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Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].

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von allen Lehrern / daß sie Diener JEsu sind. Ein Knecht des HErrn soll nicht zänckisch seyn / sagt Paulus insgemein / (2. Timoth. 2, 24.) Seine Vermahnung an Timotheum zeiget eben das: Thue das Werck eines Evangelischen Predigers / richte dein Amt / im Grund-Text: deinen Dienst redlich aus. 2. Timoth. 4, 5. Sind die Lehrer nun Diener JEsu in ihrem Amt / so müssen sie sich auch als Diener JEsu aufführen / daß sie Christo treulich nachfolgen / keine andere Lehre bringen / als die sie aus seinem Munde gehöret / und aus seinem Wort gelernet haben / dadurch sie JESU ihrem HErrn Seelen zuzubringen suchen. Das war die Bemühung unsers Heylandes in den Tagen seines Fleisches / daß er die Seelen der Menschen zu erhalten suchete / wie wir davon in der Vorrede gehöret / das war der Endzweck aller seiner heiligen Reden und Thaten / und das soll auch der Endzweck der Diener JEsu in ihrem Amte seyn / ihrem Heylande Seelen zu gewinnen / und seine Ehre zu befordern. Hie ist also ausgeschlossen alle Herrschafft über das Volck / und über die Gewissen / ihnen etwas wider die Schrifft aufzudringen. Denn das stehet einem treuen Diener gar nicht an / über die Unterthanen seines HErrn zu herrschen. Die Herrschafft über die Gewissen / stehet dem HErrn JESU allein zu / die muß sich keiner seiner Diener anmassen. Daher verbietet Petrus denen Lehrern das herrschen über das Volck so ernstlich. 1. Pet. 5, 3. Keine rechtschaffene Diener JEsu sollen auch ihre eigene Ehre / in der Führung ihres Amts / suchen. Denn wenn der Mensch seine eigene Ehre suchet / so suchet er nicht das was JEsu Christi ist. Phil. 2, 21. So folget er auch JEsu nicht nach / der in seiner Lehre / und denen mit der Lehre verknüpften Wundern / nicht seine Ehre gesuchet; (Joh. 8, 50.) Sondern sie sollen nur suchen / die Ehre JEsu Christi zu befodern / Ihm Seelen zu gewinnen / sein Reich zu erweitern / und gegen die Hinderniße desselben zu kämpfen. Davon sollen sie sich nicht abhalten lassen / durch ihren eigenen Nutzen / oder Bequemlichkeit / sonst werden sie in dem Dienst Christi bald träg erfunden werden / und dem Bauche die-

von allen Lehrern / daß sie Diener JEsu sind. Ein Knecht des HErrn soll nicht zänckisch seyn / sagt Paulus insgemein / (2. Timoth. 2, 24.) Seine Vermahnung an Timotheum zeiget eben das: Thue das Werck eines Evangelischen Predigers / richte dein Amt / im Grund-Text: deinen Dienst redlich aus. 2. Timoth. 4, 5. Sind die Lehrer nun Diener JEsu in ihrem Amt / so müssen sie sich auch als Diener JEsu aufführen / daß sie Christo treulich nachfolgen / keine andere Lehre bringen / als die sie aus seinem Munde gehöret / und aus seinem Wort gelernet haben / dadurch sie JESU ihrem HErrn Seelen zuzubringen suchen. Das war die Bemühung unsers Heylandes in den Tagen seines Fleisches / daß er die Seelen der Menschen zu erhalten suchete / wie wir davon in der Vorrede gehöret / das war der Endzweck aller seiner heiligen Reden und Thaten / und das soll auch der Endzweck der Diener JEsu in ihrem Amte seyn / ihrem Heylande Seelen zu gewinnen / und seine Ehre zu befordern. Hie ist also ausgeschlossen alle Herrschafft über das Volck / und über die Gewissen / ihnen etwas wider die Schrifft aufzudringen. Denn das stehet einem treuen Diener gar nicht an / über die Unterthanen seines HErrn zu herrschen. Die Herrschafft über die Gewissen / stehet dem HErrn JESU allein zu / die muß sich keiner seiner Diener anmassen. Daher verbietet Petrus denen Lehrern das herrschen über das Volck so ernstlich. 1. Pet. 5, 3. Keine rechtschaffene Diener JEsu sollen auch ihre eigene Ehre / in der Führung ihres Amts / suchen. Denn wenn der Mensch seine eigene Ehre suchet / so suchet er nicht das was JEsu Christi ist. Phil. 2, 21. So folget er auch JEsu nicht nach / der in seiner Lehre / und denen mit der Lehre verknüpften Wundern / nicht seine Ehre gesuchet; (Joh. 8, 50.) Sondern sie sollen nur suchen / die Ehre JEsu Christi zu befodern / Ihm Seelen zu gewinnen / sein Reich zu erweitern / und gegen die Hinderniße desselben zu kämpfen. Davon sollen sie sich nicht abhalten lassen / durch ihren eigenen Nutzen / oder Bequemlichkeit / sonst werden sie in dem Dienst Christi bald träg erfunden werden / und dem Bauche die-

