Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].tes zur Herrlichkeit führet / (Ebr. 2, 10.) und allen / die Ihm gehorsam sind / eine Ursach worden der ewigen Seligkeit. (Ebr. 5, 9.) Hieraus erkennen wir erst / was für ein Trost in den Worten JEsu verborgen liege: Wo Ich bin / da soll mein Diener auch seyn. JESUS verheisset solches nicht nur; sondern Er kan und wil es auch würcklich leisten; darum spricht Er bald nach unsern Worten: Wenn ich erhöhet werde von der Erden / wil ich sie alle zu mir ziehen. (Joh. 12, 32.) JEsus ward erhöhet in seiner Creutzigung / denn in dieser Todes-Straffe wurden die Missethäter bekanntlich von der Erden erhöhet / und da Er um unser Sünde willen sich creutzigen ließ / so wurde seine erbarmende Liebe hiedurch in ihrer Höhe vorgestellet / und dadurch ziehet Er uns zu sich / aus dem Reich des Satans in das Reich GOttes / von der Erden in den Himmel. Als Adam sich selbst erhöhen und GOtt gleich seyn wolte / zog er uns alle auch nach sich / aber unter sich / da er unser aller Verderben auf uns brachte / die Sünde und den Tod. Indem aber unser HErr JEsus / der andere Adam / sich erhöhen läst / ziehet Er seine Diener zu sich / zu ihrem Nutzen und Besten. Er ziehet sie aus dem Reich des Satans / aus der Hand unserer Feinde / die uns zu mächtig waren. (Ps. 18, 18) in seine selige Gemeinschafft / daß wir / erlöset aus der Hand unserer Feinde / ihm dieneten / ohne Furcht unser Lebenlang / in Heiligkeit und Gerechtigkeit / die ihm gefällig ist. (Luc. 1, 74. 75.) So wie GOtt / leiblicher Weise / den Noah aus dem Angst-Kasten / die Kinder Israel aus der Egyptischen Dienstbarkeit / den Jeremiam aus der Schlamm-Grube / und den Daniel aus dem Löwen-Graben heraus gezogen; so ziehet unser Heyland durch sein heiliges Verdienst aus allem Elende uns heraus. Er ziehet uns zu sich / zum Genuß seiner Heyls-Güter / in Zeit und Ewigkeit. Das bringet diese Versicherung mit sich: Wo Ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Das ist eine grosse Ehre für die Diener JESU / daß sie zu der Gemeinschafft ihres HErrn gelangen / tes zur Herrlichkeit führet / (Ebr. 2, 10.) und allen / die Ihm gehorsam sind / eine Ursach worden der ewigen Seligkeit. (Ebr. 5, 9.) Hieraus erkennen wir erst / was für ein Trost in den Worten JEsu verborgen liege: Wo Ich bin / da soll mein Diener auch seyn. JESUS verheisset solches nicht nur; sondern Er kan und wil es auch würcklich leisten; darum spricht Er bald nach unsern Worten: Wenn ich erhöhet werde von der Erden / wil ich sie alle zu mir ziehen. (Joh. 12, 32.) JEsus ward erhöhet in seiner Creutzigung / denn in dieser Todes-Straffe wurden die Missethäter bekanntlich von der Erden erhöhet / und da Er um unser Sünde willen sich creutzigen ließ / so wurde seine erbarmende Liebe hiedurch in ihrer Höhe vorgestellet / und dadurch ziehet Er uns zu sich / aus dem Reich des Satans in das Reich GOttes / von der Erden in den Himmel. Als Adam sich selbst erhöhen und GOtt gleich seyn wolte / zog er uns alle auch nach sich / aber unter sich / da er unser aller Verderben auf uns brachte / die Sünde und den Tod. Indem aber unser HErr JEsus / der andere Adam / sich erhöhen läst / ziehet Er seine Diener zu sich / zu ihrem Nutzen und Besten. Er ziehet sie aus dem Reich des Satans / aus der Hand unserer Feinde / die uns zu mächtig waren. (Ps. 18, 18) in seine selige Gemeinschafft / daß wir / erlöset aus der Hand unserer Feinde / ihm dieneten / ohne Furcht unser Lebenlang / in Heiligkeit und Gerechtigkeit / die ihm gefällig ist. (Luc. 1, 74. 