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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von den erläuterungs-gründen.
selben allerdings auch wohl gebrauchen, wann
man eine honette absicht hat und sich einer ge-
schickten manier, selbige anzubringen, bedienet,
Z. e. Falsche leute soll man meiden: Denn
man möchte sonst von ihnen angesteckt wer-
den: Sie sehen auf einen grossen beutel und
nicht auf verdienste: Wenn der wolff den
schaffspeltz angezogen, ist er am gefährlich-
sten: Man hat zwar wohl falsche leute zu
seiner gesellschafft gehabt, aber man ist noch
von keinem unbetrogen wegkommen: sie
drehen den leuten nicht nur nasen an, son-
dern setzen ihnen dazu brillen darauf: es sind
gleichsam politische ketzer und also gehören sie
mit zu denen, davon die schrifft überhaupt
sagt: einen ketzerischen menschen meide. Sie
haben GOtt den dienst und dem nächsten die
liebe aufgesaget:
Hic niger est, hunc tu Roma-
ne caueto.

§. 11. Ausser dem wesen der sache, finden
sich viel dinge, deren gleichheit oder ungleichheit
mit meinem obiecto kan gezeiget werden, sel-
biges dem zuhörer deutlich, oder nach meinen
absichten, fürzustellen. Zeige ich die gleichheit,
so finde ich selbige entweder in meinungen, oder
exempeln, oder gleichnissen, rede ich aber von
der ungleichheit meines obiecti mit andern sa-
chen, so ist die ungleichheit entweder ab opposito,
oder a dispari herzunehmen. Es ist hievon in
dem vorigen cap. bereits etwas angeführet.

§. 12. Exempel sind species oder indiuidua,
das ist, mehr sinnliche als abstracte begriffe,
welche ich mit denen abstractis, darunter sie
stehen, gegen einander halte, damit aus dieser
zusammenhaltung, die sache den sinnen näher

kom-
von den erlaͤuterungs-gruͤnden.
ſelben allerdings auch wohl gebrauchen, wann
man eine honette abſicht hat und ſich einer ge-
ſchickten manier, ſelbige anzubringen, bedienet,
Z. e. Falſche leute ſoll man meiden: Denn
man moͤchte ſonſt von ihnen angeſteckt wer-
den: Sie ſehen auf einen groſſen beutel und
nicht auf verdienſte: Wenn der wolff den
ſchaffspeltz angezogen, iſt er am gefaͤhrlich-
ſten: Man hat zwar wohl falſche leute zu
ſeiner geſellſchafft gehabt, aber man iſt noch
von keinem unbetrogen wegkommen: ſie
drehen den leuten nicht nur naſen an, ſon-
dern ſetzen ihnen dazu brillen darauf: es ſind
gleichſam politiſche ketzer und alſo gehoͤren ſie
mit zu denen, davon die ſchrifft uͤberhaupt
ſagt: einen ketzeriſchen menſchen meide. Sie
haben GOtt den dienſt und dem naͤchſten die
liebe aufgeſaget:
Hic niger eſt, hunc tu Roma-
ne caueto.

§. 11. Auſſer dem weſen der ſache, finden
ſich viel dinge, deren gleichheit oder ungleichheit
mit meinem obiecto kan gezeiget werden, ſel-
biges dem zuhoͤrer deutlich, oder nach meinen
abſichten, fuͤrzuſtellen. Zeige ich die gleichheit,
ſo finde ich ſelbige entweder in meinungen, oder
exempeln, oder gleichniſſen, rede ich aber von
der ungleichheit meines obiecti mit andern ſa-
chen, ſo iſt die ungleichheit entweder ab oppoſito,
oder a diſpari herzunehmen. Es iſt hievon in
dem vorigen cap. bereits etwas angefuͤhret.

§. 12. Exempel ſind ſpecies oder indiuidua,
das iſt, mehr ſinnliche als abſtracte begriffe,
welche ich mit denen abſtractis, darunter ſie
ſtehen, gegen einander halte, damit aus dieſer
zuſammenhaltung, die ſache den ſinnen naͤher

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[109/0127] von den erlaͤuterungs-gruͤnden. ſelben allerdings auch wohl gebrauchen, wann man eine honette abſicht hat und ſich einer ge- ſchickten manier, ſelbige anzubringen, bedienet, Z. e. Falſche leute ſoll man meiden: Denn man moͤchte ſonſt von ihnen angeſteckt wer- den: Sie ſehen auf einen groſſen beutel und nicht auf verdienſte: Wenn der wolff den ſchaffspeltz angezogen, iſt er am gefaͤhrlich- ſten: Man hat zwar wohl falſche leute zu ſeiner geſellſchafft gehabt, aber man iſt noch von keinem unbetrogen wegkommen: ſie drehen den leuten nicht nur naſen an, ſon- dern ſetzen ihnen dazu brillen darauf: es ſind gleichſam politiſche ketzer und alſo gehoͤren ſie mit zu denen, davon die ſchrifft uͤberhaupt ſagt: einen ketzeriſchen menſchen meide. Sie haben GOtt den dienſt und dem naͤchſten die liebe aufgeſaget: Hic niger eſt, hunc tu Roma- ne caueto. §. 11. Auſſer dem weſen der ſache, finden ſich viel dinge, deren gleichheit oder ungleichheit mit meinem obiecto kan gezeiget werden, ſel- biges dem zuhoͤrer deutlich, oder nach meinen abſichten, fuͤrzuſtellen. Zeige ich die gleichheit, ſo finde ich ſelbige entweder in meinungen, oder exempeln, oder gleichniſſen, rede ich aber von der ungleichheit meines obiecti mit andern ſa- chen, ſo iſt die ungleichheit entweder ab oppoſito, oder a diſpari herzunehmen. Es iſt hievon in dem vorigen cap. bereits etwas angefuͤhret. §. 12. Exempel ſind ſpecies oder indiuidua, das iſt, mehr ſinnliche als abſtracte begriffe, welche ich mit denen abſtractis, darunter ſie ſtehen, gegen einander halte, damit aus dieſer zuſammenhaltung, die ſache den ſinnen naͤher kom-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/127>, abgerufen am 12.12.2024.