Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].und seine Miterben seyn sollen / (Rom. 8, 17.) daraus können wir auch die Ehre treuer Lehrer JEsu beurtheilen / als welche sich sonderlich hierauf zu freuen haben. Saget JEsus dort zu seinen Jüngern: Ihr seyds / die ihr beharret habet bey mir in meinen Anfechtungen. Und Ich wil euch das Reich bescheiden / wie mirs mein Vater beschieden hat / daß ihr essen und trincken sollet über meinem Tisch in meinem Reich / und sitzen auf Stühlen / und richten die zwölff Geschlechte Israel; (Luc. 22, 28-30.) Und abermal: Ich wil euch zu mir nehmen / auf daß ihr seyd / wo Ich bin. (Johann. 14, 3.) Warum solten wir dieses in gewisser Masse nicht auf alle Nachfolger der Apostel und ersten Lehrer ziehen können? Da ja Daniel (cap. 12, 3.) insgemein von denen treuen Lehrern sagt: Daß sie werden leuchten wie des Himmels Glantz und wie die Sterne immer und ewiglich / mithin auch wol vor andern Auserwählten einen Vorzug haben / wie ein Stern den andern übertrifft nach der Klarheit. (1. Corinth. 15, 41.) Das ist gewiß / JEsus wil treue Lehrer dahin ruffen / wo Er ist. Wie Er sie hingeruffen zu seinem Dienst / unter Creutz und Verfolgungen; so wil Er sie / durch einen seligen Tod / ruffen / Ihm zu dienen / in vollenkommener Herrlichkeit und Seligkeit. Darum ist der letzte Beruff treuer Diener JEsu der beste. Noch weiter führen uns dieses die Schluß-Worte unsers Textes zu Gemüthe: Und wer mir dienen wird / den wird mein Vater ehren. Wer wil das mit Gedancken fassen? (redet ein gewisser Lehrer /) wer wil es mit Worten aussprechen? was es sey / wenn ein Mensch / von GOtt dem himmlischen Vater / geehret wird. Es wäre ja genug / fähret er fort / wenn der HErr gesagt hätte: Wer mir dienet / den wird mein Vater wegen solches Dienstes aus Gnaden belohnen / Er wird ihn unter seine Knechte zehlen / Er wird ihn schützen / versorgen und erhalten. Noch mehr wäre es / wenn Er gesagt hätte: Wer mir dienet / den und seine Miterben seyn sollen / (Rom. 8, 17.) daraus können wir auch die Ehre treuer Lehrer JEsu beurtheilen / als welche sich sonderlich hierauf zu freuen haben. Saget JEsus dort zu seinen Jüngern: Ihr seyds / die ihr beharret habet bey mir in meinen Anfechtungen. Und Ich wil euch das Reich bescheiden / wie mirs mein Vater beschieden hat / daß ihr essen und trincken sollet über meinem Tisch in meinem Reich / und sitzen auf Stühlen / und richten die zwölff Geschlechte Israel; (Luc. 22, 28–30.) Und abermal: Ich wil euch zu mir nehmen / auf daß ihr seyd / wo Ich bin. (Johann. 14, 3.) Warum solten wir dieses in gewisser Masse nicht auf alle Nachfolger der Apostel und ersten Lehrer ziehen können? Da ja Daniel (cap. 12, 3.) insgemein von denen treuen Lehrern sagt: Daß sie werden leuchten wie des Himmels Glantz und wie die Sterne immer und ewiglich / mithin auch wol vor andern Auserwählten einen Vorzug haben / wie ein Stern den andern übertrifft nach der Klarheit. (1. Corinth. 15, 41.) Das ist gewiß / JEsus wil treue Lehrer dahin ruffen / wo Er ist. Wie Er sie hingeruffen zu seinem Dienst / unter Creutz und Verfolgungen; so wil Er sie / durch einen seligen Tod / ruffen / Ihm zu dienen / in vollenkommener Herrlichkeit und Seligkeit. Darum ist der letzte Beruff treuer Diener JEsu der beste. Noch weiter führen uns dieses die Schluß-Worte unsers Textes zu Gemüthe: Und wer mir dienen wird / den wird mein Vater ehren. Wer wil das mit Gedancken fassen? (redet ein gewisser Lehrer /) wer wil es mit Worten aussprechen? was es sey / wenn ein Mensch / von GOtt dem him̃lischen Vater / geehret wird. Es wäre ja genug / fähret er fort / wenn der HErr gesagt hätte: Wer mir dienet / den wird mein Vater wegen solches Dienstes aus Gnaden belohnen / Er wird ihn unter seine Knechte zehlen / Er wird ihn schützen / versorgen und erhalten. Noch mehr wäre es / wenn Er gesagt hätte: Wer mir dienet / den <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031"/> und seine Miterben seyn sollen / (Rom. 8, 17.) daraus können wir auch die Ehre treuer Lehrer JEsu beurtheilen / als welche sich sonderlich hierauf zu freuen haben. Saget JEsus dort zu seinen Jüngern: Ihr seyds / die ihr beharret habet bey mir in meinen Anfechtungen. Und Ich wil euch das Reich bescheiden / wie mirs mein Vater beschieden hat / daß ihr essen und trincken sollet über meinem Tisch in meinem Reich / und sitzen auf Stühlen / und richten die zwölff Geschlechte Israel; (Luc. 22, 28–30.) Und abermal: Ich wil euch zu mir nehmen / auf daß ihr seyd / wo Ich bin. (Johann. 