75.) So wie GOtt / leiblicher Weise / den Noah aus dem Angst-Kasten / die Kinder Israel aus der Egyptischen Dienstbarkeit / den Jeremiam aus der Schlamm-Grube / und den Daniel aus dem Löwen-Graben heraus gezogen; so ziehet unser Heyland durch sein heiliges Verdienst aus allem Elende uns heraus. Er ziehet uns zu sich / zum Genuß seiner Heyls-Güter / in Zeit und Ewigkeit. Das bringet diese Versicherung mit sich: Wo Ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Das ist eine grosse Ehre für die Diener JESU / daß sie zu der Gemeinschafft ihres HErrn gelangen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030"/> tes zur Herrlichkeit führet / (Ebr. 2, 10.) und allen / die Ihm gehorsam sind / eine Ursach worden der ewigen Seligkeit. (Ebr. 5, 9.) Hieraus erkennen wir erst / was für ein Trost in den Worten JEsu verborgen liege: Wo Ich bin / da soll mein Diener auch seyn. JESUS verheisset solches nicht nur; sondern Er kan und wil es auch würcklich leisten; darum spricht Er bald nach unsern Worten: Wenn ich erhöhet werde von der Erden / wil ich sie alle zu mir ziehen. (Joh. 12, 32.) JEsus ward erhöhet in seiner Creutzigung / denn in dieser Todes-Straffe wurden die Missethäter bekanntlich von der Erden erhöhet / und da Er um unser Sünde willen sich creutzigen ließ / so wurde seine erbarmende Liebe hiedurch in ihrer Höhe vorgestellet / und dadurch ziehet Er uns zu sich / aus dem Reich des Satans in das Reich GOttes / von der Erden in den Himmel. Als Adam sich selbst erhöhen und GOtt gleich seyn wolte / zog er uns alle auch nach sich / aber unter sich / da er unser aller Verderben auf uns brachte / die Sünde und den Tod. Indem aber unser HErr JEsus / der andere Adam / sich erhöhen läst / ziehet Er seine Diener zu sich / zu ihrem Nutzen und Besten. Er ziehet sie aus dem Reich des Satans / aus der Hand unserer Feinde / die uns zu mächtig waren. (Ps. 18, 18) in seine selige Gemeinschafft / daß wir / erlöset aus der Hand unserer Feinde / ihm dieneten / ohne Furcht unser Lebenlang / in Heiligkeit und Gerechtigkeit / die ihm gefällig ist. (Luc. 1, 74. 75.) So wie GOtt / leiblicher Weise / den Noah aus dem Angst-Kasten / die Kinder Israel aus der Egyptischen Dienstbarkeit / den Jeremiam aus der Schlamm-Grube / und den Daniel aus dem Löwen-Graben heraus gezogen; so ziehet unser Heyland durch sein heiliges Verdienst aus allem Elende uns heraus. Er ziehet uns zu sich / zum Genuß seiner Heyls-Güter / in Zeit und Ewigkeit. Das bringet diese Versicherung mit sich: Wo Ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Das ist eine grosse Ehre für die Diener JESU / daß sie zu der Gemeinschafft ihres HErrn gelangen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
tes zur Herrlichkeit führet / (Ebr. 2, 10.) und allen / die Ihm gehorsam sind / eine Ursach worden der ewigen Seligkeit. (Ebr. 5, 9.) Hieraus erkennen wir erst / was für ein Trost in den Worten JEsu verborgen liege: Wo Ich bin / da soll mein Diener auch seyn. JESUS verheisset solches nicht nur; sondern Er kan und wil es auch würcklich leisten; darum spricht Er bald nach unsern Worten: Wenn ich erhöhet werde von der Erden / wil ich sie alle zu mir ziehen. (Joh. 12, 32.) JEsus ward erhöhet in seiner Creutzigung / denn in dieser Todes-Straffe wurden die Missethäter bekanntlich von der Erden erhöhet / und da Er um unser Sünde willen sich creutzigen ließ / so wurde seine erbarmende Liebe hiedurch in ihrer Höhe vorgestellet / und dadurch ziehet Er uns zu sich / aus dem Reich des Satans in das Reich GOttes / von der Erden in den Himmel. Als Adam sich selbst erhöhen und GOtt gleich seyn wolte / zog er uns alle auch nach sich / aber unter sich / da er unser aller Verderben auf uns brachte / die Sünde und den Tod. Indem aber unser HErr JEsus / der andere Adam / sich erhöhen läst / ziehet Er seine Diener zu sich / zu ihrem Nutzen und Besten. Er ziehet sie aus dem Reich des Satans / aus der Hand unserer Feinde / die uns zu mächtig waren. (Ps. 18, 18) in seine selige Gemeinschafft / daß wir / erlöset aus der Hand unserer Feinde / ihm dieneten / ohne Furcht unser Lebenlang / in Heiligkeit und Gerechtigkeit / die ihm gefällig ist. (Luc. 1, 74. 75.) So wie GOtt / leiblicher Weise / den Noah aus dem Angst-Kasten / die Kinder Israel aus der Egyptischen Dienstbarkeit / den Jeremiam aus der Schlamm-Grube / und den Daniel aus dem Löwen-Graben heraus gezogen; so ziehet unser Heyland durch sein heiliges Verdienst aus allem Elende uns heraus. Er ziehet uns zu sich / zum Genuß seiner Heyls-Güter / in Zeit und Ewigkeit. Das bringet diese Versicherung mit sich: Wo Ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Das ist eine grosse Ehre für die Diener JESU / daß sie zu der Gemeinschafft ihres HErrn gelangen /
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