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Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].

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Und spricht: Du treuer Knecht / der du im Kampf und Leiden / Dein anvertraut Talent hast treulich angewandt / Komm her / es ist nun Zeit / geh ein zum Himmels-Freuden / Wo jeder Zeiten war dein rechtes Vaterland. In dieses Paradieß ist Er nun eingegangen / Wolseliger Herr Luhn / ein Mann / klug / fromm und treu / Der allerwerts mit Recht den Namen konnt erlangen / Er lehre recht und rein / und leb' ohn Heucheley. Frau Wittwe / lasse Sie sich dis zum Troste dienen / Daß Ihr Gemahl erhöht zum Seraphinen-Chor. Ihr Antlitz / daß bisher von Schmertz erblaßt geschienen / Erfreue GOtt mit Trost in Ihrem Trauer-Flor. Indessen / theurer Luhn / Du Held und Laster-Stöhrer / Deß Ruhm in Ewigkeit bey uns nicht sterben soll / Du rechtes Contrefait und Ausbund tapfrer Lehrer / Des wahren Christenthums / ruh sanft und schlaffe wol!

Zur schuldigsten und letzten Ehre des wolseligen Herrn Consistorial-Raths und zum Trost der hochbetrübten Frau Wittwen und sämmtlichen Leid-tragenden familie setzete dieses

E. M. Ruperti.

Billig klagt man jetzt von Hertzen / daß der Tag so früh sich neigt / Und mit unserm Leid und Schmertzen sich so bald das dunckle zeigt / Da die Sonne von uns fliehet / und die Nacht ohn Mondesschein / Ja ein Licht und Stern jetzt ziehet in das finstre Grab hinein. GOtt nimmt ja die besten Lichter dieser Welt am ersten hin / Weil die Welt und Splitter-Richter oft betrübt ihr Hertz und Sinn / Denn sie sehn nicht das Gerichte / wie zum Unglück dieser Welt Treuer Lehrer Recht und Lichte GOtt weg reißt ins Himmelszelt. Düstre Tage / Traurigkeiten / fürchtet man in solcher Nacht / Wenn die Lichter unsrer Zeiten / werden von der Welt gebracht; Drum setzt man dem Schmertz und Leiden / unsrer Seel jetzt billig bey. Daß dein Licht / Trost / Lehr' und Freuden / liebster Luhn / erloschen sey.
Und spricht: Du treuer Knecht / der du im Kampf und Leiden / Dein anvertraut Talent hast treulich angewandt / Kom̃ her / es ist nun Zeit / geh ein zum Himmels-Freuden / Wo jeder Zeiten war dein rechtes Vaterland. In dieses Paradieß ist Er nun eingegangen / Wolseliger Herr Luhn / ein Mann / klug / from̃ und treu / Der allerwerts mit Recht den Namen konnt erlangen / Er lehre recht und rein / und leb’ ohn Heucheley. Frau Wittwe / lasse Sie sich dis zum Troste dienen / Daß Ihr Gemahl erhöht zum Seraphinen-Chor. Ihr Antlitz / daß bisher von Schmertz erblaßt geschienen / Erfreue GOtt mit Trost in Ihrem Trauer-Flor. Indessen / theurer Luhn / Du Held und Laster-Stöhrer / Deß Ruhm in Ewigkeit bey uns nicht sterben soll / Du rechtes Contrefait und Ausbund tapfrer Lehrer / Des wahren Christenthums / ruh sanft und schlaffe wol!

Zur schuldigsten und letzten Ehre des wolseligen Herrn Consistorial-Raths und zum Trost der hochbetrübten Frau Wittwen und säm̃tlichen Leid-tragenden familie setzete dieses

E. M. Ruperti.

Billig klagt man jetzt von Hertzen / daß der Tag so früh sich neigt / Und mit unserm Leid und Schmertzen sich so bald das dunckle zeigt / Da die Sonne von uns fliehet / und die Nacht ohn Mondesschein / Ja ein Licht und Stern jetzt ziehet in das finstre Grab hinein. GOtt nim̃t ja die besten Lichter dieser Welt am ersten hin / Weil die Welt und Splitter-Richter oft betrübt ihr Hertz und Siñ / Denn sie sehn nicht das Gerichte / wie zum Unglück dieser Welt Treuer Lehrer Recht und Lichte GOtt weg reißt ins Him̃elszelt. Düstre Tage / Traurigkeiten / fürchtet man in solcher Nacht / Wenn die Lichter unsrer Zeiten / werden von der Welt gebracht; Drum setzt man dem Schmertz und Leiden / unsrer Seel jetzt billig bey. Daß dein Licht / Trost / Lehr’ und Freuden / liebster Luhn / erloschen sey.
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[0074] Und spricht: Du treuer Knecht / der du im Kampf und Leiden / Dein anvertraut Talent hast treulich angewandt / Kom̃ her / es ist nun Zeit / geh ein zum Himmels-Freuden / Wo jeder Zeiten war dein rechtes Vaterland. In dieses Paradieß ist Er nun eingegangen / Wolseliger Herr Luhn / ein Mann / klug / from̃ und treu / Der allerwerts mit Recht den Namen konnt erlangen / Er lehre recht und rein / und leb’ ohn Heucheley. Frau Wittwe / lasse Sie sich dis zum Troste dienen / Daß Ihr Gemahl erhöht zum Seraphinen-Chor. Ihr Antlitz / daß bisher von Schmertz erblaßt geschienen / Erfreue GOtt mit Trost in Ihrem Trauer-Flor. Indessen / theurer Luhn / Du Held und Laster-Stöhrer / Deß Ruhm in Ewigkeit bey uns nicht sterben soll / Du rechtes Contrefait und Ausbund tapfrer Lehrer / Des wahren Christenthums / ruh sanft und schlaffe wol! Zur schuldigsten und letzten Ehre des wolseligen Herrn Consistorial-Raths und zum Trost der hochbetrübten Frau Wittwen und säm̃tlichen Leid-tragenden familie setzete dieses E. M. Ruperti. Billig klagt man jetzt von Hertzen / daß der Tag so früh sich neigt / Und mit unserm Leid und Schmertzen sich so bald das dunckle zeigt / Da die Sonne von uns fliehet / und die Nacht ohn Mondesschein / Ja ein Licht und Stern jetzt ziehet in das finstre Grab hinein. GOtt nim̃t ja die besten Lichter dieser Welt am ersten hin / Weil die Welt und Splitter-Richter oft betrübt ihr Hertz und Siñ / Denn sie sehn nicht das Gerichte / wie zum Unglück dieser Welt Treuer Lehrer Recht und Lichte GOtt weg reißt ins Him̃elszelt. Düstre Tage / Traurigkeiten / fürchtet man in solcher Nacht / Wenn die Lichter unsrer Zeiten / werden von der Welt gebracht; Drum setzt man dem Schmertz und Leiden / unsrer Seel jetzt billig bey. Daß dein Licht / Trost / Lehr’ und Freuden / liebster Luhn / erloschen sey.

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Zitationshilfe: Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/faber_vocation_1723/74>, abgerufen am 28.11.2024.