14, 3.) Warum solten wir dieses in gewisser Masse nicht auf alle Nachfolger der Apostel und ersten Lehrer ziehen können? Da ja Daniel (cap. 12, 3.) insgemein von denen treuen Lehrern sagt: Daß sie werden leuchten wie des Himmels Glantz und wie die Sterne immer und ewiglich / mithin auch wol vor andern Auserwählten einen Vorzug haben / wie ein Stern den andern übertrifft nach der Klarheit. (1. Corinth. 15, 41.) Das ist gewiß / JEsus wil treue Lehrer dahin ruffen / wo Er ist. Wie Er sie hingeruffen zu seinem Dienst / unter Creutz und Verfolgungen; so wil Er sie / durch einen seligen Tod / ruffen / Ihm zu dienen / in vollenkommener Herrlichkeit und Seligkeit. Darum ist der letzte Beruff treuer Diener JEsu der beste. Noch weiter führen uns dieses die Schluß-Worte unsers Textes zu Gemüthe: Und wer mir dienen wird / den wird mein Vater ehren. Wer wil das mit Gedancken fassen? (redet ein gewisser Lehrer /) wer wil es mit Worten aussprechen? was es sey / wenn ein Mensch / von GOtt dem him̃lischen Vater / geehret wird. Es wäre ja genug / fähret er fort / wenn der HErr gesagt hätte: Wer mir dienet / den wird mein Vater wegen solches Dienstes aus Gnaden belohnen / Er wird ihn unter seine Knechte zehlen / Er wird ihn schützen / versorgen und erhalten. Noch mehr wäre es / wenn Er gesagt hätte: Wer mir dienet / den </p> </div> </body> </text> </TEI> [0031]
und seine Miterben seyn sollen / (Rom. 8, 17.) daraus können wir auch die Ehre treuer Lehrer JEsu beurtheilen / als welche sich sonderlich hierauf zu freuen haben. Saget JEsus dort zu seinen Jüngern: Ihr seyds / die ihr beharret habet bey mir in meinen Anfechtungen. Und Ich wil euch das Reich bescheiden / wie mirs mein Vater beschieden hat / daß ihr essen und trincken sollet über meinem Tisch in meinem Reich / und sitzen auf Stühlen / und richten die zwölff Geschlechte Israel; (Luc. 22, 28–30.) Und abermal: Ich wil euch zu mir nehmen / auf daß ihr seyd / wo Ich bin. (Johann. 14, 3.) Warum solten wir dieses in gewisser Masse nicht auf alle Nachfolger der Apostel und ersten Lehrer ziehen können? Da ja Daniel (cap. 12, 3.) insgemein von denen treuen Lehrern sagt: Daß sie werden leuchten wie des Himmels Glantz und wie die Sterne immer und ewiglich / mithin auch wol vor andern Auserwählten einen Vorzug haben / wie ein Stern den andern übertrifft nach der Klarheit. (1. Corinth. 15, 41.) Das ist gewiß / JEsus wil treue Lehrer dahin ruffen / wo Er ist. Wie Er sie hingeruffen zu seinem Dienst / unter Creutz und Verfolgungen; so wil Er sie / durch einen seligen Tod / ruffen / Ihm zu dienen / in vollenkommener Herrlichkeit und Seligkeit. Darum ist der letzte Beruff treuer Diener JEsu der beste. Noch weiter führen uns dieses die Schluß-Worte unsers Textes zu Gemüthe: Und wer mir dienen wird / den wird mein Vater ehren. Wer wil das mit Gedancken fassen? (redet ein gewisser Lehrer /) wer wil es mit Worten aussprechen? was es sey / wenn ein Mensch / von GOtt dem him̃lischen Vater / geehret wird. Es wäre ja genug / fähret er fort / wenn der HErr gesagt hätte: Wer mir dienet / den wird mein Vater wegen solches Dienstes aus Gnaden belohnen / Er wird ihn unter seine Knechte zehlen / Er wird ihn schützen / versorgen und erhalten. Noch mehr wäre es / wenn Er gesagt hätte: Wer mir dienet / den
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Zitationshilfe: | Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/faber_vocation_1723/31>, abgerufen am 16.02.2025. |