤſtigen moquiren; es waͤren viel
gute anzeigungeu dabey, daß es gluͤcklich, gehen
werde; es ziehe viele vortheile nach ſich; man
werde alt, ſtarck, begluͤckt, vermoͤgend dabey,
ohne anderer leute danck, indem man ſich auf
die weiſe zugleich formidable mache; ꝛc.
Thomaſius im Recht Evangeliſcher fuͤrſten
ſagt: Es ſind keine aͤrgere tadeler, als die
geitzigen, obngeachtet ſie unter den boͤſen leu-
ren die aͤrgſten ſind. Deſto mehr hat man
ſich muͤhe zu geben ihnen beyzukommen, und
noch dazu ſie mit worten wozu zu bringen. Es
wird aber leichte werden, wann man ihre ge-
muͤths-beſchaffenheit recht ergruͤndet und ſo
dann ihrem geld-hunger, argwohn, menage,
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gemaͤß redet. Dabey hat man einen unter-
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/148>, abgerufen am 27.07.2024.
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