Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.Von den Dimensionen der Packwerke. Die untere Breite eines Packwerks hängt von der Kronenbreite und Dossi- Daß es nicht rathsam ist, eine größere als einfüßige Dossirung einem Packwerke zu Die Bestimmung der Unterbreite einer jeden Buhne oder Coupirung macht nunmehr §. 11. Die Höhe, welche den Packwerken aller Art zu geben ist, kann in keinem Falle Von den Dimenſionen der Packwerke. Die untere Breite eines Packwerks haͤngt von der Kronenbreite und Doſſi- Daß es nicht rathſam iſt, eine groͤßere als einfuͤßige Doſſirung einem Packwerke zu Die Beſtimmung der Unterbreite einer jeden Buhne oder Coupirung macht nunmehr §. 11. Die Hoͤhe, welche den Packwerken aller Art zu geben iſt, kann in keinem Falle <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0033" n="13"/> <fw place="top" type="header">Von den Dimenſionen der Packwerke.</fw><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">untere Breite</hi> eines Packwerks haͤngt von der Kronenbreite und <hi rendition="#g">Doſſi-<lb/> rung</hi>, Abdachung oder Boͤſchung ab. Bekanntlich widerſtehet ein jeder Bau dem Umſtuͤrzen<lb/> bei uͤbrigens gleichen Umſtaͤnden deſto mehr, je groͤßer ſeine Doſſirung oder Anlage iſt; man<lb/> muͤßte alſo den Packwerken an gefaͤhrlichen Stellen mehr Doſſirung, als an minder gefaͤhr-<lb/> lichen, geben. Dieſe Regel laͤßt ſich aber ſchwer in Ausuͤbung bringen, weil die groͤßte Doſ-<lb/> ſirung, welche man einem Packwerk ohne Nachtheil ſeiner uͤbrigen Feſtigkeit geben kann, <hi rendition="#g">ein-<lb/> fuͤßig</hi> iſt, das heißt, wo auf jeden Fuß Hoͤhe, ein Fuß Anlage kommt. Bezeichnet die<lb/> zehnte Figur den vertikalen Querſchnitt einer Buhne, ſo iſt <hi rendition="#aq">A B</hi> die <hi rendition="#g">Krone</hi>, <hi rendition="#aq">C D</hi> die <hi rendition="#g">Un-</hi><note place="right">Taf. <hi rendition="#aq">I.</hi></note><lb/><hi rendition="#g">terbreite</hi>, <hi rendition="#aq">A D</hi> oder <hi rendition="#aq">B C</hi> die <hi rendition="#g">Doſſirung</hi> oder <hi rendition="#g">Boͤſchung</hi>, <hi rendition="#aq">A E</hi> die <hi rendition="#g">Hoͤhe</hi> und <hi rendition="#aq">D E</hi> die<lb/><hi rendition="#g">Anlage</hi> der Doſſirung <hi rendition="#aq">A D.</hi> Wenn nun die Hoͤhe <hi rendition="#aq">A E</hi> mit der Anlage <hi rendition="#aq">E D</hi> gleich groß<lb/> iſt, ſo ſagt man, daß <hi rendition="#aq">A D</hi> eine einfuͤßige Doſſirung ſey; iſt <hi rendition="#aq">D E</hi> doppelt ſo groß wie <hi rendition="#aq">A E</hi>,<lb/> ſo iſt die Doſſirung zweifuͤßig u. ſ. <choice><sic>w,</sic><corr>w.</corr></choice></p><lb/> <p>Daß es nicht rathſam iſt, eine groͤßere als einfuͤßige Doſſirung einem Packwerke zu<lb/> geben, laͤßt ſich leicht daraus beurtheilen, weil man mit Faſchinen bauet, welche im Durch-<lb/> ſchnitt einen Fuß dick ſind, weshalb ſolche bei einer anderthalbfuͤßigen Doſſirung ſchon 1½<lb/> Fuß weit, frei ohne Beſchwerung liegen wuͤrden, wodurch leicht der uͤble Erfolg beim Sen-<lb/> ken der Lagen des Werks entſtehen koͤnnte, daß der mittlere Koͤrper des Packwerks unter der<lb/> Krone ſich auf den Grund ſenkt, die beiden untern Enden an der Doſſirung (bei <hi rendition="#aq">D</hi> und <hi rendition="#aq">C</hi><lb/> Figur 10.) aber aus Mangel der Beſchwerung ſchwimmen und nach oben zu ſtehen wuͤrden.<lb/> Auch laͤßt ſich einſehen, daß der Eisgang leichter eine 1½ bis 2 Fuß frei liegende Faſchine<lb/> beſchaͤdiget, als wenn ſie nur einen Fuß frei liegt. Es wird daher auch bei der folgenden<lb/> Anweiſung zum Bau der Packwerke immer vorausgeſetzt werden, daß unter allen Umſtaͤnden<lb/> die Doſſirung einfuͤßig ſey.</p><lb/> <p>Die Beſtimmung der Unterbreite einer jeden Buhne oder Coupirung macht nunmehr<lb/> keine Schwierigkeiten, ſobald nur die Kronenbreite und Hoͤhe derſelben bekannt iſt, weil man<lb/> nur zur Kronenbreite die doppelte Tiefe addiren darf, um die Unterbreite zu finden. Es ſey<lb/> z. B. die Breite der Krone 12 Fuß, die Hoͤhe des Werks 27 Fuß, ſo iſt die Unterbreite<lb/> = 12 + 2.27 = 66 Fuß.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 11.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Hoͤhe</hi>, welche den Packwerken aller Art zu geben iſt, kann in keinem Falle<lb/> gleichguͤltig ſeyn. Bevor ſich aber hieruͤber etwas beſtimmen laͤßt, iſt es noͤthig anzufuͤhren,<lb/> daß man ſich nur alsdenn von einem Packwerk Dauer zu verſprechen hat, wenn ſeine<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0033]
Von den Dimenſionen der Packwerke.