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[0024] von allen Lehrern / daß sie Diener JEsu sind. Ein Knecht des HErrn soll nicht zänckisch seyn / sagt Paulus insgemein / (2. Timoth. 2, 24.) Seine Vermahnung an Timotheum zeiget eben das: Thue das Werck eines Evangelischen Predigers / richte dein Amt / im Grund-Text: deinen Dienst redlich aus. 2. Timoth. 4, 5. Sind die Lehrer nun Diener JEsu in ihrem Amt / so müssen sie sich auch als Diener JEsu aufführen / daß sie Christo treulich nachfolgen / keine andere Lehre bringen / als die sie aus seinem Munde gehöret / und aus seinem Wort gelernet haben / dadurch sie JESU ihrem HErrn Seelen zuzubringen suchen. Das war die Bemühung unsers Heylandes in den Tagen seines Fleisches / daß er die Seelen der Menschen zu erhalten suchete / wie wir davon in der Vorrede gehöret / das war der Endzweck aller seiner heiligen Reden und Thaten / und das soll auch der Endzweck der Diener JEsu in ihrem Amte seyn / ihrem Heylande Seelen zu gewinnen / und seine Ehre zu befordern. Hie ist also ausgeschlossen alle Herrschafft über das Volck / und über die Gewissen / ihnen etwas wider die Schrifft aufzudringen. Denn das stehet einem treuen Diener gar nicht an / über die Unterthanen seines HErrn zu herrschen. Die Herrschafft über die Gewissen / stehet dem HErrn JESU allein zu / die muß sich keiner seiner Diener anmassen. Daher verbietet Petrus denen Lehrern das herrschen über das Volck so ernstlich. 1. Pet. 5, 3. Keine rechtschaffene Diener JEsu sollen auch ihre eigene Ehre / in der Führung ihres Amts / suchen. Denn wenn der Mensch seine eigene Ehre suchet / so suchet er nicht das was JEsu Christi ist. Phil. 2, 21. So folget er auch JEsu nicht nach / der in seiner Lehre / und denen mit der Lehre verknüpften Wundern / nicht seine Ehre gesuchet; (Joh. 8, 50.) Sondern sie sollen nur suchen / die Ehre JEsu Christi zu befodern / Ihm Seelen zu gewinnen / sein Reich zu erweitern / und gegen die Hinderniße desselben zu kämpfen. Davon sollen sie sich nicht abhalten lassen / durch ihren eigenen Nutzen / oder Bequemlichkeit / sonst werden sie in dem Dienst Christi bald träg erfunden werden / und dem Bauche die-

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/faber_vocation_1723/24>, abgerufen am 21.11.2024.