Die untere Breite eines Packwerks haͤngt von der Kronenbreite und Doſſi-
rung, Abdachung oder Boͤſchung ab. Bekanntlich widerſtehet ein jeder Bau dem Umſtuͤrzen
bei uͤbrigens gleichen Umſtaͤnden deſto mehr, je groͤßer ſeine Doſſirung oder Anlage iſt; man
muͤßte alſo den Packwerken an gefaͤhrlichen Stellen mehr Doſſirung, als an minder gefaͤhr-
lichen, geben. Dieſe Regel laͤßt ſich aber ſchwer in Ausuͤbung bringen, weil die groͤßte Doſ-
ſirung, welche man einem Packwerk ohne Nachtheil ſeiner uͤbrigen Feſtigkeit geben kann, ein-
fuͤßig iſt, das heißt, wo auf jeden Fuß Hoͤhe, ein Fuß Anlage kommt. Bezeichnet die
zehnte Figur den vertikalen Querſchnitt einer Buhne, ſo iſt A B die Krone, C D die Un-
terbreite, A D oder B C die Doſſirung oder Boͤſchung, A E die Hoͤhe und D E die
Anlage der Doſſirung A D. Wenn nun die Hoͤhe A E mit der Anlage E D gleich groß
iſt, ſo ſagt man, daß A D eine einfuͤßige Doſſirung ſey; iſt D E doppelt ſo groß wie A E,
ſo iſt die Doſſirung zweifuͤßig u. ſ. w.
Taf. I.
Daß es nicht rathſam iſt, eine groͤßere als einfuͤßige Doſſirung einem Packwerke zu
geben, laͤßt ſich leicht daraus beurtheilen, weil man mit Faſchinen bauet, welche im Durch-
ſchnitt einen Fuß dick ſind, weshalb ſolche bei einer anderthalbfuͤßigen Doſſirung ſchon 1½
Fuß weit, frei ohne Beſchwerung liegen wuͤrden, wodurch leicht der uͤble Erfolg beim Sen-
ken der Lagen des Werks entſtehen koͤnnte, daß der mittlere Koͤrper des Packwerks unter der
Krone ſich auf den Grund ſenkt, die beiden untern Enden an der Doſſirung (bei D und C
Figur 10.) aber aus Mangel der Beſchwerung ſchwimmen und nach oben zu ſtehen wuͤrden.
Auch laͤßt ſich einſehen, daß der Eisgang leichter eine 1½ bis 2 Fuß frei liegende Faſchine
beſchaͤdiget, als wenn ſie nur einen Fuß frei liegt. Es wird daher auch bei der folgenden
Anweiſung zum Bau der Packwerke immer vorausgeſetzt werden, daß unter allen Umſtaͤnden
die Doſſirung einfuͤßig ſey.
Die Beſtimmung der Unterbreite einer jeden Buhne oder Coupirung macht nunmehr
keine Schwierigkeiten, ſobald nur die Kronenbreite und Hoͤhe derſelben bekannt iſt, weil man
nur zur Kronenbreite die doppelte Tiefe addiren darf, um die Unterbreite zu finden. Es ſey
z. B. die Breite der Krone 12 Fuß, die Hoͤhe des Werks 27 Fuß, ſo iſt die Unterbreite
= 12 + 2.27 = 66 Fuß.
§. 11.
Die Hoͤhe, welche den Packwerken aller Art zu geben iſt, kann in keinem Falle
gleichguͤltig ſeyn. Bevor ſich aber hieruͤber etwas beſtimmen laͤßt, iſt es noͤthig anzufuͤhren,
daß man ſich nur alsdenn von einem Packwerk Dauer zu verſprechen hat, wenn ſeine
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